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John Cale in der Kapp
Eines war klar. Den John Cale, den man zuletzt oft solo mit Gitarre und vor allem am Flügel erlebte, würde es an diesem Mittwochabend in der Batschkapp nicht geben, sondern einen, der mit Band los rocken würde. Das Doppel-Album "Circus Live" gab es vorab zur Einstimmung. Nur dieses eins zu eins zu reproduzieren kommt für einen kreativen Kopf wie Cale nicht in Frage. Schon der Konzerteinstieg machte klar, dass er gewillt war, sein Repertoire wieder einmal ganz neu zu interpretieren. Denn "Heartbreak Hotel", sonst gerne ein fast sentimental romantisches Finale als intensive Ballade erfuhr mit Vocoder-verfremdeter Stimme zu wie zufällig wirkenden E-Piano-Einwürfen fast eine Destruktion, die da noch witzig wirkte, im Verlauf des Konzertes aber vor allem in Person des Sologitarristen mit aufgesetzt wirkenden Dissonanzen eher auf die Nerven ging. Die meiste Zeit rockte Cale an der Gitarre mit seinen drei Mitstreitern - mit einem soliden E-Bassisten und einem muskulös aber ebenso groovend spielenden Schlagzeuger. Zwei, drei Mal, wenn Cale zu Slow Songs und mit Tastenbegleitung ganz staright und ohne Effekte sang, kam seine wudnerschöne Stimme voll zum Tragem wie auch bei einigen Akustikgitarren-Stücken zu Kontrabass und Cajon. Aber irgendwie wirkte das alles bei allem Veränderungswillen und dem Lebendighalten der eigenen, auch alten Songs irgendwie uninspiriert an diesem Abend. Seelenfutter war das jedenfalls keines. Berühren konnte Cale damit nicht.
1. März 2007, 01.13 Uhr
detlef kinsler
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