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Foto: Kathi Girnuweit
Foto: Kathi Girnuweit

Vernetzungskongress der Ernährungsräte

Wege zur Ernährungsdemokratie

Vom 23. bis 25. November haben sich mehr als 150 deutschsprachige Vertreter von Ernährungsräten in Frankfurt getroffen. Aus dem überregionalen Austausch über regionale Ernährunsstrategien resultierte eine Frankfurter Erklärung.
Am vergangenen Wochenende fand im Museum für Kochkunst und Tafelkultur das bisher größte Ernährungsräte-Netzwerktreffen auf deutschem Boden statt. Schirmherrin des Kongresses war Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Unter dem Motto „Wege zur Ernährungsdemokratie“ trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden. Einig sind sich die Teilnehmer darüber, dass eine radikale Änderung darin, wie wir Lebensmittel produzieren, konsumieren und wertschätzen, stattfinden muss.

Bärbel Praetorius und Jörg Weber sind die Sprecher des Frankfurter Ernährungsrates. Sie haben sich dafür eingesetzt, dass der zweite Vernetzungskongress der Ernährunsräte in Frankfurt stattfindet. „Ich möchte, dass Frankfurt kein weißer Fleck auf der Landkarte der Ernährungsräte ist“, sagt Weber, denn „Frankfurt ist die Stadt der Bewegung. Die 68er waren vor allem in Berlin und Frankfurt aktiv. Die Öko-Bank wurde 1988 hier gegründet. Viele gesellschaftliche Bewegungen sind stark in Frankfurt oder kommen hier her. Frankfurt ist ein fantastisches Pflaster für Liberalität. Nicht umsonst haben wir hier die Paulskirche“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Vereins Bürger AG, der der Träger des Ernährungsrates ist.

In der nun verabschiedeten Frankfurter Erklärung wurde festgehalten, dass Städte und angrenzende Regionen eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung spielen: „Die aktuell bestehenden planerischen und entwicklungspolitischen Instrumente sollen auch die Belange der Lebensmittelerzeugung und Verteilung berücksichtigen – und zwar weit über die Stadtgrenzen hinaus“. Außerdem möchten sich die Ernährungsräte dafür einsetzen, dass „eine korrekte Einpreisung externer Kosten bei Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung“ stattfindet, da die „aktuellen Wirtschaftsstrukturen die Wettbewerbsfähigkeit einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung mindern“. Dabei wissen sie Vertreter der Ernährungsräte, dass „regionale Lebensmittelversorgung funktionierende, lokale Wertschöpfungskreisläufe und Infrastrukturen erfordert“. Eine Ernährungswende gelinge nur in Verbindung mit einer Agrarwende. Die Ernährungsräte möchten die zahlreichen Erfolgsbeispiele nachhaltiger Lebensmittelversorgung fördern und multiplizieren. Den Politikern komme somit eine größere Verantwortung zu, die sie wahrnehmen müssen, heißt es in der Erklärung.

2016 wurden die ersten deutschen Ernährungsräte in Köln und Berlin gegründet. „Frankfurt war der dritte deutsche Standort“, freut sich Weber. Mittlerweile gibt es sie in zwölf deutschen Städten. Aber auch Kleinstädte und Regionen sind involviert: „Es gibt 40 Initiativen, die sich für Ernährungsräte in ihrer Region engagieren“ Das Saarland habe etwa einen eigenen Ernährungsrat. .„Hier in Hessen gibt es, außer in Frankfurt, in Gießen, Marburg und Friedberg Gruppen, die sich dafür einsetzen“, weiß Weber. Auf den Vernetzungskongressen spielen die älteren Ernährungsräte aus Köln, Berlin und Frankfurt eine wichtige Rolle: „Wir geben unser Wissen weiter. Die jungen Initiativen bekommen auf dem Kongress Hilfe von den erfahrenen Ernährungsräten“, sagt Bärbel Praetorius.
 
27. November 2018, 12.06 Uhr
kab
 
 
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