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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Leo Fischer twitterte Fake-News über Zeit-Account

Satire darf wohl doch nicht alles: "Mehmet Scholl ist tot"

Über den Twitter-Account des Zeit Magazins lief folgende Meldung: "Mehmet Scholl ist tot". Hinter der Fake-News verbarg sich der Satiriker Leo Fischer. Sein Gast-Auftritt weilte kurz. Das sagt er nun zu seinem Rauswurf.
Der Satiriker und ehemalige Titanic-Chefredakteur Leo Fischer testete die Grenzen des Twitter-Accounts beim Zeit Magazin aus. Das Magazin lädt regelmäßig Gastautoren dazu ein, für eine Woche den Twitter-Account zu übernehmen. Montag startete Fischer seine kurze Woche auf dem Account mit einem neuen Profilbild:



Den Anfang nahm es noch mit harmlosen Tweets über gekochte Lauchsuppen und die Kalenderwoche 32, dann fängt Fischer mit Umfragen an, von denen sich die Redaktion dann doch distanziert:





Was von Fischer natürlich wieder aufgegriffen wird:



Die anfängliche Toleranz des Zeit Magazins gegenüber der Satire währte nicht lange. Also twittert Fischer die nächsten Tage fröhlich vor sich hin. Als nächstes nahm er die wichtigsten Werbekunden des Zeit Magazins aufs Korn:



In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag legte er noch eins drauf:





Ein simpler Klick auf den Link hätte die Meldung als Ente enttarnt. Trotzdem löste der Tweet natürlich sogleich empörte Reaktionen vieler Nutzer hervor, darunter auch Julian Reichelt, dem Online-Chefredakteur der „Bild“:



Währenddessen wechselte das Profilbild, das anfangs noch einen Leo Fischer im Körper der Erika Steinbach zeigte, zum Cover des Magazins:





In Richtung Reichelt twitterte der Account:






Seine "Richtigstellung" konnte die Situation nicht mehr entschärfen. Die Tweets mit den Falschmeldungen wurden wieder gelöscht und die Redaktion des Zeit Magazins übernahm die Ägide wieder



Leo Fischer musste den Account drei Tage vor dem vereinbarten Termin wieder abgeben. Direkt enttäuscht sei er darüber nicht, wie er im Gespräch mit dem Journal sagt. "Ich hätte nur gedacht, daß ein Magazin, in dem ein Harald Martenstein publizieren kann, auch Spielraum für andere Wirrköpfe mit Geltungssucht hat. Daß Martenstein diese Position exklusiv einnehmen darf, hätte vorher besser kommuniziert werden müssen", sagt er weiter.

Fischer wolle jetzt zusammen mit seinem Team alle juristischen Optionen gegen Reichelt und sein "odioses Blättchen" prüfen, weil "Bild-Online" die Überschrift seines Tweets übernommen hatte. "Springer hat eigens das Leistungsschutzrecht durchgesetzt, um seine Überschriften schützen zu lassen, jetzt müssen sie sich eben auch dran halten. Zudem ist durch das peinliche Verhalten Reichelts der Marke Leo Fischer ein realer Schaden entstanden. Mich mit Kim Jong-un, Fakenews oder Journalismus in Verbindung zu bringen, ist Rufmord, sonst nichts", so Fischer. Auf die Frage hin, was Fischer mit seinen Tweets bewirken wolle, sagt er: "Ich hatte den Anspruch, den Account auf Powertweets und geisteskranken Grind auszulegen. Stattdessen gibt es wieder Porträts über Schauspielerinnen mit riesigen Schwarzweißfotos. Und dafür 5 Likes bei 30,000 Abonnenten! Es ist eigentlich nur mehr sad."
 
10. August 2017, 17.52 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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