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Der vergeigte Protest oder: Als Martin Kesici einmal am Frankfurter Flughafen ankam



Die Waldbesetzer aus Kelsterbach hatten telefonisch angekündigt, dass sie am Freitag um 14 Uhr „einiges“ am Frankfurter Flughafen vorhätten. Auf die Nachfrage, wo denn genau, erhielt ich nur die Auskunft, das sei egal, ich würde überall etwas mitbekommen. Also machte ich mich auf den Weg. Über das „Waldtelefon“ erfuhr ich, dass die erste Aktion am Terminal 2 stattfinden soll. Doch das einzige, was mir um diese Uhrzeit auffiel, waren nervös wirkende Polizisten, die wie ich am Terminal 2 nach irgendetwas Ausschau hielten.

Doch dann ereignete sich doch etwas: Martin Kesici, der Star Search Gewinner von 2003, lief mir über den Weg. Er käme gerade aus Berlin und wäre auf dem Weg nach Mainz, zu einer Hochzeit. Anschließend gebe er noch ein Konzert und fliege dann wieder zurück nach Berlin.

Aber ich war ja wegen etwas ganz anderem hier, also verabschiedete ich mich wieder.

Nachdem um 15.15 Uhr immer noch nichts von den Waldbesetzern zu sehen war, rief ich diese nochmals an. Sie teilten mir mit, dass aufgrund des großen Polizeiaufgebots die Aktion wahrscheinlich nicht stattfinden werde.

Ich wandte mich an die Polizisten: „Es ist sehr ruhig“, war die freundliche Antwort. Circa 15 der Waldbesetzer seien am Flughafen unterwegs, sie dürften sich ja hier frei bewegen. Wenn, dann würden irgendwo vereinzelte Aktionen stattfinden, aber keine größeren.

Als dann die Polizisten gegen 16 Uhr abzogen, wählte ich ein drittes Mal die Nummer der Waldbesetzer. Ich solle ins Terminal 1 kommen. Als ich dort auf den Aktivisten Hanno und eine Komplizin traf, erzählte er mir, dass die Polizei einigen von ihnen Hausverbot erteilt habe. Daher hätten die Proteste verkleinert draußen stattfinden müssen. Es habe schauspielerische Darstellungen und eine Baumpflanzaktion gegeben. Flugblätter seien auch verteilt worden.



Ich bin überrascht, da ich circa zwei Stunden lang im Terminal 2 und auch davor umherlief, und von diesen Dingen nichts mitbekommen habe.

Naja, jetzt bin ich ja direkt vor Ort und kann an der letzten Protest-Aktion hautnah teilnehmen: Ein Transparent soll entrollt werden. Im Flughafengebäude. Die Nervosität der beiden Waldbesetzer steigt. Die Person, die das Transparent entrollen wird, weist darauf hin, dass sie gleich danach verschwinden werde: „Das ist mir sonst zu heiß …“ Das Plakat wird also entrollt, die Aktivistin verschwindet, aber niemand schein davon Notiz zu nehmen. Auch nach weiteren acht Minuten, die Hanno und ich in der Abflughalle auf das Plakat starren und auf Reaktionen warten, passiert nichts. Gegen 16.45 Uhr beschließe ich die Szenerie zu verlassen. Im Blog der Waldbesetzer ist später zu lesen, dass „ein Transparent im Terminal 1 mit der Aufschrift »Flugverkehr verursacht Klimawandel« mindestens 20 Minuten“ lang hing.

Hanno wollte dann wohl auch nicht länger warten ...

 
7. September 2008, 15.45 Uhr
Almut Siefert
 
 
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