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Foto: Ptrk9000
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Ptrk9000s Kolumne

Von elektronischen Nächten und allerlei Flohmärkten

Unser Kolumnist ist zwar träger als sonst, lässt sich jedoch nicht von der Hitze abschrecken. Ptrk9000 war mal wieder für das Journal Frankfurt nachts, aber auch tagsüber unterwegs.
Ui ui ui, schon wieder 2 Wochen rum. Gut, bei dem aufkommenden Sommerwetter ist es draussen im Übrigen einfach schöner. Auch ohne Laptop oder Tablet. Ein Leben wie 1994. Mit steigendem Alter ergibt sich, wenn unter der Woche der Rabotnik roboten geht, am Wochenende irgendwie ein Work-Life-Paradoxum. Freitag abends ist der ausgehgeneigte Frankfurter dann so müde, daß ein gefühlter Wachzustand nur mit steigender Trunkenheit einsetzt. Ist ja auch Urlaub fürs Gehirn. Vorletztes Wochenende war ja auch so ein Überforderungswochenende für die meisten Frankfurter, da viele mit so einem zweiten Samstag an einem Wochenende wohl in Sozialstress geraten. Wobei, so ganz richtig ist das eigentlich nicht: Vielmehr ist dann einfach an einem Vorfeiertagssonntag abends nur das reguläre Sonntagsabendprogramm, weil sich viele Betreiber gar nicht erst die Mühe machen, eine Veranstaltung für einen solchen Abend zu entwickeln. Da ich seit Jahren meist Sonntags auf radio x die Ausgehsendung "x wie raus" moderiere, habe ich da einen ganz guten Überblick. Vielleicht ändert sich das auch mal wieder, mit diesem lahmen Abenden.

Am Pfingswochenende war jedenfalls die Gelegenheit günstig, mehrere Flohmärkte in a row mitzunehmen, angefangen am Schaumainkai über den Musikerflohmarkt an der Batschkapp bis hin zum pfingstmontäglichen Farbenflohmarkt auf dem Milchsackgelände, für mich eine der besseren Veranstaltungen dieser Art, was sicherlich auch am Angebot, an den Besuchern und der Verpflegung liegen mag. Und natürlich auch an der abwechlungsreichen Beschallung von DJ Stella Mirabella, die ja lobenswerterweise Ihre Schallplatten bis aufs Milchsackgelände gezerrt hatte, denn zu einem ordentlich ausgeübten Handwerk gehört eben auch der richtige Rohstoff. In diesem Fall eben Vinyl und kein Silizium.

Ansonsten waren die letzten beiden Wochenenden geprägt durch gemächliches Rumgammeln, mal vorm Gudes-Kiosk, vorm Feinstaub oder auf dem Yachtklub, wobei ich mir natürlich wünsche, dass die ganzen Ausgehtouristen doch bitte in ihren Taunuskellerlöchern und Hanauhochhausbutzen bleiben möchten als schöne Orte durch ihre Anwesenheit zu verunreinigen. Denn dafür gibt es ja die Deppemess' oder das Berger Strassenfest. Letzteres meide ich ja wie die Pest, das Geschiebe und Gedränge unter unerträglicher Beschallung für Consumerpublikum ist halt nix für den Neuntausender. Vielleicht wird ja der nächste Brücken/Wall besser, gerne auch ohne Verkaufsstände für E-Kippen.

Fein beschallt wurden wir auf jeden Fall am letzten Donnerstag auf dem Boot im Rahmen der Neglected Thursdays Reihe durch ade und Sannikow, eine Reise, die sich ein bißchen anfühlte wie ein Ausflug ins Force Tracks Land mit dem Kompakt-Bus und ebenfalls am Samstag gleicherorts (Schon wieder, aber was will man machen?), denn da echote es zur Berliner Nacht, eine Kombination aus Khan of Finland (live), Goner (live) sowie Yannic Eggers (DJ). Wobei, die Liveacts hatte ich, wie so oft, mal wieder verpeilt, weil ich vorher noch auf dem Konstimarkt gewesen bin und dann noch ein paar vegane Schraubverschlußgläschen für die kommende Woche bekochen musste und hinterher einfach in eine bewegungsunfähige Starre gefallen bin. Da wird sich dann später aus dem Haus gequält und es dauert bis mindestens Mitternacht, bis die Kurver wieder auf Niveau ist. Liegt bestimmt auch an der Hitze. Da muss eben die doppelte Zeit bei halbierter Motivation veranschlagt werden. Auf jeden Fall haben sie es geschafft, der Abend war ein guter, Yannic Eggers mischte versiert House mit Techno unter diversen Schlenkern ins Electro- und Breakbeatsample-Land, natürlich auch hier mit Schallplatten, das schiebt auch gleich mal ganz anders, ne.

Was ich noch sagen wollte: Die späten Nachmittage im Yachtklub haben auch den Vorteil, dass man dort einen guten Kaffee genießen darf, mit wenig Säure und fast schon mit schokoladenartigem Abgang. Da wird eben Qualität eingekauft. Ich hasse diese saure, dunkle Plörre, mit der man andererorts den Magen verätzt bekommt. So ein trinkbarer Kaffee ist ja auch mal ganz gut für die Work-Live-Balance. Ab einem gewissen Alter muss eben mit Koffein vorgeglüht werden.

Geht raus, die Nacht ist schön (warm)!
//Patrick Neuntausend

Web: ptrk9000.blogsport.de/
 
12. Juni 2017, 10.34 Uhr
Ptrk9000s Kolumne
 
 
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