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Mit dem Jeep nach Afrika (Teil 11)
Spuren im Sand
Unser Abend gestern war total schön. Die Beduinen haben uns ein sehr köstliches Abendessen zubereitet und anschließend saßen wir noch lange gemeinsam am Lagerfeuer. Dort gab es dann frisch aufgebrühten Tee und Mohamed hat auf seiner Beduinentrommel gespielt und dazu gesungen. Wir sind wieder früh ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen müssen wir wie immer früh los, um genügend Zeit zu haben und mit der Sonne zu fahren.
Es gab bei der Morgenbesprechung einen ersten Eklat: Bernd, unser Ayatollah, hat bei der Campkontrolle weiße Spuren gefunden, die auf eine frisch gelegte Mine hindeuten und sofort den Fußabdruck kontrolliert und dies zum Besten gegeben. Der Täter wurde nicht namentlich genannt, aber gerügt und verwarnt, denn Spuren zu hinterlassen ist strengstens verboten. Spuren sind Toilettenpapier, das im Wind weht und unschöne Begegnungen verursachen kann. Deshalb muss man Standort und Windrichtung sorgsam auswählen, damit man von diesen Begegnungen der unschönen Art nicht getroffen wird. Spuren werden generell mitgenommen oder vergraben, wenn biologisch.
Um 8.30 Uhr ägyptischer Zeit (also um 9.30 Uhr MEZ) sind wir endlich losgefahren. Es liegen ca. 250 km vor uns. Wir fahren durch gelb-goldene Sanddünen. Ich fahre heute bei Wolfgang mit, damit Daniel mit Peter, unserem Kameramann, gemeinsam fahren kann. Nach einer Weile ändert sich das Landschaftsbild. Der weiche Sand verwandelt sich in steinigen Untergrund. Die Steingebilde wirken gefährlich spitz und wir können nur noch mit 20 km/h fahren. Unser Zeitplan verschiebt sich dadurch erheblich. Anstatt den geplanten 250 km schaffen wir nur ca. 180 km. Dann müssen wir unser Camp aufschlagen, um zu vermeiden, dass wir noch im Dunklen fahren oder unser Zelt aufbauen müssen. Wir haben einen sehr windigen Platz und suchen lange, bis wir eine einigermaßen windgeschützte Position gefunden haben. Dann geht's wie jeden Abend... Wir bauen zuerst das Dachzelt auf. Daniel und ich werden dabei immer schneller: Ich klettere auf's Dach, während Daniel von unten das Zelt aufspannt.
So lange es noch hell ist, beginnen wir mit dem Kochen. Daniel, Peter und ich stehen in der einzigen windsicheren Stelle am Heck des Autos und versuchen, den Kocher anzuschmeißen. Ich mache heute Gemüseeintopf. Alles scheint reibungslos zu funktionieren. Plötzlich versagt der super Hightech-Kocher. Daniel und Peter versuchen, den Kocher mit einer komplizierten Operation zu retten. Alles gut, der Kocher geht wieder und wir können nach einer kurzen Unterbrechung unser Essen fertig stellen. Nach dem Essen wäsche ich das Geschirr mit Sand. Das habe ich von den Beduinen abgeschaut. Wir müssen Wasser sparen, das sehr knapp und kostbar ist. Tja, in der Wüste essen verlangt einiges an Arbeit. Wir freuen uns über etwas Warmes, denn abends ist es schon eisig kalt in der Wüste. Nun sitzen wir hier gemeinsam an unserem kleinen Tisch (unserer Küchenvorratskiste) und trinken noch einen heißen Tee vor dem Schlafengehen. Es ist jetzt noch nicht mal 20.30 Uhr und es ist echt richtig kalt und dunkel. Wir hüllen uns in alles ein, was wir da haben, um uns warm zu halten. Wir sitzen ohne Licht in der Wüste, hören leise Musik und fangen an, Schwachsinn zu reden. Wir lachen herzlich, während wir auf der Suche nach dem Großen Wagen sind. Ich schätze, wir haben einen Wüstenrausch. Langsam sehen wir immer mehr Sterne. Wir können beobachten, wie sich die Erde dreht. Es ist ruhig und wir freuen uns auf die Weiße Wüste, in die wir morgen fahren. So klingt der Abend aus...
