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Foto: Robert Zolles
Foto: Robert Zolles

Ragawerk live

Eine gitarrenorientierte Band

Indisch gefärbter Jazz mit Rock- und Elektronik-Inspirationen – dafür steht die Band Ragawerk, die als Max Clouth Clan begann und nun auf Kollektiv-Charakter setzt. Ende April ist ein Konzert im Nebbienschen Gartenhaus geplant.
JOURNAL FRANKFURT: Als aus dem Max Clouth Clan Ragawerk wurde, hieß es, man wolle damit den Kollektiv-Charakter betonen. Auf dem aktuellen Foto sieht man jetzt nur zwei Personen, Gitarrist Max Clouth und Schlagzeuger Martin Standke. Seid ihr Ragawerk und holt zwei Begleiter dazu oder wie genau verhält es sich?
Martin Standke:
Das ist auch tatsächlich so. Schon bei der Arbeit an dem Album „Kamaloka“ und dem nachfolgenden Live-Album „Studiokonzert“ – damals noch unter dem Namen Max Clouth Clan – hatte sich die Arbeit an einem gemeinsamen Sound der Band intensiviert. So kam die Idee bei uns auf, noch mehr die Ideen aller Musiker in die Musik zu integrieren. Die Namensänderung zu Ragawerk war daraus die logische Konsequenz, den Fokus mehr auf das Kollektiv als auf eine Person zu richten. Martin und Max sind die Triebfedern und Ideengeber der Band, trotzdem arbeiten wir und verstehen uns als Kollektiv.

Der neue Name wurde so erklärt, dass damit die musikalischen Elemente, die euch beschäftigen zusammengefasst werden sollten. Raga steht für die Skalen aus der klassischen indischen Musik, Werk ist eine Referenz an einen typisch deutschen Sound: Kraftwerk. Der „Elektronik" frönt Max u.a. ja auch in seinen Zusammenarbeiten mit Dan Bay und Kabuki. Wie genau fließt sie in Ragawerk ein und wie setzt ihr sie live um?
Max Clouth:
Zuallererst interessieren uns ja immer musikalische Verhaltensweisen – ob es die Ragas sind oder das Loop-basierte Komponieren, das aus der elektronischen Musik kommt. Der Ansatz läßt sich unabhängig vom Instrument machen, man braucht weder eine Sitar, um Ragas zu spielen, noch einen Synthesizer oder eine MPC, um das Essentielle der elektronischen Musik umzusetzen. Allerdings planen wir, für unsere Releasetour Konzerte mit Kabuki zu realisieren.

Von den Rockelementen (Jimi Hendrix, Led Zeppelin), die Dich, Max, als Gitarristen immer auch inspiriert haben, wurde schon oft gesprochen. Wie würdest Du Ragawerk aktuell definieren, ausgehend von der ursprünglichen Idee der „Indian Jazz Guitar" beim Max Clouth Clan?
Clouth:
Ragawerk war und ist mein primäres Vehikel und „Baby", und die musikalische Entwicklung der Band war im Rückblick von Anfang an bis jetzt sehr konsequent und in sich stimmig. Ragawerk ist eine gitarrenorientierte Band, und für mich als Gitarrist waren zuerst vor allem Rock-Gitarristen wichtig: Jimmy Page, Jimi Hendrix, Slash, Eric Melvin von NOFX waren (und sind) Inspirationsquellen. Ich habe mich erst relativ spät für Jazzgitarristen interessiert, weil mir eigentlich viel an der Jazzszene, wie ich sie um mich herum erlebt habe, versnobt und akademisch vorkam – also das Gegenteil von dem, was mich am Musikmachen gereizt hat. Das heißt natürlich nicht, dass ich Jazzgitarre an sich doof finde, im Gegenteil – nur hat mein Zugang dazu etwas länger gedauert.

Gibt es schon einen Namen fürs neue Album und wie stark wird das Repertoire schon im Nebbienschen Gartenhaus präsent sein?
Standke:
Das neue Album wird schlicht „Ragawerk“ heißen, da der Name gut widerspiegelt, was dort zu hören sein wird: Ein Brückenschlag zwischen indischen Ragas und durch Elektronik und Krautrock inspirierten Jazz. Alle Stücke vom Album werden nicht live zu hören sein, da wir die Möglichkeit einer CD-Aufnahme auch immer für Experimente nutzen. So leben zwei Songs zum Beispiel von auf einer Drum Machine programmierten Beats und bei einem von beiden ist auch die Sängerin Asha Puthli an den Vocals zu hören. Aber natürlich stellen wir bei dem Konzert die meisten Stücke von unserem neuen Album vor, obwohl unsere CD erst im Spätsommer rauskommen wird. Das hat natürlich zum einen mit der Corona-Situation zu tun, zum anderen haben wir so intensiv an dem neuen Material gearbeitet, dass wir das auch jetzt schon unbedingt spielen wollen!

Wie kam es zu dem Stück mit Asha Puthli?
Martin:
Auf unseren vergangenen Indien-Tourneen haben wir viele interessante Musiker und Musikerinnen kennengelernt. Und auch in Deutschland haben wir mit unterschiedlichsten Künstlern und Künstlerinnen in der Vergangenheit zusammengearbeitet. So hatten wir die Idee, alle einmal auf einem Album zusammenzubringen. Neben Instrumentalisten interessiert uns natürlich auch der indische Gesang. Schon auf dem vorangegangenen Album „Kamaloka“ war die indische Sängerin Varijashree Venugopal zu hören, mit der wir im Anschluss auch auf einer kurzen Deutschland-Tour waren. Bei unserem aktuellen Album wollten wir neben ihr auch eine weitere Sängerin featurn. Zufällig hatte Max mit der in den USA lebenden indischen Sängerin Asha Puthli Kontakt, die den Jazzfans bestimmt noch wegen ihrer Mitarbeit auf Ornette Coleman’s „Science Fiction” von 1971 ein Begriff ist. Danach ist sie beim breiten Publikum als Space-Disco Queen bekannt geworden, spätestens wohl nachdem Fanta 4 ihre Version von J.J. Cales „Right Down Here“ für „Die Da?!“ gesampled hatten. Wir mussten einfach einen Song mit ihr machen.

Ragawerk, Ffm, Nebbiensches Gartenhaus, 29.4., 20 Uhr
 
19. April 2022, 11.15 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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