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Foto: Anne Frank Tag 2019
Foto: Anne Frank Tag 2019

12. Juni: Dritter Anne Frank Tag

Lasst mich ich selbst sein!

Sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden von den Nationalsozialisten ermordet – darunter auch Anne Frank, deren Tagebuch heute ein einmaliges Zeitzeugnis ist. Am 12. Juni wird zum dritten Mal mit dem Anne Frank Tag ein Zeichen gegen Antisemitismus und Diskriminierung gesetzt.
Das Schicksal von Anne Frank bewegt bis heute. Anne Frank kam am 12. Juni 1929 als Tochter einer jüdischen Familie in Frankfurt am Main zur Welt, wo sie gemeinsam mit ihren Eltern Edith und Otto Frank sowie ihrer Schwester Margot lebte, bevor sie nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in die Niederlande flüchten mussten. Für Jüdinnen und Juden begann in dieser Zeit ein Albtraum – ein gelber Stern, der jederzeit zu tragen war, verriet ihre Herkunft und brandmarkte sie, nahezu jede öffentliche Institution verweigerte ihnen den Eintritt. Die Familie Frank suchte ab 1942 Schutz in den Niederlanden, wo sie zwei Jahre lang in einem Hinterhaus auf engstem Raum versteckt lebten, bevor die Nazis sie entdeckten und gefangen nahmen. Anne, ihre Schwester Margot und die Mutter Edith starben in den Konzentrationslagern, nur Vater Otto überlebte. Das Tagebuch, das Anne Frank im Versteck führte, ist heute eines der bekanntesten und ergreifendsten Narrative über das Leben eines jüdischen Mädchens in Angst und Unfreiheit.

Anlässlich des 90. Geburtstag von Anne Frank veranstaltet die Bildungsstätte Anne Frank in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt kommende Woche den dritten Anne Frank Tag. An diesem Tag setzen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Initiatoren und den Lehrkräften ein Zeichen gegen Antisemitismus und gedenken Anne Frank sowie den Opfern der Shoah. Doch auch das Engagement gegen andere Formen der Diskrimierung wie Homophobie, Rassismus oder Sexismus stehen im Fokus.

Am diesjährigen Aktionstag nehmen 250 Schulen aus ganz Deutschland teil. Im Mittelpunkt des 12. Junis wird die Biografie von Anne Frank stehen, anhand der sich die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte aktiv mit Problemen und Fragen rund um Antisemitismus, den Holocaust und Nationalsozialismus auseinandersetzen. Eva Berendsen, Leiterin für Kommunikation und Veranstaltungsmanagement in der Bildungsstätte Anne Frank, erläutert die Relevanz des Anne Frank Tags und der Erinnerungskultur: „In Anbetracht der aktuellen Situation innerhalb der Gesellschaft sind Veranstaltungen wie der Anne Frank Tag hochrelevant. Was man jedoch nicht außer Acht lassen sollte, ist, dass der Holocaust und Anne Frank erstmal für sich stehen. Es gilt sich daran zu erinnern.“

Den Schülerinnen und Schülern soll demnach auch nahegelegt werden, dass man den Antisemitismus nicht immer mit anderen Diskriminierungen gleichsetzen kann, da er, vor allem in Deutschland, einem historischen Kontext entspringt. Berendsen sagt zudem, dass die Erinnerungskultur in Bezug auf den Holocaust und den Antisemitismus ein fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts sei, jedoch nicht vollkommen mangelfrei: „Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart funktioniert nicht immer reibungslos, weshalb Aktionen wie der Anne Frank Tag Aufklärung leisten“.

Anne Franks Tagebuch sei ein wunderbares Zeugnis und hole Jugendliche weltweit immer noch ab – das Identifikationspotenzial sei enorm, so Berendsen. „In ihrem Tagebuch spricht sie nicht nur von der Unfreiheit im Leben einer Jüdin während des NS-Regimes, sondern auch über Gedanken und Probleme, die die Jugendlichen von heute haben. Sie schildert ihre Geschichte in einer altersgemäßen Sprache.“ Der diesjährige Anne Frank Tag steht unter dem Motto „Lasst mich ich selbst sein!“ – ein Zitat aus ihrem Tagebuch. Grund dafür ist, dass man oftmals das Menschliche hinter Personen, die zu Ikonen gemacht werden, vergesse. „Durch das Zitat möchten wir die Person der Anne Frank in den Köpfen der Jugendlichen vermenschlichen“, sagt Berendsen. Dies führt unter anderem dazu, dass die Schülerinnen und Schüler einen emphatischeren Zugang zum Narrativ der Anne Frank und dem Holocaust bekommen.

Das Programm enthält Kurzbesuche für Jugendliche und Erwachsene im Lernlabor der Bildungsstätte, wo die Person hinter der Ikone Anne Frank betrachtet und Inhalte ihres Tagebuchs diskutiert werden. Des Weiteren wird eine Führung durch die 100 Jahre alte Westend-Synagoge angeboten, in der das jüdische Leben in Frankfurt, Rituale und die Geschichte des Gebäudes veranschaulicht werden. Weiterhin werden eine Preisverleihung für innovative Projekte von Schülerinnen und Schülern, eine zentrale Gedenkveranstaltung in der Paulskirche, ein Poetry Slam im Kunstverein Montez und eine Pop-Up-Ausstellung des Familie Frank Zentrums im Museum Judengasse ausgerichtet.

Weitere Informationen und Hinweise zu Anmeldung und Teilnahme an den jeweiligen Veranstaltungen, finden Sie hier.

>> Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150, Tel. 069/5600020, info@bs-anne-frank.de, www.bs-anne-frank.de, Bürozeiten: Mo-Fr 9:30–16:30 Uhr
 
7. Juni 2019, 12.49 Uhr
Sinem Koyuncu
 
 
Fotogalerie:
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