Unser Abend gestern war total schön. Die Beduinen haben uns ein sehr köstliches Abendessen zubereitet und anschließend saßen wir noch lange gemeinsam am Lagerfeuer. Dort gab es dann frisch aufgebrühten Tee und Mohamed hat auf seiner Beduinentrommel gespielt und dazu gesungen. Wir sind wieder früh ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen müssen wir wie immer früh los, um genügend Zeit zu haben und mit der Sonne zu fahren.
Es gab bei der Morgenbesprechung einen ersten Eklat: Bernd, unser Ayatollah, hat bei der Campkontrolle weiße Spuren gefunden, die auf eine frisch gelegte Mine hindeuten und sofort den Fußabdruck kontrolliert und dies zum Besten gegeben. Der Täter wurde nicht namentlich genannt, aber gerügt und verwarnt, denn Spuren zu hinterlassen ist strengstens verboten. Spuren sind Toilettenpapier, das im Wind weht und unschöne Begegnungen verursachen kann. Deshalb muss man Standort und Windrichtung sorgsam auswählen, damit man von diesen Begegnungen der unschönen Art nicht getroffen wird. Spuren werden generell mitgenommen oder vergraben, wenn biologisch.
Um 8.30 Uhr ägyptischer Zeit (also um 9.30 Uhr MEZ) sind wir endlich losgefahren. Es liegen ca. 250 km vor uns. Wir fahren durch gelb-goldene Sanddünen. Ich fahre heute bei Wolfgang mit, damit Daniel mit Peter, unserem Kameramann, gemeinsam fahren kann. Nach einer Weile ändert sich das Landschaftsbild. Der weiche Sand verwandelt sich in steinigen Untergrund. Die Steingebilde wirken gefährlich spitz und wir können nur noch mit 20 km/h fahren. Unser Zeitplan verschiebt sich dadurch erheblich. Anstatt den geplanten 250 km schaffen wir nur ca. 180 km. Dann müssen wir unser Camp aufschlagen, um zu vermeiden, dass wir noch im Dunklen fahren oder unser Zelt aufbauen müssen. Wir haben einen sehr windigen Platz und suchen lange, bis wir eine einigermaßen windgeschützte Position gefunden haben. Dann geht's wie jeden Abend... Wir bauen zuerst das Dachzelt auf. Daniel und ich werden dabei immer schneller: Ich klettere auf's Dach, während Daniel von unten das Zelt aufspannt.
So lange es noch hell ist, beginnen wir mit dem Kochen. Daniel, Peter und ich stehen in der einzigen windsicheren Stelle am Heck des Autos und versuchen, den Kocher anzuschmeißen. Ich mache heute Gemüseeintopf. Alles scheint reibungslos zu funktionieren. Plötzlich versagt der super Hightech-Kocher. Daniel und Peter versuchen, den Kocher mit einer komplizierten Operation zu retten. Alles gut, der Kocher geht wieder und wir können nach einer kurzen Unterbrechung unser Essen fertig stellen. Nach dem Essen wäsche ich das Geschirr mit Sand. Das habe ich von den Beduinen abgeschaut. Wir müssen Wasser sparen, das sehr knapp und kostbar ist. Tja, in der Wüste essen verlangt einiges an Arbeit. Wir freuen uns über etwas Warmes, denn abends ist es schon eisig kalt in der Wüste. Nun sitzen wir hier gemeinsam an unserem kleinen Tisch (unserer Küchenvorratskiste) und trinken noch einen heißen Tee vor dem Schlafengehen. Es ist jetzt noch nicht mal 20.30 Uhr und es ist echt richtig kalt und dunkel. Wir hüllen uns in alles ein, was wir da haben, um uns warm zu halten. Wir sitzen ohne Licht in der Wüste, hören leise Musik und fangen an, Schwachsinn zu reden. Wir lachen herzlich, während wir auf der Suche nach dem Großen Wagen sind. Ich schätze, wir haben einen Wüstenrausch. Langsam sehen wir immer mehr Sterne. Wir können beobachten, wie sich die Erde dreht. Es ist ruhig und wir freuen uns auf die Weiße Wüste, in die wir morgen fahren. So klingt der Abend aus...
15. Januar 2007, 12.09 Uhr
Damaris
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19. April 2024
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