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Das hässliche Frankfurt
Folge 4: Die S-Bahnstation Ostendstraße
Frankfurt besitzt ja viele unwirtliche S-Bahnstationen. Die schmuddelige Konstablerwache. Den Hauptbahnhof mit seinen offenen Kabelschächten. Die mausverseuchte Hauptwache. Doch trotz der starken Konkurrenz ist kaum eine Station derart unterirdisch wie die Ostendstraße. Das fängt schon bei der B-Ebene an, die wohl großzügig und mondän wirken soll, stattdessen aber eine Trostlosigkeit ausstrahlt, die durch die gekachelten Wände nur verstärkt wird. Überhaupt: diese Kacheln! Wer konnte jemals glauben, dass rosa-lilane Pastelltöne eine Bahnstation schöner machen? Außer die Deutsche Bahn, die die Polster ihrer ersten ICEs gleich in denselben Farben gestaltete und damit die Geschmacksverirrung auf Hochgeschwindigkeit brachte. Neben den schmutzigen Kacheln hat die Station noch einen anderen Nachteil: sie ist unübersichtlich. Die beiden Röhren sind durch runde Öffnungen miteinander verbunden, man bräuchte 500 Kameras, um jeden Winkel dieser Verbrechensfalle ausleuchten zu können. Sicher fühlt man sich dort jedenfalls nicht und selbst am hellichten Tag flackern die Neonröhren wie im atomaren Winter. Man möchte gar nicht glauben, dass dieses Un-Bauwerk erst 1990 eröffnet wurde. Feierlich, wohlgemerkt. Den 70er-Jahren hätte man eine solche Architektur ja verziehen. Obwohl: wenn man ehrlich ist, auch das nicht.
Frankfurt besitzt ja viele unwirtliche S-Bahnstationen. Die schmuddelige Konstablerwache. Den Hauptbahnhof mit seinen offenen Kabelschächten. Die mausverseuchte Hauptwache. Doch trotz der starken Konkurrenz ist kaum eine Station derart unterirdisch wie die Ostendstraße. Das fängt schon bei der B-Ebene an, die wohl großzügig und mondän wirken soll, stattdessen aber eine Trostlosigkeit ausstrahlt, die durch die gekachelten Wände nur verstärkt wird. Überhaupt: diese Kacheln! Wer konnte jemals glauben, dass rosa-lilane Pastelltöne eine Bahnstation schöner machen? Außer die Deutsche Bahn, die die Polster ihrer ersten ICEs gleich in denselben Farben gestaltete und damit die Geschmacksverirrung auf Hochgeschwindigkeit brachte. Neben den schmutzigen Kacheln hat die Station noch einen anderen Nachteil: sie ist unübersichtlich. Die beiden Röhren sind durch runde Öffnungen miteinander verbunden, man bräuchte 500 Kameras, um jeden Winkel dieser Verbrechensfalle ausleuchten zu können. Sicher fühlt man sich dort jedenfalls nicht und selbst am hellichten Tag flackern die Neonröhren wie im atomaren Winter. Man möchte gar nicht glauben, dass dieses Un-Bauwerk erst 1990 eröffnet wurde. Feierlich, wohlgemerkt. Den 70er-Jahren hätte man eine solche Architektur ja verziehen. Obwohl: wenn man ehrlich ist, auch das nicht.
16. November 2008, 12.46 Uhr
Nils Bremer
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