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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Fahrradfreundlicher Oeder Weg

„Wir sind sehr unzufrieden mit der aktuellen Situation“

„Irgendwo zwischen schlecht und schlimm“, beschreiben Einzelhändler auf dem Oeder Weg die Situation seit den neusten Umbauarbeiten. Seit den Osterferien bringt dort eine Diagonalsperre im Norden den Autoverkehr noch weiter zum Erliegen.
Seit August 2021 wird der Oeder Weg Stück für Stück zur fahrradfreundlichen Nebenstraße umgebaut. So wurden beispielsweise in den vergangenen Osterferien neue Barrieren für Autofahrende aufgebaut: Nach Errichtung der Schranke vor dem Flemings Hotel im Sommer 2021, können nun aufgrund einer Diagonalsperre auch keine Autos mehr aus nördlicher Richtung auf den Oeder Weg fahren und müssen links in die Holzhausenstraße abbiegen. Ladenbetreibende im Oeder Weg sehen die Änderung eher negativ. „Ich empfinde die Situation als irgendwo zwischen schlecht und schlimm“, sagt Christoph Ursprung, Inhaber des Blumen Ursprungs im Oeder Weg. Die Ladeninhaberinnen und -inhaber seien von der Stadt nicht gefragt worden, ob sie mit dem Umbau einverstanden sind, erzählt eine Mitarbeiterin bei dokuPrint Digitaldruck. „Wir sind sehr unzufrieden mit der aktuellen Situation. Keiner hat uns nach unserer Meinung gefragt“.

Die Autosperre mache sich vor allem in der Umsatzkasse bemerkbar, sagt Christoph Ursprung: „Wir reden hier von Umsatzeinbrüchen deutlich über zehn Prozent“. Auch die anderen Einzelhändlerinnen und Einzelhänder haben mit verminderten Umsätzen zu kämpfen, doch ob es an der neu errichteten Fahrradstraße liegt, sei unklar. „Ich kann aktuell nicht einschätzen, ob es am Kriegsausbruch liegt oder an der Diagonalsperre. Nach Ausbruch des Krieges sind die Umsätze stark runtergegangen“, erklärt die Inhaberin des Modegeschäfts Cotelac. Auch in der ALPHA-Buchhandlung sei eine aktuelle Einschätzung noch nicht machbar: „Die Diagonalsperre ist erst seit heute da. Umsatzeinbrüche gibt es aktuell ohnehin. Ob es an der Sperre liegt kann man noch nicht sagen“, so eine Mitarbeiterin der Buchhandlung.

Der Oeder Weg wurde gemäß Straßenverkehrsordnung als Fahrradstraße gekennzeichnet. Radfahrende dürfen beispielsweise nebeneinander fahren. Schilder und entsprechende Markierungen auf der Fahrbahn sollen auf die neue Regelung aufmerksam machen. Über den „wilden Fahrstil“ der Radlerinnen und Radler beschweren sich die Geschäftsinhaber auch: „Die Fahrradfahrer fahren sehr rigoros und rücksichtslos durch die Straße und nehmen absolut keine Rücksicht auf die Fußgänger“, sagt die dokuPrint-Mitarbeiterin.

Anlieferungen, größere Transporte oder auch Stop-and-Go-Erledigungen sind laut Betreiber nahezu kaum noch möglich im Oeder Weg. „Unsere Kunden müssen weit weg parken und teilweise sehr große Kisten zum Auto schleppen. Manchmal helfen wir ihnen beim Tragen, doch auf Dauer ist das keine Lösung“, so die dokuPrint-Mitarbeiterin. Auch auf Christoph Ursprungs Blumenladen habe dies Auswirkungen: „Größere Transporte sind kaum noch möglich ohne Auto und so werden hier vorwiegend nur kleinere Pflanzen und Blumen gekauft“, sagt Ursprung.

Auch die Gastronomen im Oeder Weg sollen laut der Mitarbeiterin von dokuPrint Nachteile durch den Umbau haben: „Zwar freuen wir uns, dass die Gastronomien ihre Terrassen erweitern konnten, doch auch die haben mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Es wird weniger to go bestellt, weil man nicht eben mal mit dem Auto vorbeifahren und halten kann“, erklärt sie.

Zumindest eine positive Sache habe der Umbau des Oeder Wegs laut der Cotelac-Inhaberin: „Jetzt kann man mit geöffneter Eingangstür telefonieren. Davor war der Lärm auf der Straße einfach zu groß und wir mussten immer die Tür schließen.“
 
26. April 2022, 12.47 Uhr
Sinem Koyuncu
 
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sinem Koyuncu >>
 
 
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