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Jean-Jacques de Boissieu im Städel Museum
Ein Zeitgenosse Städels
Zu Beginn seines Jubiläumsjahres präsentiert die Graphische Sammlung des Städel Museum mit Jean-Jacques de Boissieu einen heute nahezu unbekannten, jedoch äußert virtuosen Druckgraphiker.
Das Städel Museum ist bekannt für seinen mehr als umfangreichen Bestand an graphischen Arbeiten, rund 100.000 Werke fasst die beeindruckende Sammlung. Den Grundstein dafür legte Johann Friedrich Städel, der vor 200 Jahren das Städelsche Kunstinstitut gründete und als passionierter Sammler zahlreiche Werke verschiedenster Künstler erwarb. Einer dieser Künstler war Jean-Jacques de Boissieu, ein Druckgraphiker aus Lyon und Zeitgenosse Städels. Insgesamt mehr als 20 Zeichnungen und 200 Radierungen erwarb der Gründer des Instituts und schuf damit eine der größten Sammlungen, die es zu Boissieu in Deutschland gibt.
In der graphischen Sammlung des Hauses wird nun eine Auswahl von 13 Zeichnungen und 83 Radierungen präsentiert und verschafft einen Überblick über das Schaffen eines Künstlers, der zwar zu Lebzeiten sehr erfolgreich war, heute jedoch eher unbekannt ist. „Städel sammelte vor allem Meisterwerke, aber auch Künstler aus der zweiten Reihe fanden sein Interesse“, sagt Jutta Schütt, die Kuratorin der Ausstellung. „Es ist keine Schande, wenn man den Namen Boissieu nicht kennt.“ Keine Schande, aber schade wäre es, wenn man die Gelegenheit nicht nutzt, um Jean-Jacques de Boissieus facettenreiches Œuvre kennenzulernen.
Boissieu, der 1736 in Lyon als Sohn einer alten Adelsfamilie geboren wurde und seiner Heimatstadt ein Leben lang eng verbunden blieb, besuchte in seiner Jugend eine kostenlose Zeichenschule, jedoch nie eine richtige Kunstakademie. In seinem künstlerischen Schaffen konzentrierte er sich überwiegend auf Landschaftsmotive sowie auf bürgerlich-private Sujets; die politischen und gesellschaftlichen Wirren, die mit der Französischen Revolution einhergingen, blieben außen vor.
Mit dieser Schau lässt das Städel Museum einem Künstler Aufmerksamkeit zukommen, der als einer der letzten großen Druckgraphiker des 18. Jahrhunderts gilt. Obwohl er nahezu sein gesamtes Leben in Lyon verbrachte, war Boissieu bestens mit wichtigen Verlegern in Paris, Mannheim und Nürnberg vernetzt und genoss bei seinen Zeitgenossen ein hohes Ansehen. Seine graphischen Arbeiten zeugen von viel Geschick und Sensibilität und weisen eine Qualität auf, die erklärt, warum Johann Friedrich Städel als privater Sammler die Kunst Jean-Jacques de Boissieus so schätzte.
>> Die Werke von Jean-Jacques de Boissieu werden vom 11. Februar bis 10. Mai in der Graphischen Sammlung des Städel Museum ausgestellt. Weitere Informationen gibt es hier.
In der graphischen Sammlung des Hauses wird nun eine Auswahl von 13 Zeichnungen und 83 Radierungen präsentiert und verschafft einen Überblick über das Schaffen eines Künstlers, der zwar zu Lebzeiten sehr erfolgreich war, heute jedoch eher unbekannt ist. „Städel sammelte vor allem Meisterwerke, aber auch Künstler aus der zweiten Reihe fanden sein Interesse“, sagt Jutta Schütt, die Kuratorin der Ausstellung. „Es ist keine Schande, wenn man den Namen Boissieu nicht kennt.“ Keine Schande, aber schade wäre es, wenn man die Gelegenheit nicht nutzt, um Jean-Jacques de Boissieus facettenreiches Œuvre kennenzulernen.
Boissieu, der 1736 in Lyon als Sohn einer alten Adelsfamilie geboren wurde und seiner Heimatstadt ein Leben lang eng verbunden blieb, besuchte in seiner Jugend eine kostenlose Zeichenschule, jedoch nie eine richtige Kunstakademie. In seinem künstlerischen Schaffen konzentrierte er sich überwiegend auf Landschaftsmotive sowie auf bürgerlich-private Sujets; die politischen und gesellschaftlichen Wirren, die mit der Französischen Revolution einhergingen, blieben außen vor.
Mit dieser Schau lässt das Städel Museum einem Künstler Aufmerksamkeit zukommen, der als einer der letzten großen Druckgraphiker des 18. Jahrhunderts gilt. Obwohl er nahezu sein gesamtes Leben in Lyon verbrachte, war Boissieu bestens mit wichtigen Verlegern in Paris, Mannheim und Nürnberg vernetzt und genoss bei seinen Zeitgenossen ein hohes Ansehen. Seine graphischen Arbeiten zeugen von viel Geschick und Sensibilität und weisen eine Qualität auf, die erklärt, warum Johann Friedrich Städel als privater Sammler die Kunst Jean-Jacques de Boissieus so schätzte.
>> Die Werke von Jean-Jacques de Boissieu werden vom 11. Februar bis 10. Mai in der Graphischen Sammlung des Städel Museum ausgestellt. Weitere Informationen gibt es hier.
11. Februar 2015, 10.58 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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