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Laith Al-Deen am "heiligen Ort"



Es passiert nicht oft, dass der Star des Abends die Vorgruppe persönlich ankündigt. Laith Al-Deen aber tut das, nutzt seine Einführung für einen kurzen Plausch mit dem ihm ergebenen Publikum und stellt klar: "Zwischenrufe werden heute geahndet!"


Nach einem sehr professionellen Vortrag der Newcomerband Luxuslärm (Pur mit Hardrock und Samples) betritt der Frauenschwarm um 21 Uhr die Bühne des Hanauer Amphitheaters, die für ihn – er ist zum vierten Mal hier – bereits als "heiliger Ort" gilt. Die Atmosphäre ist familiär, das Geplauder zwischen Sänger und Zuhörern hat etwas Vertrautes ("Ausziehen? Zieh dich doch selber aus!"). Gemeinsam mit seiner perfekt eingespielten, gut gelaunten sechsköpfigen Background-Combo (inklusive zwei Bläsern) wird sodann ein abwechslungsreiches Greatest-Hits-Programm intoniert, das immer wieder Platz für solistische Einlagen, kleine Arrangement-Schmankerl (etwa ein kurzes Zitat des Police-Songs "Every Litte Thing You Do Is Magic") und dankbar entgegen genommene Publikumsanimation bietet. Laith Al-Deen spielt live "Versionen", wie er selbst sagt, und straft damit einen bekannten Großkonzertveranstalter Lügen, der gerade eben noch auf die Enttäuschung des Publikums über das Frankfurter Madonna-Konzert mit der überaus arroganten Äußerung reagierte, die Leute seien wohl nicht in der Lage, zwischen der Musik auf CD und der eines Live-Auftritts zu unterscheiden (ihnen dabei aber ohne mit der Wimper zu zucken 200 Euro Eintritt aus der Tasche zieht).



Die Karte für Laith Al-Deen kostet dagegen gerade mal 29 Euro. Und die "Versionen" der bekannten Hits werden in Hanau mit Begeisterung aufgenommen, die Stimmung ist prächtig, auch wenn die Außentemperatur gefühlte 8 Grad beträgt. Inzwischen scheint der Vollmond über dem Amphitheater, und die Sterne funkeln. Laith selbst scheint auch zufrieden, nach Hanau komme er immer wieder gerne, betont der Mann noch einmal, und überhaupt: Der Spaß an der Sache ist ihm anzumerken. Er kommt sympathisch und authentisch rüber, ist für die Bühne geboren, nimmt sich nicht so bierernst wichtig und hat Groove und Soul in der Stimme. In Deutschland eher eine Seltenheit. Nach unterhaltsamen zwei Stunden zieht sein Publikum zufrieden gen Heimat, und auf den Stufen der Hanauer Konzertarena kann man unzählige zertretene Plastik-Sektgläser erkennen. Ein sicheres Anzeichen: Bei Laith Al-Deen, da prickelt's gewaltig.

 
14. September 2008, 18.29 Uhr
Andreas Dosch
 
 
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