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Foto: Unsplash/Thought Catalog
Foto: Unsplash/Thought Catalog

Drogentrends bei Jugendlichen

Kiffen aus Neugier

Jugendliche in Frankfurt konsumieren wieder mehr Tabak, Alkohol und Cannabis – das zeigt eine Studie des Centre for Drug Research der Goethe Universität und des Drogenreferats Frankfurt. Besonders der Joint erfreut sich dabei zunehmender Beliebtheit.
Seit 2002 führt das Centre for Drug Research der Goethe Universität jährlich im Auftrag des Drogenreferats die Drogenstudie Monitoring-System Drogentrends (MoSyD) durch. Auch in diesem Jahr gibt dieser „präzise Blick in die Realität“, wie ihn Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) nennt, Aufschluss über aktuelle Entwicklungen des Konsumverhaltens von Jugendlichen. Befragt wurden 1106 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren ohne Anwesenheit der Lehrkräfte. Die Anzahl der Jugendlichen, die in den 30 Tagen vor der Befragung Haschisch oder Marihuana konsumiert haben, liegt bei 22 Prozent und ist damit der zweithöchste Wert seit Beginn der Untersuchung.

Demnach ist der Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis bei Jugendlichen in Frankfurt gestiegen. Während der Anstieg bei Alkohol und Tabak nur gering ausfällt, ist er bei Cannabis stärker. Weil es jedoch im Jahr 2017 einen deutlichen Tiefstand gegeben habe, sei ein Anstieg nicht ungewöhnlich, sagte Majer. Ob es sich bei dem Anstieg um eine Trendwende handle, könne man noch nicht mit Sicherheit sagen. Dazu müsse man die Ergebnisse des kommenden Jahres abwarten, denn Ausreißer gebe es immer mal wieder.

Über die Hälfte der Befragten gab an, illegale Drogen aus Neugier zu konsumieren. Bei knapp 40 Prozent spielt die Wahrnehmungsveränderung eine Rolle und 40 Prozent wollen abschalten beziehungsweise den Alltag vergessen. Immerhin 8 Prozent gaben an, dass das Verbot der Drogen einen Reiz ausübe. Dabei bleibt Cannabis die am weitesten verbreitete Droge. Andere illegale Drogen wie Ecstasy, Amphetamine, Heroin oder Kokain spielten praktisch nur eine kleine Rolle bei den Frankfurter Jugendlichen.

Auch Alkopops sind wieder beliebter: Jeder Versuch staatlicher Regulierungen rege die Kreativität der Anbietenden an, konstatierte Majer. So führte die erhöhte Steuer für sogenannte Alkopops, die in den 00er-Jahren besonders beliebt bei Jugendlichen waren, zwar zu einem deutlichen Rückgang des Konsums. Jedoch wurde der Alkoholgehalt der Mixgetränke erhöht, um die Alkopopsteuer zu umgehen. Diese Spirituosengetränke sind nun verbreiteter denn je, erklärte Majer.

Bei der Erhebung des Alters der Erstkonsumentinnen und -konsumenten von Tabak, Alkohol und Cannabis verzeichnet das Drogenreferat eine positive Entwicklung: So liegt das Alter im Schnitt deutlich höher als bei der ersten Befragung im Jahr 2002. Das Alter beim erstmaligen Konsum von Tabak liegt bei 14,6 Jahren (2002: 12,8), bei Alkohol bei 14,2 (2002: 12,9) und auch bei Cannabis ist das Alter der Erstkonsumentinnen und -konsumenten mit knapp über 15 Jahren (2002: 14,5) angestiegen.

Seit 2002 untersucht das Centre for Drug Research der Goethe-Universität im Auftrag des Drogenreferats jährlich den Drogenkonsum und das Freizeitverhalten von Jugendlichen in der Stadt. Es ist nach eigenen Angaben die erste regelmäßig durchgeführte Erhebung in Deutschland. Die Zahlen wurden in diesem Jahr mit einer Befragung aus Hamburg verglichen, die nur alle 3 Jahre stattfindet. Im Vergleich zeigt sich, dass sich die Ergebnisse in Frankfurt repräsentativ für deutsche Großstädte zu sein scheinen, erklärte Bernd Werse vom Centre for Drug Research.
 
6. November 2019, 13.10 Uhr
Elena Zompi
 
 
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