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Editorial 10/2019
FBM statt IAA
Am heutigen Donnerstag erscheint die Oktober-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT. In ihrem Editorial schreibt Chefredakteurin Ronja Merkel über die bevorstehende Buchmesse und deren ungebrochene Internationalität und Magie, die sie Jahr für Jahr nach Frankfurt bringt.
Wenn Menschenmassen in die Stadt strömen, gefühlt Tausende morgens die Straßenbahnlinie 16 und die U4 mit ihren Rollkoffern verstopfen und Sätze wie „Nee, nur quergelesen“ für ein verständnisvolles Nicken bei Gesprächspartnerinnen und -partnern sorgen, dann ist es wieder so weit: Es ist Buchmessen-Zeit. Die Gelegenheit für die Mainmetropole zu beweisen, wie international sie wirklich ist. IAA, EZB, PWC – die können alle noch etwas lernen vom Big Player FBM.
Mir kommt die Messe immer vor wie ein riesiger Bienenstock: Es summt und brummt, wo man nur geht und steht. Da wird mit schnellen Schritten über die langen Flure geeilt, in unzähligen Sprachen diskutiert und gedealt – nur legale Lese-Drogen natürlich und überall ist diese pulsierende Aufregung zu spüren, die so wunderbar aphrodisierend wirkt. Vor meinem inneren Auge sehe ich vollgetippte Manuskriptseiten durch die Luft und, unbemerkt in der hektischen Betriebsamkeit, zu Boden segeln. Letzteres passiert natürlich nicht wirklich, aber es passt zu der Aufbruchsstimmung, die die Buchmesse durchdringt. Etwas passiert, etwas wandelt sich, Neues steht bevor. Wir wissen nicht genau was, aber es fühlt sich schon jetzt gut an.
Als ich noch selbst Bücher gemacht habe, fühlte ich mich schon nach wenigen Tagen auf der Messe immer etwas betrunken. Das kann natürlich auch an den vielen Piccolöchen liegen, die man zwangsläufig während der FBM hinunterkippt. In keinem anderen Kontext habe ich so viele beeindruckend trinkfeste Menschen getroffen. Vor allem aber bin ich nirgendwo sonst mit so vielen verschiedenen Nationalitäten in Kontakt gekommen. Der Buchbranche kann es noch so schlecht gehen: Nach Frankfurt kommen sie alle. Ob Agents, schreibende Zunft oder einfach Schaulustige, ob New York, London, Neu-Dehli oder Kabul – in Frankfurt trifft sich die Welt, jedes Jahr aufs Neue. Daran können auch rechte Verlage und Populisten nichts ändern.
Die Frankfurter Buchmesse ist international und wird es immer bleiben.
Mir kommt die Messe immer vor wie ein riesiger Bienenstock: Es summt und brummt, wo man nur geht und steht. Da wird mit schnellen Schritten über die langen Flure geeilt, in unzähligen Sprachen diskutiert und gedealt – nur legale Lese-Drogen natürlich und überall ist diese pulsierende Aufregung zu spüren, die so wunderbar aphrodisierend wirkt. Vor meinem inneren Auge sehe ich vollgetippte Manuskriptseiten durch die Luft und, unbemerkt in der hektischen Betriebsamkeit, zu Boden segeln. Letzteres passiert natürlich nicht wirklich, aber es passt zu der Aufbruchsstimmung, die die Buchmesse durchdringt. Etwas passiert, etwas wandelt sich, Neues steht bevor. Wir wissen nicht genau was, aber es fühlt sich schon jetzt gut an.
Als ich noch selbst Bücher gemacht habe, fühlte ich mich schon nach wenigen Tagen auf der Messe immer etwas betrunken. Das kann natürlich auch an den vielen Piccolöchen liegen, die man zwangsläufig während der FBM hinunterkippt. In keinem anderen Kontext habe ich so viele beeindruckend trinkfeste Menschen getroffen. Vor allem aber bin ich nirgendwo sonst mit so vielen verschiedenen Nationalitäten in Kontakt gekommen. Der Buchbranche kann es noch so schlecht gehen: Nach Frankfurt kommen sie alle. Ob Agents, schreibende Zunft oder einfach Schaulustige, ob New York, London, Neu-Dehli oder Kabul – in Frankfurt trifft sich die Welt, jedes Jahr aufs Neue. Daran können auch rechte Verlage und Populisten nichts ändern.
Die Frankfurter Buchmesse ist international und wird es immer bleiben.
26. September 2019, 09.31 Uhr
Ronja Merkel
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