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Foto: Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt
Foto: Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt

Polytechnik-Preis 2019

Die Sprache der Mathematik

Am gestrigen Montag wurde der Polytechnik-Preis verliehen. Thema war dieses Jahr der Umgang mit Vielfalt in der MINT-Bildung. Gewonnen hat Susanne Prediger von der TU Dortmund mit ihrem Konzept zur Sprachbildung im Mathematikunterricht.
Sprache ist wichtig – auch im Mathematikunterricht. Um Textaufgaben zu verstehen und korrekt lösen zu können, aber auch, um die Erklärungen von mathematischen Fachbegriffen, wie etwa „Prozentwert“, zu verstehen. Sprachliche Probleme im Mathematikunterricht haben nicht nur Schülerinnen und Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist – auch Muttersprachlerinnen und -sprachler haben mitunter Probleme. Das Konzept „SiMa – Sprachbildung im Mathematikunterricht“ widmet sich dem Problem. Systematisch sollen Schülerinnen und Schüler an ihren Sprachkompetenzen arbeiten und lernen, anhand von Übungen mit „Info-Netzen“ die Texte von Textaufgaben gründlicher zu lesen sowie ihr sprachliches Verständnis zu vertiefen. Daneben soll gezielt am Sprachschatz gearbeitet werden, um die Fachsprache und ihre bildungssprachlichen Erklärungen besser verstehen zu können. Susanne Prediger von der Technischen Universität Dortmund erhielt für ihr Konzept den ersten Preis des Polytechnik-Preises.

Dieses Jahr stand die Preisvergabe unter dem Motto „Unterrichtskonzepte für den konstruktiven Umgang mit Vielfalt in den MINT-Fächern“. Mit Vielfalt ist nicht nur die Vielfalt durch Einwanderung, sondern auch die Vielfalt durch die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung gemeint. „Unser Ziel ist es, die Vielfalt von Menschen nicht als weitere Belastung, sondern als Gewinn zu sehen“, sagt Bernd Ralle, Vorsitzender der Auswahlkommission des Polytechnik-Preises. Der Preis der Stiftung Polytechnische Gesellschaft wird an Forscherinnen und Forscher vergeben, die sich mit der Wissensvermittlung an Kinder und Jugendliche in den sogenannten MINT-Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, beschäftigen. Der Preis wird seit 2011 verliehen und ist mit insgesamt 70 000 Euro dotiert. Die prämierten Konzepte werden im Anschluss an Frankfurter Kindergärten und Schulen eingeführt. Dazu werden in zweijährigen Projektphasen Lehrkräfte oder Erzieherinnen und Erzieher gezielt weitergebildet. Ziel ist es, neuen Unterrichtskonzepten zum Erfolg in der Schulpraxis zu verhelfen.

Annette Marohn von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster belegt mit ihren Konzepten choice²explore und choice²lern den zweiten Platz. Das Konzept richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung. Choice²explore wurde für Kinder im Grundschulalter entwickelt, das Konzept choice²lern für Kinder und Jugendliche der Sekundarstufe. Kinder und Jugendliche von der dritten bis zur zwölften Klasse untersuchen dabei Alltagsphänomene aus dem Bereich der Naturwissenschaften, etwa, was passiert, wenn eine Brausetablette sprudelt. Den Lösungen nähern sie sich durch Experimente, auch Gedankenexperimente, und der Arbeit an Modellen. Das Besondere an den Konzepten ist, dass Kinder mit Lernschwierigkeiten und Unterstützungsbedarf mit „leistungsstarken“ Kindern in einer Gruppe lernen. Dies gelingt, indem sich die Kinder und Jugendlichen der spielerischen Lösung der Fragestellung mit denselben Materialien auf unterschiedliche Weisen annähern können: Es gibt sprachliche und bildliche Darstellungen in den Materialien und unterschiedliche Sprachniveaus. Durch alternative Versuchsaufbauten können auch Kinder und Jugendliche mit eingeschränkter Motorik sicher experimentieren.

Den dritten Preis erhielten Björn Riesch von der Universität Koblenz-Landau und Markus Scholz von der Hochschule Ludwigsburg für ihr Konzept NachHLtig. Das Konzept basiert auf dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Umweltbildung und Inklusion“. Lernmaterialien zu naturwissenschaftlichen Themen mit Umweltbezug sind dabei so gestaltet worden, dass sie sich an der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen der Grundschule und Sekundarstufe I orientieren. Anhand von Alltagsgegenständen und Lernmaterialien, die sich an Kinder und Jugendliche mit und ohne Lernschwierigkeiten richten, sollen die Kinder weitgehend selbstständig etwas über Umweltthemen zu lernen. Die Arbeitsmaterialien des Konzepts stehen kostenfrei online zur Verfügung.
 
22. Oktober 2019, 10.46 Uhr
Nathanael Reuter
 
 
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