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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Unfallschwerpunkt für Radfahrer

Gefahrenstelle Osthafen weiterhin ungesichert

Hinter dem Atelier von Tobias Rehberger im Osthafen kommt es regelmäßig zu teils schweren Fahrradunfällen. Durch einen Artikel im JOURNAL FRANKFURT Mitte Dezember des vergangenen Jahres wurde die Unfallkommission auf die Gefahrenstelle aufmerksam. Was hat sich seitdem getan?
Mitte Dezember 2018 hat ein Artikel des JOURNAL FRANKFURT auf die Gefahrenstelle für Radfahrer am Osthafen hingewiesen. Hinter dem Atelier von Tobias Rehberger kommt es regelmäßig zu Unfällen, weil die Radfahrer die Bahngleise auf dem Gelände übersehen. Jürgen Rupprecht vom Atelier Rehberger berichtete über teils schwere Unfälle, er selbst half bei gebrochenen Armen und Handgelenken und Platzwunden an Kopf und Kinn. Erst durch die Berichterstattung wurden das Straßenverkehrsamt und die Unfallkommission auf die Gefahrenstelle aufmerksam. „Das Problem ist, dass bei keinem der Stürze die Polizei gerufen worden ist“, so Stefan Rotter von der Unfallkommission. Da die Unfälle nicht aktenkundig gemacht wurden, hörte er zum ersten Mal davon – und wurde direkt aktiv. Zusammen mit der Polizei sahen sich die Unfallkommission und das Straßenverkehrsamt die Situation vor Ort an und sprachen mit Herrn Rupprecht vom Atelier Rehberger.

Was dabei herauskam? „Leider konnten wir keine konkreten Maßnahmen ergreifen“, erklärt Rotter. Das Problem: Das Gelände ist keine öffentliche Fläche, sondern gehört der Hafenbehörde HFM Management für Hafen und Markt Frankfurt. „Wir haben den Leuten vom Atelier Rehberger und ihren Nachbarn geraten, bei künftigen Unfällen die Polizei zu rufen. Handhabe haben wir als Unfallkommission nur dann, wenn die Fälle polizeilich erfasst werden. Wenn sich die Fälle häufen, haben wir ein Druckmittel gegenüber der Hafenbehörde“, so Rotter. Rupprecht wiederum bezweifelt, ob sich dies so leicht umsetzen lässt. Die Frage sei, ob er die Leute dazu überreden könne, die Polizei zu rufen, es seien ja schließlich nicht immer schwere Unfälle. „Es müssen erst noch mehr Leute über die Klinge springen, bevor hier etwas passiert“, ärgert sich Rupprecht.

Mit der Hafenbehörde hatte Rupprecht schon öfter zu tun: Bereits seit Sommer vergangenen Jahres hatte er sich telefonisch und per Mail an sie gewandt, um auf die Gefahrenstelle aufmerksam zu machen. Als Vermieterin des Grundstücks ist die HFM auch für die Sicherheit zuständig. „Sie fühlen sich wohl nicht verantwortlich, weil das Betreten des Geländes nur für Anwohner gestattet und das Radfahren verboten ist. Aber das ändert ja nichts daran, dass die Leute hier lang fahren und auch Besucher des Ateliers und Angestellte betroffen sind“, so Rupprecht. Dass so viele Leute die Route am Osthafen nutzen, läge daran, dass es keine attraktiven Alternativen für Radfahrer gebe: Die Lindleystraße verfüge nicht über einen Fahrradweg und sei viel von LKWs frequentiert und die Hanauer Landstraße habe zwar einen Radweg, der sei aber oft zugeparkt. Die Radfahrer umzuleiten sei demnach keine sinnvolle Option. Auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT hatte die Hafenbehörde im Dezember mitgeteilt, sie habe Warnschilder in Auftrag gegeben, die auf die Gefahrenstelle hinweisen. Diese sind noch nicht aufgestellt, eine Information, wann dies der Fall sein wird, konnte man nicht erteilen. Trotz der negativen Erfahrungen mit der Hafenbehörde möchte sich Rupprecht erneut an sie wenden und hofft auf deren Kooperation. Er will nicht darauf warten, bis noch mehr Leute stürzen, damit etwas unternommen wird.

Die Warnschilder findet Rupprecht zwar sinnvoll, sie gehen ihm aber nicht weit genug: „Am besten wäre es, die Gleise rauszunehmen oder sie zu schließen.“ Auch die Möglichkeit, Einsätze auf den Gleisen anzubringen, erachtet er als sinnvoll, dies sei aber sehr wartungsintensiv und damit teuer. „An der Gefahrenstelle laufen drei Gleise zusammen, die Weichen werden nicht mehr gebraucht, da nur noch eines der Gleise für Rangierloks benutzt wird“, so Rupprecht. Von der Unfallkommission heißt es, die Gleise könnten nicht geschlossen werden, da sie noch in Benutzung seien.

Seit dem Besuch der Unfallkommission, des Straßenverkehrsamts und der Polizei im Dezember ist kein Unfall mehr passiert. „Im Winter fahren hier deutlich weniger Radfahrer“, so Rupprecht. „Vermutlich ist es jetzt erst mal still, bis es wieder wärmer wird.“ Doch das Problem bleibt: Die Verantwortlichen fühlen sich nicht zuständig und den anderen sind die Hände gebunden. Im Jahr 2018 hat Rupprecht 60 Unfälle gezählt, im Sommer sei fast jeden Tag jemand gestürzt. „Müssen hier wirklich noch mehr Unfälle passieren, bis etwas unternommen wird?“, fragt er resigniert.
 
10. Januar 2019, 13.47 Uhr
Helen Schindler
 
 
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