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Trump und Harris beim TV-Duell – auch hier konnte sich die Demokratin ein Lächeln nicht verkneifen © picture alliance / REUTERS | Brian Snyder
Das postfaktische Zeitalter
„Das können Sie vergessen. Ich sehe viel besser aus als Sie“
Donald Trump sagt, er sehe besser aus als Kamala Harris – und erteilt ihr Lachverbot. Eine ungewöhnliche Wahlkampfstrategie, wie unser Kolumnist findet. Er hat die Technik direkt selbst ausprobiert.
Ja, eigentlich ist es sehr traurig. Das weiß ich. Und trotzdem kann ich leider nicht verhindern, dass ich hin und wieder, wenn Donald Trump sich öffentlich äußert, laut zu lachen anfangen muss. Weil das alles so grotesk ist und weil der Mann aber kein Comedian ist, sondern demnächst ganz eventuell schon wieder Präsident der USA.
Also: Nach übereinstimmenden Meldungen in seriösen Portalen sagte Donald Trump folgendes: „Ich sehe viel besser aus als sie. Ich glaube, ich sehe besser aus als Kamala.“ Das konnte ich dann nicht glauben und suchte auf YouTube nach Videos, die diese Sätze aufgezeichnet haben, und wurde sehr schnell fündig. Da sagt Trump das wirklich, wortwörtlich. Außerdem sagt er, seine Konkurrentin habe ein verrücktes Lachen und darum Lachverbot, denn wenn sie erst einmal anfangen würde zu lachen, wäre die Wahl gelaufen – in seinem Sinne natürlich.
„In Donald Trump schlummert nicht ein Funken von Humor. Darum ist er so ein Erfolgstyp“
Ich gebe zu, dass dieser Auftritt mich fasziniert. In Donald Trump schlummert ja nicht ein Funken von Humor. Er glaubt an das, was er sagt, mehr als jeder andere Mensch auf der Welt. Ironie ist ihm fremd. Darum ist er ein solcher Erfolgstyp. Ich glaube, ich werde von ihm lernen in Zukunft. Ich probiere das einfach mal aus. Wenn meine Redakteurin mich anruft und sagt: „Du, Christoph, an Deinen Text musst Du nochmal ran; da sind ein paar Ungereimtheiten“, werde ich antworten: „Das können Sie vergessen. Ich sehe viel besser aus als Sie.“ Damit ist die Sache dann ja erledigt.
Auch bei meiner Frau, davon bin ich überzeugt, hätte dieser Satz in Diskussionen allerhöchste Überzeugungskraft, gerade in Verbindung mit einem dezenten Hinweis auf ihr verrücktes Lachen. Und erst im Straßenverkehr: „Mein Auto sieht viel besser aus als Ihres – wie kommen Sie darauf, dass Sie Vorfahrt haben?“ Das praktiziere ich so vielleicht mal in einer Samstagnacht auf der Hanauer Landstraße. Und wenn Sie jetzt glauben, das hier sei ein völlig sinnloser Quatschtext, dann lassen Sie sich gesagt sein, dass mir das wurscht ist, denn ich sehe ja sowieso ... Sie wissen schon.
Also: Nach übereinstimmenden Meldungen in seriösen Portalen sagte Donald Trump folgendes: „Ich sehe viel besser aus als sie. Ich glaube, ich sehe besser aus als Kamala.“ Das konnte ich dann nicht glauben und suchte auf YouTube nach Videos, die diese Sätze aufgezeichnet haben, und wurde sehr schnell fündig. Da sagt Trump das wirklich, wortwörtlich. Außerdem sagt er, seine Konkurrentin habe ein verrücktes Lachen und darum Lachverbot, denn wenn sie erst einmal anfangen würde zu lachen, wäre die Wahl gelaufen – in seinem Sinne natürlich.
Ich gebe zu, dass dieser Auftritt mich fasziniert. In Donald Trump schlummert ja nicht ein Funken von Humor. Er glaubt an das, was er sagt, mehr als jeder andere Mensch auf der Welt. Ironie ist ihm fremd. Darum ist er ein solcher Erfolgstyp. Ich glaube, ich werde von ihm lernen in Zukunft. Ich probiere das einfach mal aus. Wenn meine Redakteurin mich anruft und sagt: „Du, Christoph, an Deinen Text musst Du nochmal ran; da sind ein paar Ungereimtheiten“, werde ich antworten: „Das können Sie vergessen. Ich sehe viel besser aus als Sie.“ Damit ist die Sache dann ja erledigt.
Auch bei meiner Frau, davon bin ich überzeugt, hätte dieser Satz in Diskussionen allerhöchste Überzeugungskraft, gerade in Verbindung mit einem dezenten Hinweis auf ihr verrücktes Lachen. Und erst im Straßenverkehr: „Mein Auto sieht viel besser aus als Ihres – wie kommen Sie darauf, dass Sie Vorfahrt haben?“ Das praktiziere ich so vielleicht mal in einer Samstagnacht auf der Hanauer Landstraße. Und wenn Sie jetzt glauben, das hier sei ein völlig sinnloser Quatschtext, dann lassen Sie sich gesagt sein, dass mir das wurscht ist, denn ich sehe ja sowieso ... Sie wissen schon.
12. September 2024, 12.08 Uhr
Christoph Schröder
Christoph Schröder
Christoph Schröder studierte in Mainz Germanistik, Komparatistik und Philosophie. Seine Interessensschwerpunkte liegen auf der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und dem Literaturbetrieb. Er ist Dozent für Literaturkritik an der Goethe-Universität Frankfurt. Mehr von Christoph
Schröder >>
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Ein Platz in Frankfurt wird nach Jina Mahsa Amini benannt, und schon gibt es Aufregung. Was das mit universellen Menschenrechten zu tun hat und warum manche Kritik ziemlich unsinnig ist, weiß unser Kolumnist.
Text: Christoph Schröder / Foto: © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß
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