Weiße Billyregale, ein weißes Sofa, ein Herd, eine Spüle: eine denkbar einfache Bühne, die innerhalb kürzester Zeit imaginär zu einem kampfreichen Dschungel, real zu einem Schlachtfeld mit Wasser, Sahne, Spaghetti und Legosteinen wurde. Denn in Roland Schimmelpfennigs "Für eine bessere Welt" geht es nicht um vorhandene Welten, sondern um eine Riege Selbstdarsteller, die sich bei einer Castingshow oder ähnlichem auszustechen versuchen, indem sie auf den breiten Fundus ihres popkulturellen Wissens zurückgreifen: Im Dschungel treffen sich Aliens und Liedermacher, Punkrocker und Lara Croft.
Schimmelpfennigs Stück wurde heute Abend im Kleinen Haus des schauspielfrankfurt zur Premiere gebracht, als Koproduktion mit der Hessischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst: Der gesamte Schauspieljahrgang 2004 stand auf der Bühne. Sieben junge, agile Darsteller, die mehr als einmal der Hafer stach. Hermann Schmidt-Rahmers Regie setzte auf diesen überbordenden Spieltrieb. Ein kleines Popfeuerwerk, schnell abgebrannt.

Foto: Wolfgang Runkel