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Kleine Drecksau

Der Musikkritiker, der von sich behauptet, jede Band zu kennen, lügt. Und noch immer kommen täglich so viele Platten auf den Markt, dass man unmöglich alle hören kann. So ging die junge schwedische Band The Sounds erst mal an mir vorbei. Verwunderlich war bloß, dass plötzlich das fürs Nachtleben geplante Konzert in die Batschkapp verlegt wurde. Ein Indiz, dass die Band doch mehr Fans als angenommen hat und zumindest eine bestimme Szene längst an sich bindet.


Auf den Schwarzweiß-Fotos sahen die vier Jungs plus Sängerin eher stylish aus. Die Musikbeispiele auf ihrer myspace-Site klangen ein wenig zu sehr nach Disco, süßliche Keyboardsounds (fast wie einst bei Nena), ziemlich glatt poliertem Sound. Mhhh... Trotzdem gab es den Impuls, doch mal in der Batschkapp - gut zur Hälfte mit recht jungem Publikum gefüllt - vorbei zu schauen. Und siehe da: The Sounds entpuppten sich im wahrsten Sinne des Wortes. Endlich wurde klar, dass - neben Indie, Alternative und New Wave auch schon mal der Begriff Punk fiel.


Denn die Band gab eigentlich mächtig Gas, strahlte sehr viel Power aus, klang irgendwie wie eine Mischung aus Blondie, Donna Summer, Garbage und einer eher brachialen Punkband, ein seltsamer Mix, der aber funktionierte, weil die Musiker alle Typen sind und mit Maja Ivarsson eine Sängerin und Frontfrau haben, die gnadenlos die Bühne beherrscht und absolut keine, auch körperlichen Berührungsängste kennt. Immer im Clinch mit ihren Mitmusikern oder dem Publikum, immer auf Tuchfühlung bis hin zum doppelten Stagediving – blaue Flecke auf ihren Beinen dokumentieren den - nennen wir´s mal - konsequenten Fronteinsatz mit echtem Körpereinsatz.


"Das ist eine kleine Drecksau" meinte B. neben mir, was durchaus als Kompliment gemeint war, denn nicht nur für sie verkörperte die kesse Blonde Lebenslust und durchaus auch - nennen wir´s ruhig beim Wort - Geilheit. Der Höhepunkt der Show war dann auch ein gespielter Liebesakt mit ihrem Gitarristen, bei dem sie - ganz Profi - locker weiter sang. Denn Stöhnen hat sie als Showeffekt genauso wenig nötig wie - die Hotpants waren eher züchtig, ihre Posen oft eher weniger - allzu offenherzige Klamotten um (durchaus auch animalischen) Sex auszustrahlen.


TEXT/BILD: DETLEF KINSLER

 
27. März 2007, 01.35 Uhr
red
 
 
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