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Rising Star Larissa

Die Medien warten auf Larissa
Großes Presseaufgebot am Terminal 1. Filmteams und Fotografen scheinen einen prominenten Gast zu erwarten. Maradona oder Steffi Graf? Nein, heute nicht. Der Star auf dem Flughafen ist eine 19-jährige Schülerin aus Kelsterbach. Der Flughafenchef neben seinem SchosshündchenLarissa kommt. An ihrer Seite Fraport-Chef Wilhelm Bender, Sicherheitsleute und lächelnde Männer in Anzügen. Die Journalistenfront kommt in Bewegung und das Objekt der Begierde immer im Sucher begleiten wir die kleine Gruppe zur integrierten Leitstelle, dem „Herz des Flughafens“ laut Bender. Larissa Schulz geht in die 13. Klasse einer Gesamtschule in Kelsterbach, spielt gerne Volleyball und Klavier ("alles von Chopin bis Mozart") und hält ein Kameralächeln bereit, das die Filmteams entzückt. Und reden kann sie auch noch! Die Begeisterung über das Geschöpf, das Bender kurzerhand zu seinem Schoßhündchen erklärt hat, scheint die Szenerie zu zerdrücken. Zurecht fragt man sich, worum es eigentlich geht. Larissa ist eine Gewinnerin. Für das Projekt "Chef für einen Tag" ließ sie Motivations-, Sprach- und Intelligenztests über sich ergehen, machte eine Wirtschaftssimulation und warf mit ihrem Ergebnis 3399 weitere Schüler- und Schülerinnen aus dem Rennen um den Chefsessel. Gemütlich klingt so ein Möbelstück, für Larissa sieht der Tag allerdings anders aus. Von der Presse zum Dauerlächeln verdonnert tappt sie hinter Bender her, der sich sichtlich über den PR-Erfolg freut. Morgens vom Fraport-Vorstand zu Hause abgeholt besucht sie eine Betriebsversammlung, besichtigt die Leitstelle, nimmt am Weihnachtsessen für die Vorstandsmitglieder teil, weiht einen A380–Schlepper ein und führt ein Strategiegespräch zur Zukunft des Flughafens. Und, wie sind Deine Eindrücke, Larissa? "Es ist sehr interessant."
Larissa lacht im Blitzlichtgewitter
"Larissa macht einen sehr konzentrierten Eindruck. Aber nicht steif. Man merkt eben, dass sie noch eine junge Dame ist." Das Lob über Larissas Auftreten kommt von allen Seiten, in diesem Fall von Fraport-Sprecher Roy Watson. Pressesprecher Roy Watson weist den Weg zum FliegerEr kommt aus Kapstadt und gibt der ganzen Larissas-Traum-wird-wahr-Story eine weitere skurille Komponente. Ganz Gentleman ist er überaus höflich oder bringt treffende Kommentare wie „The difference between men and boys is the price of their toys“, wenn Bender wie ein 10-Jähriger mit dem neuen Flugzeugschlepper über den Flugplatz cruist. Plötzlich fordert er mich und die waldelfenartige Journalistin auf ihm zu folgen. „Hurry, hurry“, ruft er und rennt in ein Flugzeug mit der Aufschrift „South Africa“. Im Flugzeug müssen wir uns ins Cockpit setzen. Watson macht Fotos und ist sichtlich stolz auf seine ungewöhnliche Idee. „Ladies, das werden Sie so schnell nicht mehr erleben.“ Draußen steht Larissa, lächelt und beteuert ihr Interesse an allem. Ich und die Waldfee sitzen zwischen Knöpfen und Schaltern, Watson steht hinter uns und erzählt von seiner Farm in Südafrika.
"Ladies, das werden Sie so schnell nicht vergessen", sagt Watson und drueckt ab.
Dem Schoßhündchen noch einen braven und „interessanten“ Tag gewünscht starten wir langsam die Maschine und lassen die Pseudo-Aufregung da, wo sie hingehört. Bestimmt nicht nach Südafrika.
 
6. Dezember 2006, 12.23 Uhr
Miriam
 
 
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