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Foto: ptrk9000
Foto: ptrk9000

Chicken Blood ist kein Getränk

Unser Kolumnist Ptrk9000 tingelt gerne durchs Frankfurter Nachtleben und ist auch tagsüber in den Hotspots zu finden. Wie so ein umtriebiger Samstag aussehen kann, beschreibt er hier.
So ein Samstag, der kann schon Spaß machen. Mir zumindest. Mit so Petersilieverhaglern muss man sich ja auch gar nicht rumärgern. Die gibt es ja zu Hauf' auf Facebook. Für meine Seelenhygiene habe ich mir nun das Smartphone abgewöhnt und alle Rufnummern mit allerlei Hackergetrickse auf eine Standard SIM - Karte übertragen, die wiederum in ein Standard - GSM - Telefon wanderte. Natürlich werde ich weiterhin auf Facebook bleiben, schon wegen der Veranstaltungen und der Recherche, aber ganz ehrlich, wenn man mittags so draussen sitzt und eh' nichts im Internet nachschauen kann, entspannt das nach einiger Zeit ungemein.

Schon mittags war ich auf dem Konstimarkt zum Spätstücken und um dann noch ein bißchen mit Aetschy zu schnacken, der fast noch ein bunteres Hemd trug als ich. Hinterher ging es über die für Autoverkehr gesperrte Alte Brücke (Ach wie schön, wenn das ein Dauerzustand wäre.) nach Dribbdebach nochmal kurz zum Markt in Hof.

Manchmal möchte man mittags nochmal ein wenig ruhen, was mir auch der Mau gerne gönnte. Abends dann, nachdem ich als vorbildlicher Radiomacher eine wenig "x wie raus" - lauschte, begab ich mich zu Onkel Hannibal ins Konfuzius Franz, denn unter anderem spielten die "Römischen Votzen" auf, die ich ja schon im Neglected Grassland (Ich hatte im Raucherraum Tränen gelacht und dachte: Wie geil sind die denn?) bewundern und im Yachtklub verpassen durfte. Der Eintritt war erschwinglich und ganz ehrlich, für 5 – 6 EUro Gästlistenplätze abschnorren kann man mal machen, wenn man nur mal kurz wo vorbeiguckt, wenn man aber den ganzen Abend in irgendeinem Laden rumhängt, kann man das schon mal investieren. Bei „x wie raus“ verschenken wir auch keine Billogästelistenplätze mehr, die paar Euro hat jeder noch! Zumal man im Konfuzius Franz das Bier für superfaire 2 Euro angereicht bekommt, das ist nicht nur fair, sondern auch korrekt :-)

Parallel gab es noch eine Kunstaustellung mit Bildern und Objekten von Claudia Barth, Jan Hanitsch, Felix Heine, Sebastian Heinrich, Margarethe Kollmer und Guiletta Ockenfuß, wo man mit einem Kaltgetränk in der Hand die Objekte auf sich wirken lassen konnte.
Aufgelegt wurde natürlich auch, sehr tanzbar und Abwechslungsreiches aus der Welt der Elektronik, und zwar hier von DJ Ellis So (Schonen), DJ Kanalak, DJ Lilfokus sowie DJ Kaschmir. Vor den Römischen Votzen performte noch Host Stewart (oder Senor Fahrenheit???) mit elektronischer Begleitung, Trompete, Gesang und Vogelstimmenpfeife. Auch das war sehr unterhaltsam, vor allem, wenn man nicht immer alles so super ernst nimmt, ich musste schon irgendwie grinsen.

Bei den Damen später hatte natürlich der Raum gebrannt, eine lustige Show mit derben, direkten Texten, Pussy Riot Rap würde mir dazu einfallen, sprechen sie doch das aus, woran rappende Kerle auch im Rahmen eines lächerlichen Schulhofsexismus kläglich scheitern, nur eben aus ihrer Sicht und durch ihre Direktheit wesentlich fundierter, was die ganze Performance unter anderem sehens- und hörenswert machte. Beim nächsten Mal "komme" ich wieder.

"Chicken Blood" ist der Veranstaltungsrahmen und gleichzeitig die Veranstaltungsgruppe, die sich folgendes auf die Fahnen schreibt:
"Ohne dogmatisch zu sein, liegt von Seiten der Organisation der Schwerpunkt darauf, weibliche Künstlerinnen ausfindig zu machen, die extraordinäre Positionen beziehen. Sie und ihre Arbeit zusammen zu bringen ist ein Hauptanliegen der Chicken Blood."

Ich finde das gut und das kann man bedenkenlos so stehen lassen. Überhaupt würde ich mir keine Wertung anmassen wollen. Macht weiter so!

Hinterher hab' ich nochmal schnell bei "Reverend" Thommy R. in der Old Fashioned Bar vorbeigeschaut, den natürlich kenntnisreich Soul aus dem Zeitraum von 1961 - 1971 aufgespielt hatte. Schön gefüllt, aber nicht überfüllt war es in der kleinen Bar, sehr angenehm, das Ganze!

In einem Anflug von Irrsinn bin ich dann nochmal "mit in den Clubkeller", und wer das kennt, weiß, dass das eventuell böse ausufern kann, weshalb ich Hasenfuß nach einem Apfelwein die Biege gemacht hatte. War ganz schön voll, da geht also auch wieder was, guck an. Ausserdem leg' ich da am nächsten Samstag selbst auf, aber erstmal verkaufe ich vorher zwischen 13 und 15 Uhr Kaffee und Kuchen auf dem Radio X Hofflohmarkt in der Kurfürstenstrasse 18. Kommt doch mal rum. Ab und zu kann man mal Reklame machen. Ich habe fertig, und geh' mir jetzt eine veganisierte Pizza von der Olbia - Gang reinzimmern!

Geht raus, die Nacht ist schön!

//Patrick Neuntausend
 
30. Mai 2016, 10.34 Uhr
Patrick Neuntausend
 
 
Fotogalerie:
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