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Feier im Römer

Tag der deutsch-amerikanischen Freundschaft

Montagabend haben im Römer zahlreiche Gäste den Tag der deutsch-amerikanischen Freundschaft gefeiert. Unter anderem wurde hervorgehoben, wie wichtig besonders der Austausch zwischen Schülern für die Beziehung der beiden Staaten ist.
Anlässlich des Tages der deutsch-amerikanischen Freundschaft platzte am Montag, dem 18. Oktober, der Festsaal im Römer beinah aus allen Nähten. Politiker, Militär, Zivilisten und Schüler waren gekommen, um mit einer Feier auf die Besonderheit der Verknüpfung beider Staaten hinzuweisen. Oberbürgermeister Peter Feldmann berichtete in seiner Rede von langjährigen Bemühungen, eine Partnerstadt in den USA zu finden und schlussendlich davon, wieso mit Philadelphia eine sehr gute Wahl getroffen wurde. Er sprach von seiner Reise in die neue Partnerstadt im Sommer dieses Jahres und von der eng verknüpften Geschichte Philadelphias und Frankfurts.

Als William Penn nämlich Ende des 17. Jahrhunderts vom König von Großbritannien alte Schulden beglichen und ein großes Stück Land in der neuen Welt geschenkt bekam, reiste er unter anderem nach Deutschland, um dort nach Siedlern und Finanziers zu suchen. Auch in Frankfurt weilte er einige Zeit und traf sich in der Saalburg mit möglichen Mitstreitern. Man nimmt an, dass zwischen dem Quäker Penn und den Frankfurter Pietisten zuvor schon eine gute Verbindung bestand. Sicherlich auch bedingt durch das Engagement des Frankfurters Johann Jacob Schütz, der dann nach dem Besuch Penns, zusammen mit dem Juristen Franz Daniel Pastorius 1682 die „Frankfurter-Land-Kompagnie“ gründete. Deren Zweck war es, Land in dem von Penn gegründeten Staat Pennsylvania zu kaufen, um dort anzusiedeln und in Frieden zu leben. Mit 13 Krefelder Familien fuhr Pastorius gen neue Welt. Schütz blieb, wieso weiß man nicht, doch in Frankfurt. Trieb aber noch einige Jahre Handel mit seinen Freuden der „Frankfurter-Land-Kompagnie“. Pastorius gründete zusammen mit den anderen Siedlern in Philadelphia Germantown und vermutlich auch Frankford und prägte mit seinem Frankfurter Pietismus bis zu seinem Lebensende die amerikanische Religion. Er setzte sich zudem gegen Sklavenhandel ein.

Heute finden Besucher in Philadelphia sowohl einen Stadtteil Germantown als auch Frankford. Kein Wunder also, dass 2015 die Partnerschaft zwischen Frankfurt und Philadelphia entstanden ist. Bei seiner Reise in die Staaten traf Feldmann seit der offiziellen Verkündung der Partnerschaft auch zum ersten Mal auf seinen Amtskollegen James F. Kenney. Bei einem offiziellen Empfang im Rathaus überreichte Kenney Feldmann eine kleine Glocke. Die sogenannte „Liberty Bell“ wurde am 8. Juli 1776 anlässlich der Unabhängigkeitserklärung geläutet. Auch der Oberbürgermeister hatte Geschenke im Gepäck und überreichte seinem Kollegen ein Bild der Paulskirche. Beide Städte haben gemein, dass sie als demokratische Wiege ihrer jeweiligen Nationen gelten. Noch heute zeugt übrigens ein Dokument von dem deutschen Einfluss in Philadelphia: die Unabhängigkeitserklärung. Das wichtigste amerikanische Dokument wurde zwei Tage bevor es der Öffentlichkeit gezeigt werden sollte, zuerst von einer deutschen Zeitung verbreitet. Die German American Society of Pennsylvania, die in Philadelphia ihren Standort hat, besitzt das Original-Schriftstück in deutscher Sprache. Oberbürgermeister Feldmann besuchte die Independence Hall und bekam vor dem Denkmal George Washingtons von Tony Michels, dem Präsidenten der Society, eine Kopie der Erklärung überreicht. Zusammen weihten die beiden Bürgermeister Kenney und Feldmann im Juni dann auch noch eine Frankfurt-Gravur in dem Sister Cities Park der Stadt ein. Man hoffe auf „einen weiterhin engen Austausch im Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildung.“, so Feldmann.

Ebendieser wurde am gestrigen Abend noch ein verdeutlicht, als die zwei Schülerinnen Elisa Fleck und Sofie Wilhelm von der Schule am Ried sehr unterhaltsam über ihre Erfahrungen mit amerikanischen Austauschschülern berichteten. Sie betonten, wie wichtig es für sie sei, einen Einblick in die amerikanische Kultur zu bekommen und die Sprache zu lernen. Deshalb würden sie sich auch sehr darauf freuen, in der kommenden Woche in die USA zu reisen und dort wieder auf ihre Austauschschüler und -familien zu treffen.

Generalkonsul Jim Herman betonte ebenfalls noch einmal die Wichtigkeit der deutsch-amerikanischen Beziehungen: „German-American cooperation and friendship are more important today than ever." Zudem lobte er den Einsatz von Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, der im Hawaii-Hemd gekommen war: „This is my goal: To get everyone wear Hawaiin Shirts next year.“

Das US-Konsulat postete übrigens zu der gestrigen Veranstaltung auf Facebook: „Wir konnten's nicht mehr abwarten und haben daher den Deutsch-Amerikanischen Freundschaftstag (6. Oktober!) schon gestern mit unseren Freunden der Stadt Frankfurt im Römer gefeiert. Unser Generalkonsul Kevin Milas outete sich als Eintracht Frankfurt-Fan und bot sich als Team-Verstärkung an, damit er noch über seine Amtszeit hinaus hierbleiben kann. ;-) Er und seine Frau Eileen freuen sich ganz besonders über das Engagement der jüngeren Generation für die transatlantische Partnerschaft“.
 
19. September 2017, 12.13 Uhr
Katharina Bruns
 
 
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