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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Streiks und Aktionswoche von Fridays for Future

Die Welt streikt für das Klima

Die Fridays for Future-Bewegung ruft für den heutigen Freitag zum „globalen Klimastreik“ auf. Unter dem Motto „Week for Climate“ soll eine Aktionswoche zum Thema Klimaschutz folgen. Unterstützung erfahren die Demonstrierenden auch durch zahlreiche Frankfurter Institutionen.
Ein weiterer Sommer mit Rekordtemperaturen liegt hinter uns und die Aktionen der Fridays for Future-Bewegung erfreuen sich auch nach einem Jahr Protest ungebrochenem Zustrom. Um ihren Forderungen neuen Nachdruck zu verleihen, wird es ab dem heutigen Freitag eine Woche lang Aktionen und Workshops rund um das Thema Klima geben. Für die kommenden beiden Freitage rufen die Aktivistinnen und Aktivisten die gesamte Bevölkerung zu Streiks und Demonstrationen auf. Bedingt durch die geplanten Demonstrationszüge ist im gesamten Innenstadtbereich mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Zahlreiche Institutionen schließen sich dem Protest an und rufen zu Aktionen und Beteiligung auf.

Unter dem Motto „Ganz Frankfurt steht still“ ging es am ersten Streiktag bereits um sieben Uhr morgens mit Streikfrühstücken im Café KoZ (Campus Bockenheim), Café Kurzschlusz (FH-Campus) und im DGB Jugendhaus los. Das Senckenbergmuseum bietet ab 9 Uhr in der Cafeteria im Jügelhaus (Campus Bockenheim) ein „Klimafrühstück“ an sowie weitere Veranstaltungen, die bis in den frühen Abend andauern. Interessierte haben dabei die Möglichkeit, dem Generaldirektor des Senckenberginstituts Volker Mosbrugger und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Fragen zum Thema Klimawandel zu stellen.

Im Anschluss an die Streikfrühstücke wird es von unterschiedlichen Orten der Stadt Demonstrationszüge zum Platz vor der Alten Oper geben. Los geht es um 10:30 Uhr an der Galluswarte, um 11 Uhr am Hülya Platz in Bockenheim und um 11.30 Uhr am Mainufer. An der Alten Oper wird es ab 12 Uhr eine Kundgebung mit Redebeiträgen von Fridays for Future, Volker Mosbrugger sowie Volker Quaschnig von Scientists for Future geben. Für Unterhaltung sorgen die Sängerinnen Fee und Lilly Among Clouds.

Gegen 12 Uhr werden die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle der Grünen im Römer ihre Arbeit niederlegen und sich den Aktionen anschließen. „Mit unserer Teilnahme am Streik bekunden wir unsere ausdrückliche Solidarität mit den vielen vornehmlich jungen Menschen der Fridays for Future-Bewegung aber auch anderen Klimaaktivist*innen weltweit“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Römer Sebastian Popp. Die Fridays for Future-Bewegung hatte die Grünen wiederholt für unzureichendes Engagement in Sachen Klimaschutz kritisiert. Einige von Fridays for Future kritisierte Projekte, etwa das Neubauviertel Günthersburghöfe nördlich des Günthersburgparks, waren maßgeblich von den Frankfurter Grünen vorangetrieben worden.

Auch die evangelische Kirche ruft zu einer Beteiligung an den Klimaprotesten auf. Die Diakonissenkirche im Nordend plant ein Glockengeläut um kurz vor 12 Uhr. Im Anschluss daran wird es eine Andacht geben. Ob der benötigte Strom für das Glockengeläut aus regenerativen Energiequellen stammt oder ob der Küster oder die Küsterin die Glocken per Hand läuten wird, wurde nicht verlautbart. Die evangelische Landeskirche Hessen-Nassau hat sich derweil den „Churches for Future“ angeschlossen.

Fridays for Future plant, die Kundgebung an der Alten Oper um 13 Uhr zu beenden und zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt aufzubrechen. Die Polizei rechnet mit mehreren Tausend Teilnehmenden. Im Anschluss an die Demonstration ist eine Abschlusskundgebung an der Alten Oper geplant. Nach der Kundgebung ruft Fridays for Future zu Massenaktionen auf. „Wir brauchen sofortige Maßnahmen und kein ,Sie haben ja eigentlich recht‘. Darum werden wir mit Massenaktionen einen Schritt weiter gehen“, heißt es in dem Aufruf.

Parallel zu den Protesten auf der Straße wird es im Senckenbergmuseum weitere Programmpunkte zum Thema Klimawandel geben. Von 14.30 Uhr bis 17 Uhr wird es eine Klima- und Biodiversitätslounge geben. Der Eintritt zum Museum ist in dieser Zeit frei. Um 18 Uhr wird die Veranstaltungsreihe „Youth Earth Talk“ fortgesetzt. Das Thema sind die Auswirkungen des Klimawandels und die Frage, warum Artenvielfalt so wichtig ist.

Am Samstag, den 21. September, startet dann die „Week of Climate“. Es wird ein Camp am nördlichen Mainufer zwischen Alter Brücke und Eisernem Steg geben. Dort und an anderen Orten der Stadt werden Workshops und Aktionen zu jeweils einem Tagesthema rund um den Klimaschutz geben. Problematisiert werden in den nachfolgenden Tagen unter anderem Verkehrswende, Stadtentwicklung, Möglichkeiten des Urban Gardening sowie die Verantwortung der Finanzinstitute in der Klimakrise. Höhepunkt wird der globale „Earth Strike“ am 27. September sein: Ab 12 Uhr wird es eine Demonstration vom Merianplatz zur „grünen Lunge“ mit einer anschließenden Menschenkette geben. Die „grüne Lunge“, eine Kleingartensiedlung nördlich des Günthersburgparks, soll dem Neubauprojekt Günthersburghöfe weichen. Umweltschützende kritisieren schon seit längerem die geplante Zerstörung von Lebensraum für Tiere und Pflanzen und warnen vor einer Verschlechterung des Stadtklimas durch die Bebauung der Frischluftschneisen in Richtung Wetterau. Die Fridays for Future-Aktivistinnen und Aktivisten fordern eine Umwandlung der Fläche in einen Mitmachgarten. Einige Parzellen der Anlage sind bereits in diesem Sinne umgewandelt worden.

Die Fridays for Future-Bewegung demonstriert weltweit seit dem 20. August 2018. Sie fordert eine ökologische Wende der Gesellschaft. Zu den Forderungen gehört die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Konkret bedeutet dies, die Erderwärmung auf unter 1,5° Celsius zu begrenzen und den Kohleausstieg bis 2030 durchzuführen. Bis 2035 soll die sogenannte Nettonull erreicht werden, das heißt, dass bis dahin nur noch so viel CO2 verbraucht wird, wie die Natur aufnehmen kann. Die Bewegung wurde von der damals 15-jährigen Schülerin Greta Thunberg initiiert. Den globalen Eliten wird dabei Untätigkeit und Versagen im Anbetracht der Klimakatastrophe vorgeworfen. Die Bewegung wird maßgeblich von Schülerinnen und Schülern getragen, die freitags die Schule bestreiken, um gegen den Klimawandel zu protestieren. Bisher ist es den Schulen freigestellt, wie sie im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben mit der freitäglichen Schulverweigerung umgehen. Der Verband Bildung und Erziehung fordert die Politik dazu auf, einheitliche Regelungen für den Umgang mit den Fehlzeiten durch die Fridays for Future-Demonstrationen zu finden.
 
20. September 2019, 10.18 Uhr
Nathanael Reuter
 
 
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