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Nashim – Geschichten jüdischer Frauen
Verbunden durch Religion und Tradition
Fotograf Rafael Herlich hat 50 jüdische Frauen in Deutschland portraitiert und ihre Geschichten aufgeschrieben – sie arbeiten in unterschiedlichen Berufen, haben aber alle eine starke Bindung zu Religion und Tradition.
Das Haus am Dom platzt aus allen Nähten. Es wirkt gerade so, als hätte sich ganz Frankfurt hier eingefunden. Auch einige Politiker glänzen mit ihrer Anwesenheit – darunter Staatssekretärin Bernadette Weyland (CDU), Kirchendezernent und Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) sowie Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne). Aber warum? Der Grund für den Auflauf ist Fotograf Rafael Herlich. Er bereicherte die Stadt schon früher mit Ausstellungen über jüdisches Leben in Deutschland. In der Schau "Sehnsucht / Longing" ging er auf die Suche nach der eigenen Vergangenheit. Nun eröffnet er im Haus am Dom seine Fotoausstellung „Nashim“, für die er starke, jüdische Frauen in Deutschland porträtiert hat. 50 schwarz-weiß-Bilder hängen nun auf drei Stockwerken im Haus am Dom. Sie erzählen 50 Geschichten, die in einem Begleitband nachzulesen sind.
Es sind Soldatinnen, Sportlerinnen, Musikerinnen, Holocaust-Überlebende, Ärztinnen, Mütter und junge Mädchen, die sich mit Religion und Tradition auseinandersetzen. „Viele der Geschichten haben mich sehr bewegt“, sagt Herlich. Eines der Bilder zeigt seine Tochter Orly. Sie wuchs in Frankfurt auf, entschloss sich aber mit 18 Jahren nach Israel, dem Land ihres Vaters, auszuwandern. Nun leistet sie dort voller Stolz ihren Militärdienst.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März zu sehen. Hier ein kleiner Vorgeschmack.
Das junge Mädchen feiert das Schawuot-Fest, das sieben Wochen nach Pessach stattfindet und ursprünglich ein Erntefest war. Heute jedoch feiern Juden den Moment, als Israel am Berg Sinai die Thora empfing.
Erzieherin Karen Arons ist die Enkelin von osteuropäischen Holocaust-Überlebenden. Ihre Eltern sind Israelis, sie wurde aber in Frankfurt geboren. „Antisemitismus ist wieder Realität in Frankfurt – ob gedacht oder laut ausgesprochen. Umso mehr bedeuten mir daher jüdische Veranstaltungen wie die Purim Feier im Offenbacher Kapitol“, sagt sie.
Anne Külow kam durch eine jüdische Grundschule und die jüdische Gemeinde Berlin früh in Kontakt mit Tradition und Religion – aber auch mit den Verbrechen des NS-Regimes. „Ich habe dadurch zu schätzen gelernt, was es bedeutet frei zu sein“, sagt sie. Daher ging sie zur Bundeswehr und ist heute Hauptmann.
Makkabi Deutschland ist ein jüdischer Sportverein. Er besteht aus 37 Ortsvereinen, hat 4000 Mitglieder und bietet eine Vielzahl von Sportarten an – darunter Fechten.
>> Nashim – Geschichten jüdischer Frauen bis 31. März im Haus am Dom, Domplatz 3. Der Eintritt ist frei.
Es sind Soldatinnen, Sportlerinnen, Musikerinnen, Holocaust-Überlebende, Ärztinnen, Mütter und junge Mädchen, die sich mit Religion und Tradition auseinandersetzen. „Viele der Geschichten haben mich sehr bewegt“, sagt Herlich. Eines der Bilder zeigt seine Tochter Orly. Sie wuchs in Frankfurt auf, entschloss sich aber mit 18 Jahren nach Israel, dem Land ihres Vaters, auszuwandern. Nun leistet sie dort voller Stolz ihren Militärdienst.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März zu sehen. Hier ein kleiner Vorgeschmack.
Das junge Mädchen feiert das Schawuot-Fest, das sieben Wochen nach Pessach stattfindet und ursprünglich ein Erntefest war. Heute jedoch feiern Juden den Moment, als Israel am Berg Sinai die Thora empfing.
Erzieherin Karen Arons ist die Enkelin von osteuropäischen Holocaust-Überlebenden. Ihre Eltern sind Israelis, sie wurde aber in Frankfurt geboren. „Antisemitismus ist wieder Realität in Frankfurt – ob gedacht oder laut ausgesprochen. Umso mehr bedeuten mir daher jüdische Veranstaltungen wie die Purim Feier im Offenbacher Kapitol“, sagt sie.
Anne Külow kam durch eine jüdische Grundschule und die jüdische Gemeinde Berlin früh in Kontakt mit Tradition und Religion – aber auch mit den Verbrechen des NS-Regimes. „Ich habe dadurch zu schätzen gelernt, was es bedeutet frei zu sein“, sagt sie. Daher ging sie zur Bundeswehr und ist heute Hauptmann.
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>> Nashim – Geschichten jüdischer Frauen bis 31. März im Haus am Dom, Domplatz 3. Der Eintritt ist frei.
17. Februar 2016, 11.04 Uhr
Christina Weber
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