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Geschäftsboom am Flughafen
bereits: Flughafen - Frankfurt am Main ist darauf zu lesen. Sie
signalisieren nicht nur, dass hier innerstädtische Verkehrsregeln gelten,
sondern sie bedeuten auch: "Airport City" ist eine Stadt in der Stadt mit
einer Vielzahl von Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen
unterschiedlichster Branchen. Wenn mancher Kommunalpolitiker die
Wirtschaftskraft der Airport-City auch mit Neid sehen mag - einen eigenen
Bürgermeister gibt es hier freilich nicht. Die Zahlen des Frankfurter
Ortsteils sind beeindruckend: 140.000 Menschen kommen in der Flughafenstadt
mit Weltanschluss tagtäglich als Passagiere auf der Durchreise zusammen.
Weitere 40.000 sind Besucher oder Abholer. Und rund 70.000 Menschen arbeiten
in den mehr als 500 Unternehmen und Organisationen der größten lokalen
Arbeitsstätte Deutschlands - damit habe "die Airport-City schon jetzt rund
um die Uhr insgesamt 250.000 'Bewohner'", bilanziert der Chef des
Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender.
Die Airport-City ist aber nicht allein auf den Flugverkehr fokussiert: Ihr
ICE-Bahnhof gehört mit 165 ICE- und Fernzügen und täglich 350.000
Passagieren zu den Top-Ten der Fernbahnhöfe in der Bundesrepublik. Ebenso
der Regionalbahnhof mit täglich 213 Verbindungen und 220.000 Passagieren.
Das benachbarte Frankfurter Kreuz, der am meisten frequentierte
Autobahnschnittpunkt der Bundesrepublik, wird jeden Tag von mehr als 300.000
Personenkraftwagen und außerdem 16.000 Lastwagen befahren. Davon liefert ein
erheblicher Teil Waren in die Cargo City Süd, die gleichsam ein eigener
Stadtteil der Airport City ist. Hier, im Süden des Frankfurter Flughafens,
werden im Jahr mehr als zwei Millionen Tonnen Güter umgeschlagen - in einem
Monat so viele wie auf dem Münchener Flughafen in einem ganzen Jahr. Mit
rund 31.000 Tonnen Fisch zum Beispiel ist der Frankfurter Flughafen
Deutschlands größter "Frischfisch-Hafen".
Die Airport City, und das macht eine ihrer vielen Besonderheiten aus, ist
keineswegs an die Grenzen des Flughafengeländes gebunden, im Gegenteil.
Gerade hat sie einen neuen Wachstumsschub erhalten, denn die
Vorbereitungsarbeiten für eine spektakuläre Immobilie haben begonnen: für
das gegenüber dem Terminal 1 gelegene Airrailcenter. Mit neun Geschossen
wird es sich über dem ICE-Bahnhof des Flughafens erheben, 660 Meter lang, 65
Meter breit und 47 Meter hoch mit insgesamt 153.000 Quadratmetern
Bruttogeschossfläche für zwei Hotels, Büros sowie Einzelhandel und
Gastronomie. Direkt gegenüber entsteht ein weiterer "Stadtteil" der "Airport
City": Gateway Gardens war früher eine Wohnsiedlung der US Airforce, liegt
direkt beim Terminal 2 des Flughafens und hat damit einen direkten Zugang
zum Flughafen-Vorfeld. Auf 350.000 Quadratmeter Bauland hat hier die
Lufthansa-Tochter Skychefs mit dem Bau eines neuen Großküchengebäudes
begonnen, das im nächsten Jahr fertig gestellt sein wird. Außerdem entstehen
hier Büros und Hotels sowie Einzelhandelsflächen und ein noch nicht
definiertes Freizeitprojekt.
Nur etwa zehn Kilometer von den Flughafen-Terminals liegt das mit 110 Hektar
größte zusammenhängende und noch zu entwickelnde Gewerbegebiet der
Rhein-Main-Region: das Mönchhof-Gelände, ein ehemaliges Raffinerie-Areal mit
eigenem Mainufer. Eine erste Teilfläche von 5.600 Quadratmetern wurde gerade
an einen Logistikdienstleister verkauft. In den kommenden Jahren sollen hier
bis zu 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Wie für Gateway Gardens ist auch für
das Mönchhof-Gelände der Anschluss an die S-Bahn geplant. Genau gegenüber
wird die Fraport AG, die Betreiberin des Frankfurter Flughafens, spätestens
im Jahr 2013 das Gelände der Ticona AG mit weiteren 20 Hektar übernehmen
können. Das Chemieunternehmen muss aus Sicherheitsgründen aus der
Flughafennähe weichen und siedelt um. Und auch für die Cargo City Süd ist
bereits Erweiterungsgelände ins Auge gefasst: Um 27 Hektar wird sie
vergrößert werden. Insgesamt stehen dem Flughafen in den kommenden zwei
Jahrzehnten für seine Airport City damit mehr als 190 Hektar weitere Flächen
zur Verfügung. Immobilenfachleute rechnen vor, dass sich die Investitionen
auf allen neuen Geländeteilen auf rund drei Milliarden Euro summieren
werden.
Wie andere Großflughäfen weltweit beschränkt sich der Frankfurter Flughafen
nicht mehr auf seine Funktion als Dienstleister für den Luftverkehr, sondern
entwickelt sich zur Flughafen-Stadt und akzentuiert damit seine Rolle als
Wirtschaftsmotor für die Rhein-Main-Region. Er ist, wie es der
Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Wilhelm Bender formuliert, zu einem
"Marktplatz der Globalisierung" geworden.
Text und Foto: PIA/ Hermann Wygoda
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