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Der Himmel über ffm
Das zweite internationale Filmfestival Frankfurt macht unsere kleine Stadt mal wieder hoffähig. Heute früh zum Beispiel bei der Postproduktionsfirma Acht Frankfurt. Hornbrillenalarm. Hinterm Empfangstresen sitzt Wim Wenders und schaut auf den iMac, so als ob er sich's hier einrichten könnte. Ist wie zu Hause, aber wo ist das schon? Gerade erst war er in Afrika, jetzt dreht er in Moskau einen Werbefilm, mal wieder. Und darf zwischendurch dem ifff (ja, das ist mal 'ne flotte Abkürzung) als Schirmherr dienen. Die ifff-Eröffnung hat er drehtermintechnisch deswegen verpasst, aber nun gehört die Stadt ihm.
Am Frühstückstisch: Frank DeMartini, Film-Produzent aus L.A., der extra angereist ist, um den von ihm unterstützten Film "Journey to the End of the Night" von Eric Eason zu promoten. Sein erstes Mal in Frankfurt? "Does the airport count?", fragt er zurück und lächelt milde. Schon erstaunlich. So großer Flughafen, so kleine Stadt.
[credit Szenenfoto/ifff.de]
Fragen, die DeMartini bewegen: Wie wird der neue James Bond ankommen? (Antwort: Schlecht, weil die Zeit vorbei ist, aber die Schuld wird man Daniel Craig in die Schuhe schieben). Was halten die deutschen Kritiker von Coppolas Marie Antoinette? ("Ist in den USA zerrissen worden. Zu Recht.") Kann das ifff gegen die Berlinale ankommen? ("Bestimmt nicht, aber das Programm ist fantastisch, nicht so mainstream-durchdrängt wie bei den anderen Festivals.")
So sieht es auch der Filmemacher Klaus W. Eisenlohr. "Ich war erst skeptisch, was das Programm angeht, bin nun aber absolut überzeugt." Sein aktuelles Projekt spielt in Helsinki, zuvor drehte er mit "Stadtrandzone Mitte" einen Film über Hannover und sein Chicago-Porträt nennt sich "Slow Space". "Die ersten Tage war das Festival nur ziemlich schwach besucht, gerade im großen Saal des Metropolis hat sich das gezeigt", sagt er. Am Samstag sei es natürlich voll gewesen. "Vielleicht spricht es sich so langsam rum, dass ein Festival in der Stadt ist." Bis zum 12. November geht das ifff noch. Genug Zeit also, um einzigartige Filme zu sehen - die man so schnell nicht mehr auf der großen Leinwand wird betrachten können.
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