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Game Change Rio

Nur noch kurz die Welt retten

Noch knapp eine Woche haben Strategiespieler Zeit, bei „Game Change Rio“ den Klimagipfel zu bekämpfen. Der erfolgreichste Naturschützer gewinnt eine Reise für zwei zum UN-Klimagipfel nach Brasilien.
Die Wissenschaft wird mit einem wahnwitzigen Projekt betraut: Sie soll einen Masterplan erstellen, den Hunger auf der Welt zu lindern, Jobs zu schaffen, und das Ganze bitte so umweltschonend wie möglich – in knapp zwei Monaten. Wo können Bäume für Job-Motoren oder Ackerland weichen? Auf wie viel Fischfang können wir verzichten? Und was kostet das Ganze gleich? Die Welt zu retten ist alles andere als einfach. Mit einem Computerspiel lassen sich die Probleme bestimmt nicht lösen. Aber vielleicht bringt es den einen oder anderen auf die richtige Fährte. Pünktlich zum Earth Day, am 22. April, feierte „Game Change Rio“, das erste Spiel der Frankfurter Firma „CodeSustainable“, auf Facebook seinen Release. Bis zur UN-Klimakonferenz im Juni in Rio de Janeiro sollen sich User an verschiedenen Strategien versuchen - und können nebenbei auch eine Reise nach Brasilien gewinne. Mittlerweile ist das Spiel auch in sieben Sprachen übersetzt.

Angefangen hat alles in Äthiopien. Dort lernten sich Sebastian Stier (Foto) und Matthew Herren kennen. Der Frankfurter arbeitete als Praktikant für die GIZ und half bei der Verbreitung von „One Laptop per Child“ (OLPC). Der New Yorker entwickelte mit seiner Firma eduvision Lernsoftware für die günstigen Laptops. Sie wohnten zusammen und kamen ins Gespräch. „Jeder kennt Spiele wie Sim City oder Civilization. Wir fragten uns, warum eigentlich kein Strategiespiel auf echten Daten beruht“, erzählt Stier. Einige Programmierer hätten sich zwar an einem solchen versucht, aber: „Entweder mangelte es diesen Versuchen an Spielspaß oder an grafischen Feinheiten.“ Stier und Herren meinten, das könne man besser machen. Gesagt, getan: Mit „Game Change Rio“ kommt nun das erste Facebook-Spiel der beiden auf den Markt.

Die Daten für das Game erhielten sie vom Millennium-Institut in Washington. Die Vereinten Nationen arbeiteten mit der Frankfurter Firma zusammen. Die Schweizer Stiftung für ökologische Entwicklung, „Biovision“, trägt die Kosten. „Das klingt vielleicht alles etwas schwer für ein Computerspiel, aber das ist es ganz und gar nicht“, sagt Stier. Den Spielern werde nicht mit dem erhobenen Zeigefinger begegnet. Das Gameplay steht im Vordergrund. Wer beim Spielen noch etwas Lernen möchte, kann das eben tun. Unter allen Spielern sollen zudem Preise verlost werden, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Was genau auf die Gewinner wartet, kann Stier derzeit noch nicht verraten. Die Verhandlungen mit Sponsoren laufen.

Auf der CeBit in Hannover wurde CodeSustainable jüngst der Gründerpreis verliehen. Das nächste Projekt liegt bereits in der Schublade: Die App „Outbreak Control“, so der Arbeitstitel, nimmt sich der Probleme der Malaria-Bekämpfung in Kenia an. Mit Moskitonetzen und Medikamenten versuchen Spieler, die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Einem guten Zweck soll auch dieses Game dienen. Einen Teil des Erlöses wollen Stier und Herren realen Hilfsprojekten in Afrika zukommen lassen. „Game Change Rio“ wird nach der Klimakonferenz übrigens nicht verschwinden, sondern mit den Ergebnissen aus Brasilien erneuert werden. Die Welt kann eben nicht in zwei Monaten gerettet werden. Aber versuchen kann man’s ja Mal.

Eine frühere Version dieses Artikels ist im JOURNAL FRANKFURT, Ausgabe 10/2012 erschienen.
 
25. Mai 2012, 07.57 Uhr
Gerald Schäfer
 
 
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