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Foto: Drei Eins
Foto: Drei Eins

„Fraktion“ präsentiert Verkehrskonzept

Kaiserstraße, Flaniermeile von morgen?

Weniger Autos, mehr Grün: die „Fraktion“ möchte die Aufenthaltsqualität des Bahnhofsviertels optimieren. Am Dienstag stellten der Zusammenschluss aus „Partei“, Freie Wähler und Piratenpartei das Konzept „Bahnhofsviertel – Tor zur Stadt“ vor.
Ginge es nach der „Fraktion“, könnte Frankfurts kleinster Stadtteil schon bald attraktiver werden: Fahrradwege, Grünflächen und verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche sollen für mehr Aufenthaltsqualität im Bahnhofsviertel sorgen. Gemeinsam mit dem Architektur- und Stadtplanungsbüro „Drei Eins“ hat die „Fraktion“ – der Zusammenschluss aus „Partei“, Piratenpartei und Freie Wähler – am Dienstagnachmittag das Konzept „Bahnhofsviertel – Tor zur Stadt“ vorgestellt.

„Es geht uns bei diesem Konzept nicht um die Autos, sondern um die Menschen in dem Viertel“, sagte Nico Wehnemann, verkehrspolitischer Sprecher der „Fraktion“ und Stadtverordneter der „Partei“. Die Koalition zeige kein Interesse an einer Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel; mit dem Konzept wolle man zeigen, dass dies jedoch durchaus möglich sei.

Mit zahlreichen Parkplätzen, mehrspurigen Fahrbahnen und Radwegen, die „im Nichts“ endeten, sei das 54,2 Hektar große Viertel momentan sehr autofreundlich –obwohl die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr so gut wie in keinem anderen Stadtteil sei, so Wehnemann. Bis zu 19 000 Autos seien derzeit täglich auf den Durchgangsstraßen unterwegs, doch das Ziel müsse sein, die Innenstadt autoärmer, langfristig sogar autofrei zu machen. „Die Ära des Autos ist vorbei“, betonte Nico Wehnemann.

Das von „Drei Eins“ erarbeitete Konzept sieht vor allem eine Veränderung von Taunus-, Kaiser- und Münchener Straße vor. Ein Wandel dieser drei Straßen könne laut der Architektinnen Beatrix Baltabol und Rebecca Faller die Attraktivität des Viertels steigern. Für jede dieser Straßen gibt es eine gesonderte Idee; so soll die Münchener zu einer „ÖPNV-Straße“ werden, in der die Straßenbahn Vorfahrt hat. Diese werde aktuell vor allem durch Autos, die in zweiter Reihe parkten, behindert. Die Taunusstraße wiederum soll für den Fahrradverkehr geöffnet werden. Dort soll zunächst eine der drei Autoahrspuren wegfallen, langfristig auch eine zweite. In allen Bereichen sollen Parkplätze breiteren Fußwegen weichen, zusätzlich könnte durch Bäume für mehr Grün gesorgt werden. Denn mit lediglich 4,8 Prozent an Grünflächen sei das Viertel stark verdichtet. Zum Vergleich: In der Innenstadt wird der Grünflächenanteil auf 19 Prozent geschätzt.

Kaiserstraße wird Flaniermeile

Die größte Veränderung haben die Drei Eins-Geschäftsführerinnen Baltabol und Faller jedoch für die Kaiserstraße geplant: Als Verbindung zur Innenstadt soll diese aufgepflastert und mit Sitzgelegenheiten versehen zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich werden, in dem lediglich Ladezonen vorgesehen sind. „Wir schaffen dadurch eine neue Flaniermeile in Frankfurt, ähnlich wie es beispielsweise auch in Wien funktioniert hat“, so Bartabol.

Insgesamt würden mit Realisierung des Konzepts etwa 320 der aktuell 1200 bestehenden Parkplätze im Bahnhofsviertel wegfallen, diese könnten sich jedoch auf die umliegenden Parkhäuser verteilen. Denn dort, so Bartabol, gebe es Platz für insgesamt rund 3200 Autos.

Weiterhin sieht der Entwurf für das „Tor zur Stadt“ fahrradfreundliche Nebenstraßen in der Windmühl-, Mosel-, und der Wilhelm-Leuschner-Straße vor sowie eine Änderung der Verkehrsführung in der Gutleutstraße. „Wir bauen kein Luftschloss“, betonte Nico Wehnemann bei der Präsentation des Konzepts. „Der Verkehrsdezernent hat die Weiterentwicklung versäumt, und auch der Magistrat und die Koalition scheinen an einem verkehrsberuhigten Bahnhofsviertel kein Interesse zu haben. Wir zeigen, dass es dennoch möglich ist.“
 
2. Dezember 2020, 12.02 Uhr
sie
 
 
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