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„Frankfurt hilft“ bündelt Angebote

Fest in der Paulskirche für Flüchtlinge und Helfer

In Frankfurt arbeiten zig Ehrenamtliche daran, Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung zu ermöglichen. „Frankfurt hilft“ will nun alle Hilfsangebote sammeln. Indes planen Johnny Klinke und Michel Friedman in der Paulskirche ein Willkommens-Fest.
Die Bilder vom Wochenende haben Tigerpalastchef Johnny Klinke gefallen. Da packten Frankfurter Päckchen und verteilten an die ankommenden Flüchtlinge am Hauptbahnhof Getränke, Kleidung und das Nötigste. „Diese Bilder waren in der New York Times und auch in London zu sehen“, sagt der Varietéchef. Frankfurt sei mit einem Migrantenanteil von über 40 Prozent eine internationale Stadt, der Umgang mit anderen Kulturen sei geübt. Es seien die vielen Freiwilligen, Ehrenamtlichen, die den 2500 Flüchtlingen, die derzeit in der Stadt verstreut an 125 Orten in ihrer Not helfen würden. „Wir wollen ein Zeichen weit über Frankfurts Grenzen hinaus setzen“, verkündet Klinke und meinte mit wir auch den Moderator Michel Friedman sowie den Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), der als Schirmherr der Veranstaltung „Frankfurt hilft. Herzlich willkommen“ fungieren wird. Am 1. November um 16 Uhr wollen die drei Frankfurter sowohl Flüchtlinge als auch deren Helfer zu einer Veranstaltung in der Paulskirche, dem Symbol der Demokratie und der Freiheit, einladen. Derzeit arbeite man ein Programm aus, an dem auch Künstler des Tigerpalastes aber auch Musiker aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge teilnehmen werden, es soll Essen und Gespräche geben, mit Übersetzern versteht sich. „Wir wollen auf unsere Art einen Empfang gestalten“, sagt Klinke. Das Protokoll der Stadt lade die Gäste ein, was eine besondere Ehre für die Geladenen sei.

„Wir sind nur ein Mosaikteil“, sagt der Tigerpalastdirektor. Es gebe sehr viele Hilfsangebote, nicht zuletzt beteilige sich die Eintracht an der Integration von Flüchtlingen. So biete die Charly Körbel Schule beispielsweise für 14 bis 17-Jährige begleitete 3-Tages-Fußball-Camps an. Das biete zumindest eine Art Alltag.

„Im Judentum gibt es den einen Satz: Wer einem Menschen hilft, rettet eine ganze Welt. Viele haben das bereits getan. Nun sind wir dran, ganz unprätentiös, ganz unspektakulär, weil Solidarität und Menschlichkeit unser Selbstverständnis ist,“ sagt Michel Friedman. „Wir können nur bitten zu helfen und den jungen Leuten zu zeigen, dass sie anerkannt und respektiert sind. Das ist ein politischer Akt.“

Peter Feldmann ist zuversichtlich, dass die Stadt die Herausforderung durch die ankommenden Flüchtlinge meistern wird. „Unsere Stadt wächst ohnehin um 100 Zuzüge täglich. Da werden wir die vergleichsweise wenigen Flüchtlinge auch bewältigen.“ Viele der Menschen, die in die Stadt kämen, seien für Frankfurt ein Gewinn. „Bislang konnten wir die Unterbringung in Zelten gut verhindern. Wir brauchen keine Zeltlager und keine Lofttürme, wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen“, forderte Feldmann. Nicht wir hätten ein Flüchtlingsproblem. Nein, die Flüchtlinge hätten ein kriegs-, Diktatoren- und Terrorproblem und sobald sie bei uns seien ein Schul-, Arbeits-, Wohn- und Sprachproblem. Es bedürfe daher nicht nur Lebensmitteln und Decken, sondern auch fachlichen und kulturellen Angeboten, Teilhabe und Jobs. Unter dem Motto „Frankfurt hilft“ würden in der Stadt ehrenamtliche Hilfsangebote koordiniert, berichtete Feldmann. Das Sozialdezernat kooperiere dabei mit neun Stiftungen. Am 22. September werde die dazugehörige Homepage freigeschaltet, die die Situation der Flüchtlinge mit den Hilfsangeboten zusammenbringe. Auf der Seite könnten sich Bürger informieren und beraten lassen und letztlich selbst aktiv werden. Am 21. Oktober soll um 19.30 Uhr ein erster Informationsabend in der Mainzer Landstraße 405 stattfinden, wo über die Lage der Flüchtlinge informiert werden soll.

In einem dramatischen Appell machte Michel Friedman abschließend deutlich, dass Frankfurt kein Paradies sei. Nein, auch hier gebe es Nazis und Rassisten wie in ganz Deutschland und Europa, nicht zuletzt den religiös selektierenden Rassismus in Ungarn. „Wir haben geglaubt das in der Europäischen Union hinter uns gelassen zu haben.“ Es sei aber die wunderbare Zivilgesellschaft, die vergessen lassen könne, was an Gewalttaten und Ressentiments etwa in Freital und Heidenau sichtbar geworden sei.
 
10. September 2015, 11.57 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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