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Anne Frank hätte heute Geburtstag

Millionen Menschen haben „Das Tagebuch der Anne Frank“ gelesen. Ein ergreifendes Dokument, dass das Leid der im Holocaust verfolgten Juden veranschaulicht. In der ganzen Welt ist bekannt, dass sich Anne Frank mit ihrer Familie in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckte, doch nur wenige wissen, dass sie in Frankfurt geboren wurde – am 12. Juni 1929.

Anne(lies) Marie Frank war die Tochter eines Kaufmanns und entstammte einer alten deutsch-jüdischen Familie. Die Familie der Mutter des Vaters lässt sich in Frankfurter Registern bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Anne Frank wohnte seit ihrem zweiten Lebensjahr in der Ganghoferstraße 24 in Ginnheim (heute nennt man den Stadtteil Dornbusch), als Baby lebte sie zuvor im Marbachweg 307. Annes Familie lebte in einer assimilierten Gemeinschaft von Juden und anderen Bürgern und die Kinder wuchsen mit katholischen, protestantischen und jüdischen Freunden auf. Die Franks waren Reformjuden, die viele Traditionen des jüdischen Glaubens bewahrten, aber nur wenige Gebräuche pflegten. Edith war der gläubigere Elternteil, während Otto, der im Ersten Weltkrieg als Offizier aktiv war und nun als Unternehmer arbeitete, sich mehr um die Bildung seiner beiden Töchter kümmerte. Er verfügte über eine umfangreiche Bibliothek und animierte die Mädchen zum Lesen. Anne musste sich ständig mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Margot vergleichen lassen. Margot galt als gutmütig, vorbildlich und zurückhaltend, während Anne vielseitig interessiert und lebhaft, aber auch oft extrovertiert und impulsiv war und sich gegenüber Margot benachteiligt fühlte. Bevor die judenfeindliche Politik der Nationalsolzialisten ihr junges Leben in Unruhe brachte und schließlich völlig zerstörte, lebte sie unbeschwert mit ihrer Familie und ihren Freunden in Frankfurt. Sie konnte auch ihre Großmutter, Ottos Mutter, in Basel besuchen.

Als die NSDAP am 13. März 1933 – wenige Wochen nach Hitlers Machtergreifung – bei der Kommunalwahl in Frankfurt die Mehrheit erreichte, kam es sofort zu antisemitischen Demonstrationen. Otto Frank, der stets einen sicheren Blick für die Zukunft hatte, sah große Probleme auf seine Familie zukommen und die Eltern fragten sich besorgt, was wohl passiere, wenn sie weiter in Deutschland blieben. Später in diesem Jahr zog Edith mit den Kindern nach Aachen zu ihrer Mutter Rosa Holländer. Otto blieb zunächst in Frankfurt, erhielt dann jedoch das Angebot, eine Firma in Amsterdam aufzubauen. Er zog in die Niederlande, um die Geschäfte zu arrangieren und alles für die Ankunft seiner Familie vorzubereiten. Im März 1934 folgten Edith Frank und ihre Töchter nach. Der Rest ist Geschichte. Im März 1945 starb Anne Frank im KZ Bergen-Belsen.

 
12. Juni 2007, 17.44 Uhr
red
 
 
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