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Foto: kus
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RMV-Preise steigen, aber nicht in Frankfurt

Einzelfahrscheine und Tageskarten werden günstiger

Zum Jahreswechsel will der RMV in Hessen seine Preise um 1,5 Prozent anheben, also vergleichsweise moderat. Aufatmen können aber die Frankfurter. Bestimmte Tickets sollen günstiger werden – zum Verdruss der CDU.
Beschlossen wurden die neuen Tarife bei einer Aufsichtsratssitzung am Dienstag. Im Durchschnitt werden die Preise von 1. Januar an durchschnittlich um 1,5 Prozent erhöht.

Auch in den kommenden drei Jahren soll der Tarif nicht mehr als um 1,5 Prozent angehoben werden. Der RMV, der als einer der teuersten Verkehrsverbünde der Republik gilt, brüstet sich denn auch damit, dass die die die niedrigste Fahrpreiserhöhung seit 1995 sei.

Für Frankfurter – übrigens auch für Mainzer und Wiesbadener – gibt es bessere Nachrichten: Hier sollen von 2018 an die Preise für Einzelfahrkarten und Tagestickets gesenkt werden. Für Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) ein Argument für Autofahrer, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Feldmann ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des RMV.

Für erwachsene Frankfurter sinken die Fahrpreise: Die Tageskarte soll nicht mehr wie vorher 7,20 Euro, sondern dann 5,35 Euro kosten. Auch der Preis für die Tageskarte für Kinder wird von 4,20 auf 3 Euro gesenkt.

„Wir werden ein Seniorenticket für Frankfurt anbieten, das mit dem Jahreswechsel in Anspruch genommen werden kann", so Feldmann. Der Preis liegt, so es für ein Jahr erworben wird, knapp über 45 Euro im Monat, das heißt 1,50 Euro pro Tag. "Damit lösen wir das den älteren Bürgerinnen und Bürgern gegebene Versprechen ein, nach dem Schülerticket auch für sie ein preislich attraktives Angebot anzubieten.“

Und zu guter Letzt werden in Frankfurt auch die Einzelfahrscheine günstiger: Erwachsene zahlen statt 2,90 auf 2,75 Euro und für Kinder sind nur noch 1,55 Euro statt wie bisher 1,65 Euro fällig.

In der Frankfurter Stadtregierung sind die Meinungen zum Schritt des RMV gespalten. Die Grünen sehen es positiv. Fraktionsvorsitzender Manuel Stock sagt: "Es ist gut, dass ab nächstem Jahr auch in Frankfurt die Tageskarte nicht mehr teurer sein wird als zwei Einzelfahrscheine und dass in diesem Zusammenhang auch der Preis der Einzelkarte um 15 Cent reduziert wird." Nun sei man aber nur noch einen Schritt von einem 365-Euro-Ticket entfernt. Die Grünen fordern den Frankfurter Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling auf, ein solches Ticket durchzurechnen. "Das 365-Euro-Jahresticket ist schon lange keine Utopie mehr", so Manuel Stock und nennt das von Tarek Al-Wazir eingeführte Schülerticket – mit 365 Euro kommen Kinder und Jugendliche durch ganz Hessen; für die meisten eine Verbesserung. Das Land Hessen führt für seine Bediensteten sogar ein kostenloses Ticket ein. Die Stadt Wien habe für ihre Bürger bereits vor fünf Jahren ein 365-Euro-Ticket eingeführt. "Es ist schon lange keine Utopie mehr", so Herr Stock.

Kritik an der Preissenkung von Frankfurtern kommt dagegen von der CDU. Der Fraktionsvorsitzende im Römer, Michael zu Löwenstein, vermutet ein Wahlkampfmanöver Feldmanns. Im Februar geht es beim Sozialdemokraten um die Wiederwahl. Herr zu Löwenstein sagt: "Dieses Bonbon für die Wähler sollen die Frankfurter Steuerzahler in Millionenhöhe finanzieren. Solche Ausgaben beschließen die Stadtverordneten und nicht der Oberbürgermeister." Im Raume stehen Kosten von bis zu drei Millionen Euro – abhängig davon, ob durch die Preissenkung mehr Tickets verkauft werden als bisher. "Wir möchten wissen, warum nicht eher die Monatskarten günstiger werden, wenn es im Verkehrsetat solche finanziellen Spielräume geben sollte, denn das betrifft die große Mehrheit der regelmäßigen ÖPNV-Benutzer", so der Christdemokrat weiter. Er beklagt, dass die Lokalpolitiker im Römer nicht in den Schritt eingeweiht worden seien. Zugestimmt hätte man diesem Schritt nicht. Aus dem Oberbürgermeisterbüro heißt es kühl, dass im Aufsichtsrat auch Christdemokraten säßen, die den Schritt befürworteten. Zu ihnen zählt auch die Oberbürgermeisterkandidatin Bernadette Weyland, die bis vor Kurzem als Staatssekretärin des Finanzministerium ebenfalls in dem Gremium des RMV saß.

Neues gibt es auch vom Pilotprojekt RMVsmart zu berichten. RMV-Chef Knut Ringat hat eine positive Zwischenbilanz gezogen: „Über 16.000 Fahrgäste testen derzeit mit uns, wie der Tarif der Zukunft aussehen könnte. Mit den Kunden haben wir in den vergangenen Monaten gemeinsam ein Basispreismodell entwickelt, „bei der eine Halbierung der Einzelfahrpreise möglich ist.“ Dabei zahlt der Fahrgast bei RMVsmart50 einen Betrag von fünf Euro im Monat. Damit halbiert sich für jede Fahrt mit der Wahl des Basispreis-Modells automatisch der Preis jeder Fahrt. Darüber hinaus gibt es eine generelle Absenkung der Preise in RMVsmart. „Als besonderen Anreiz, vom PKW auf die Bahn zu wechseln“, sagte Ringat, „können die Fahrkarten im RMVsmart für bis zu vier Mitfahrer ebenfalls zum halbierten Preis gekauft werden. So sind wir eine umweltfreundliche, günstige Alternative zum Stau im Rhein-Main-Gebiet.“

Ebenfalls vom Aufsichtsrat beschlossen wurde die Einführung eines neuen Angebotes für Senioren in Frankfurt. Die 65-plus Economy Variante wird als Pilotversuch für das Stadtgebiet Frankfurt angeboten. „Die Karte soll 550 Euro für ein Jahr kosten, gilt ausschließlich für das Tarifgebiet Frankfurt, ist ab 9 Uhr morgens bis Betriebsschluss gültig und verzichtet bewusst auf die 1. Klasse, damit wir das Angebot so günstig wie möglich halten können“, sagt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling.
 
13. September 2017, 10.38 Uhr
nb/nil
 
 
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