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Foto: Jean Malek
Foto: Jean Malek

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2017

Margaret Atwood wird in Frankfurt geehrt

Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood wurde vom Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels zur Trägerin des Friedenspreises gewählt. Die Verleihung findet im Oktober in der Paulskirche statt.
Der kanadischen Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin Margaret Atwood wird am Sonntag, den 15. Oktober in der Paulskirche eine große Ehre zuteil: Ihr wird dann feierlich und live im Fernsehen übertragen der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Die Auszeichnung wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

„Die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin zeigt in ihren Romanen und Sachbüchern immer wieder ihr politisches Gespür und ihre Hellhörigkeit für gefährliche unterschwellige Entwicklungen und Strömungen“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats zu Atwood. Als eine der bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit stelle sie die sich wandelnden Denk- und Verhaltensweisen ins Zentrum ihres Schaffens und lote sie in ihren utopischen wie dystopischen Werken furchtlos aus. „Indem sie menschliche Widersprüchlichkeiten genau beobachtet, zeigt sie, wie leicht vermeintliche Normalität ins Unmenschliche kippen kann. Humanität, Gerechtigkeitsstreben und Toleranz prägen die Haltung Margaret Atwoods, die mit wachem Bewusstsein und tiefer Menschenkenntnis auf die Welt blickt und ihre Analysen und Sorgen für uns so sprachgewaltig wie literarisch eindringlich formuliert.“ Durch sie erfahren erfahre man, wer man ist, wo man stehe und was man einem friedlichen Zusammenleben schuldig sei.

Tatsächlich gehört die 1939 im kanadischen Ottawa geborene Schriftstellerin zu den wichtigsten und erfolgreichsten Autoren Kanadas. Ihr Werk, bestehend aus Romanen, Kurzgeschichten, Essays, Lyrik, Theaterstücken, Drehbüchern und Kinderbüchern ist mittlerweile in mehr als dreißig Sprachen erschienen. Atwood lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Graeme Gibson, in Toronto. Mit der Veröffentlichung ihres ersten literaturkritischen Werks „Survival: A Thematic Guide to Canadian Literature“ (1972) und ihrer ersten beiden Romane „Die essbare Frau“ (1969; dt. 1985) und „Der lange Traum“ (1972; dt. 1979) erlangte sie national wie auch international erste größere Bekanntheit.

In ihrem 1985 (dt. 1987) erschienenen utopischen Roman „Der Report der Magd“ beschreibt sie in der Tradition George Orwells eine totalitäre Gesellschaft, in der Frauen als Gebärmaschinen benutzt und unterdrückt werden. In ihrer Endzeit-Trilogie „Oryx und Crake“ (2003), „Das Jahr der Flut“ (2009) und „Die Geschichte von Zeb“ (2013, dt. 2014) entwirft sie eine postapokalyptische Welt, durch die sie die ökologischen Auswirkungen und gefährliche Strömungen in der Gesellschaft ins Auge nimmt. Ihr Essay „Payback. Schulden und die Schattenseiten des Wohlstands“ (2008) thematisiert die Voraussetzungen und Folgen der weltweiten Finanzkrise. Auch über ihr künstlerisches Schaffen hinaus engagiert sich Atwood politisch und gesellschaftlich, etwa als Umweltaktivistin. Gemeinsam mit Salman Rushdie führt sie seit Mai 2017 eine Kampagne des PEN International an, die verfolgten und von Zensur bedrohten Menschen Unterstützung und größere Aufmerksamkeit geben will. 
 
13. Juni 2017, 12.19 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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