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Mit dem Jeep nach Afrika (Teil 32)

Ankunft in Khartum

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Wir haben 250 km nach Khartum vor uns, der Großteil der Gruppe möchte sich ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen und wir entscheiden, dass wir alleine nach Khartum fahren. Ein bisschen mulmig ist uns schon dabei, so alleine unterwegs zu sein. Wir haben keinen Funkkontakt und sind ganz auf uns gestellt. Das Auto schnurrt, ein wenig pfeift der Turbo. Heute Morgen musste ich den Luftfilter austauschen, weil er total versandet war. Aber der HJ 61 von Toyota ist bekannt dafür, dass er hält, egal was passiert und ohne Turbo haben wir eben weniger Power. Die brauchen wir jetzt nicht mehr, da die Tiefsand- und Wüstenabschnitte hinter uns liegen.
Wir kommen an einen Kontrollpunkt und unsere Pässe werden gecheckt. Ich habe noch keine Registrierung, die man eigentlich innerhalb von drei Tagen machen muss, aber das wisst ihr ja. Der Polizist, der als solcher nicht zu erkennen ist, kommt mit den Pässen und zwei Uniformierten zurück und fragt in barschem Ton, ob wir Amerikaner oder UN-Mitarbeiter sind. Ich verneine und sage ihm, dass wir Touristen aus Germany/Alemania sind. Wir bekommen wie immer ein warmes, freundliches Lächeln und können passieren.

Es geht immer weiter durch Wüstenabschnitte und vorbei an Dörfern. Die Sudanesen bauen ihre Häuser aus Lehmziegeln und verputzen sie dann mit Lehm, das Grundstück wird immer eingemauert und die Tür wird mit einer schönen und kontrastreichen Farbe verziert. Das sticht richtig aus der braunen Wüstenlandschaft heraus. Wir sehen Massen von Kamelen und Ziegen. Weiter geht's Richtung Hauptstadt und der Verkehr nimmt wie auf Kommando zu. Die Konzentration steigt. Unser GPS zeigt uns den Weg zum Nil, dort liegt unser Hotel. Wir finden es auf Anhieb, checken ein und begrüßen erst mal Peter, der uns Gummibärchen, Salami und Parmesan mitgebracht hat. Ich habe sofort alles probiert und bin nun satt vom heimatlichen Geschmack.

Ölwechsel und Ölfilterwechsel sind angesagt. Ich habe seit Deutschland keinen Wechsel vorgenommen und deshalb ist der jetzt fällig. Das Kamel muss laufen und uns sicher zu unseren Kindern nach Tansania bringen. Ich mache mir Gedanken, wann ich mich aus der Tour ausklinke, denn die anderen wollen noch verschiedene Nationalparks besichtigen, mich aber zieht es zu Lulu und Joshua, unseren ersten Kids, die auf eine boarding school nahe des Kilimandscharo gehen. Wir werden sehen, wie alles läuft. Morgen um 8 Uhr geht es weiter Richtung Äthiopien. In der Nähe der Grenze gab es laut Peter Scholl-Latour, den ich hier im Hotel getroffen habe, Unruhen, aber wir sollen uns keine Sorgen machen. Unser Kameramann Peter meint, ich soll ihn fragen, ob wir eine kleine Filmszene mit ihm und mir machen können. Ich frage ihn und er hat nichts dagegen. Der erfolgreiche Journalist berichtet auch mit über 80 Jahren unermüdlich aus den Krisenregionen dieser Welt. Er ist auf dem Weg nach Darfur, um sich ein eigenes Bild von den Stammeskriegen machen zu können. In Darfur, im Westen des Sudan, kämpfen seit Februar 2003 von der Regierung unterstützte Reitermilizen gegen verschiedene bewaffnete Rebellengruppen. Bisher sind mehrere hunderttausend Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Millionen wurden vertrieben, viele von ihnen mehrmals.

Ich werde jetzt ein Bad nehmen, denn bis zu unserem nächsten guten Hotel in Addis Abeba, Äthiopien, ist es noch ein bisschen hin. Mit Peter war ich in einem landestypischem Lokal in einem anderen Stadtteil von Khartum essen. Es war um einiges billiger und sicher auch besser als hier im Hotel. Nach der Rückkehr versuche ich noch Geld zu wechseln, aber an der Rezeption geht es nicht. Ein australischer Anwalt, den wir gestern an den Pyramiden im gleichen Camp getroffen haben, bietet mir an, mich mit seinem Fahrer zum Airport mitzunehmen. Ich nehme dankend an und fahre mit. Das Geldwechseln erweist sich als schwieriger als ich denke, denn so einfach kommt man nicht in den Airport hinein. Dank der Hilfe des Fahrers Osman klappt es dann doch. Nach der Rückkehr ins Hotel machen wir ein kleines Interview mit ihm. Er arbeitet in der Saison, die von Oktober bis März geht, als Fahrer und verdient ca. 200 USD im Monat. Danach kehrt er nach Kordofan in den Westen des Sudan zurück, um dort weiterzuarbeiten und seine Familie zu unterstützen. Wir haben ihn auf die Probleme im Land angesprochen, aber er schien vor der Kamera gehemmt zu sein. Bis auf das Darfur-Problem soll es keine Schwierigkeiten im Sudan geben, er sagt das mit einem Lächeln.

Viele Grüße aus der Hauptstadt des Sudan. Ach so, die Sudanesen sind wirklich supernett und freundlich...

In Ausgabe 01/07 des Journal Frankfurt berichteten wir über die 26-jährige Damaris Haensel. Damals war die angehende Haupt- und Realschullehrerin noch mitten in den Vorbereitungen für ihre ungewöhnliche Reise, die sie im Geländewagen bis nach Tansania führt. Dort will sie für “Streetkids International
 
7. Februar 2007, 21.40 Uhr
Daniel
 
 
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