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Foto: Konferenz der Vögel © Ursula Kaufmann
Foto: Konferenz der Vögel © Ursula Kaufmann

Festival

Politik im Freien Theater bringt Macht auf die Bühnen

Erstmals findet das Festival „Politik im Freien Theater“ in Frankfurt statt. Mehr als 100 Veranstaltungen sollen verschiedene Orte in der Stadt bespielen. Im Fokus der Performances, Diskussionen und Filme steht dabei das Thema „Macht“.
Vom 29. September bis 8. Oktober findet das von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) initiierte Festival „Politik im Freien Theater“ in Frankfurt statt. Die Veranstaltungsreihe geht nun in die elfte Runde und behandelt in diesem Jahr das Thema „Macht“. Bei verschiedenen Ausstellungen, Diskussionen, Filmen, Lesungen, Performances oder auch Führungen, Vorträgen und Workshops können Besuchende sich mit aktuellen Machtverhältnissen und Verteilungsfragen oder Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung von Handlungsspielräumen auseinandersetzen. Mehr als 100 Veranstaltungen sollen verschiedene Orte in der Stadt bespielen, darunter etwa das Senckenberg Museum, das Gallus Theater, das Jüdische Museum, die Bildungsstätte Anne Frank, das Frankfurt LAB und viele weitere.

Den Auftakt des diesjährigen Festivals macht unter anderem das Stück „Die Inszenierung der Vögel“ von Theater Marabu. Die Inszenierung wird auf der Bühne des Gallus Theater aufgeführt. In dem Stück werden gesellschaftspolitische Themen der Gegenwart mit einem persischen Mythos aus dem 12. Jahrhundert verschränkt. Das Ensemble Marabu beschäftigt sich mit Fragen, Gedanken, Zweifeln, Ängsten und Utopien in Bezug auf die Gestaltung der Zukunft. Vorstellungen gibt es am Donnerstag um 11 Uhr und 18 Uhr sowie am Freitag um 11 Uhr. Im Anschluss zur Inszenierung können Besuchende an dem Podiumsgespräch teilnehmen.

Ein weiteres Stück, das im Zuge des Festivals gezeigt wird ist „Hexploitation“ vom feministischen Performancekollekiv She She Pop. In ihrer Theaterperformance beschäftigt sich das Kollektiv mit der Verdrängung des gealterten weiblichen Körpers aus der Öffentlichkeit. Sie wollen zeigen, wie das bürgerliche Theater, aber auch der Kapitalismus und das Patriarchat ältere Frauen verdrängen wollen. Hexploitation soll zeigen, wie Macht funktioniert, wie sie Realität erzwingt und bestehende Erzählungen überschreibt. Das Stück wird im Saal des Mousonturms aufgeführt. Vorstellungen gibt es am Freitag und Samstag um jeweils 20 Uhr. Im Anschluss dazu folgt ein Publikumsgespräch.

Auch Diskussionen sind Teil der diesjährigen Ausgabe von Politik im Freien Theater. So präsentiert etwa das Frankfurter Female DJ Kollektiv GG Vybe ein Panel mit dem Titel „Talk That Talk“ zum Thema Sexismus in der Musikbranche im Produktionshaus Naxos. Die Veranstaltenden diskutieren gemeinsam mit den Teilnehmenden darüber, wie sich Macht und Machtgefälle in der Musikbranche äußern. Auch Themen wie Machtmissbrauch, etwa bei Bookings, werden thematisiert. Verschiedene Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Musikbranche werden im Zuge der Veranstaltung ihre Erfahrungen aus der Lebensrealität teilen und Wege des Wandels aufzeigen. Die Veranstaltung findet am 11. Oktober um 17 Uhr statt.

Das Kino Cinéma zeigt im Rahmen des Festivals diverse Filme, die sich ebenfalls mit dem diesjährigen Thema Macht beschäftigen. So wird etwa am 4. Oktober um 18 Uhr der Spielfilm „Esmas Geheimnis – Grbavica“ gezeigt, in dem es um einen Mutter-Tochter-Konflikt geht. Als erster Spielfilm überhaupt habe er das Thema der Massenvergewaltigungen in Kriegszeiten aufgegriffen, heißt es vonseiten des Festivals. Am 5. Oktober um 18 Uhr wird außerdem der Film „Family Meals“ ausgestrahlt, in dem es um Familienbeziehungen und -traumata geht. So steht beispielsweise eine junge Frau im Fokus, die aufgrund ihrer Homosexualität nicht von ihrer Familie akzeptiert wird. Neben diesen beiden Filmen zeigt das Cinéma viele weitere Streifen, die den Macht-Aspekt näher beleuchten sollen.

Abschließend zum Festival wird das performative Experiment „SystemFailed“ von ArtesMobiles im FrankfurtLAB vorgeführt. In der Inszenierung wird die Frage gestellt, wie tief künstliche Intelligenz in unser Leben eingreift oder gar Herrschaftsstrukturen verändert. Bei dem Experiment werden die Rollen zwischen Zuschauenden und Performenden vertauscht. Erstere werden nämlich zu denjenigen, die sich im Bühnenraum bewegen. Im Anschluss können sich die Zuschauenden beim Publikumsgespräch über ihre Spielerfahrungen austauschen und mit den Veranstaltenden über die gesellschaftliche Ebene der „smarten Zukunft“ diskutieren. Vorstellungen gibt es am 7. Oktober um 18 Uhr sowie am 8. Oktober um jeweils 11 Uhr und 16 Uhr.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bespielt mit dem Festival „Politik im Freien Theater“ alle drei Jahre wechselnde Städte im Land. Dazu zählten in der Vergangenheit Stationen wie Bremen, Dresden, Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln oder Freiburg. Neben der bpb wird das diesjährige Festival vom Schauspiel Frankfurt, dem Mousonturm und der Festival AG, bestehend aus NAXOS und den beiden Vereinen ID_Frankfurt und dem laPROF Hessen, mitveranstaltet.

Tickets gibt es im Webshop des Festivals sowie an den Theaterkassen des Schauspiel Frankfurt und des Mousonturms. Die Abendkassen der weiteren Veranstaltungsorte öffnen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Eine Übersicht zum gesamten Programm gibt es ebenfalls auf der Website des Festivals.
 
28. September 2022, 13.05 Uhr
Sinem Koyuncu
 
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sinem Koyuncu >>
 
 
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