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Noch sind wir Adam grün

Adam Green im Mousonturm

Es war unerträglich heiß und schwitzig im Mousonturm gestern - Tribut an ein ausverkauftes Konzert. Denn in Frankfurt, anders als in anderen deutschen Städten, wollten die Fans ihren Adam noch sehen. Nicht überall sind sie dem New Yorker-Erfinder des Anti Folk noch wirklich grün. Gut möglich, dass er langsam seinen Kredit verspielt. Weil er zu sehr in seiner Rolle als Kasper aufgeht und die Musik im Hintergrund zu verschwinden droht.

Seine Solotour letztes Jahr - da war er nur in Mannheim - war schon eher Standup-Comedy vor einem bierseligen Publikum, das jeden seiner Scherze, verstanden oder nicht, mit Johlen und Grölen goutierte. Diesmal begann die Band alleine - Gitarre, Bass, Orgel, Schlagzeug. Und es klang ein bisschen so wie früher in den Siebzigern, als man noch selber im Probekeller vor sich hin dudelte und nicht wirklich auf den Punkt kam. Dann gesellten sich zwei Gospeldamen dazu und schließlich tänzelte Adam auf die Bühne - und sein Outfit (Cowboyfransen oder was) und sein Gesichtsausdruck allein genügten, dass sich ein junges Mädel neben mir schier ausschütten wolle vor Lachen. Adam als Witzfigur oder Reinkarnation der Village People in nur einer Person?

Musikalisch blieb es weniger variantenreich als auf der neuen Platte recht bieder. Oft klingt das Ganze wirklich nach Kinderlieder oder Harry Belafonte ohne Calypso – Sing alongs mit viel Lalala. Die Skurrilität einiger seiner Texte bleibt da eh auf der Strecke. Wie Adam sich dazu bewegt, steht immer die Frage im Raum: wie viel Bier hat der gute Mann schon intus. Aber wie schon bei Stefan Raab in der Show - Greens Ausfälle bleiben harmlos. kindlich, kindisch.

Seine treuen Fans erklatschen gleich mehrere Zugaben, denn klar: ohne "Jessica, Jessica Simpson" auf den Lippen verlässt keiner freiwillig den Raum. Er hat schon coole Songs geschrieben, der gute Adam. Aber von der Vergangenheit alleine lebt sich´s nicht auf Dauer. Und muss er die jetzt schon - auch mit seinem Jugendbildnis im Bühnenhintergrund - beschwören?
 
25. April 2008, 00.12 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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