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Boo Hoo im Lotte Lindenberg
Ein Mann, seine Gitarre und seine Fans
Noch läuft der Crowdfunding-Kampagne für die Finanzierung einer Vinylproduktion, die Aufnahmen finden aber schon am Freitag, 8. Dezember statt, wenn Boo Hoo im Lotte Lindenberg auftritt und seine Songs vor Publikum aufnimmt.
Bernhard Karakoulakis hat beste Kontakte zur New Yorker Anti Folk-Szene. Dort hat er schon Platten produziert und mitunter konnte man den Eindruck gewinnen, der Frankfurter, der sich als Singer/Songwriter Boo Hoo nennt, hat am Hudson mehr Kollegen, die ihn schätzen und supporten als hier am Main. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, kamen auch einige seiner Spezis von jenseits deds Großen Teiches bei den von ihm organisierten Instore-Konzert im Second-Hand-Plattenladen No.2 vorbei, wo Karakoulakis auch arbeitet und allzu gerne auch spielt. Doch diesmal bleibt er für seine neue Produktion (Arbeitstitel: „Boo Hoo live in Frankfurt“) in der Nachbarschaft und nimmt seine Lieder am Freitag, 8. Dezember live und vor Publikum im Lotte Lindenberg-Studio auf. „Mit Wolfgang und Fakir wollte ich schon lange mal was zusammen machen. In der Gegend sind auch die meisten meiner Songs entstanden, also bin ich froh, dass ich es in Sachsenhausen machen kann“, freut sich Boo Hoo. „Das Crowdfunding Projekt auf Kickstarter nutze ich, um die ganze Sache zu finanzieren. Tickets und Vinyl sowie das Artwork kann man dort bestellen und damit die Produktion unterstützen.“ Bis gestern Abend hatte Karakoulakis dank 63 Unterstützern sein Finanzierungsziel schon fast erreicht. „Diesmal will ich alles anders machen“, lässt er seine Freunde auf der Website wissen. „In der Vergangenheit habe ich Studio- und Homerecordings veröffentlicht, darauf Bass, Schlagzeug, Trompete und viele andere Instrumente benutzt. Obwohl ich diese Platten alle liebe, waren die aber nie so roh, direkt und pur wie meine Liveauftriite. Genau das will ich jetzt ändern.“ Die Losung ist eine ganze einfache: „Just me, my guitar and my fans“. Und das Ganze wird auf Vinyl veröffentlicht. Schließlich erlebt die Schallplatte gerade eine Renaissance. Die erlebt er im No.2 hautnah und Boo Hoo kann nur allzu gut nachvollziehen, woraus diese neuerliche Faszination resultiert. Denn auch er liebt das Haptische der schwarzen Scheiben, liebt die Covers, das weit anschaulichere Artwork als bei den kleinen CDs, das Gefühl, LPs in den Händen zu halten, ja sogar den Geruch. Downloads sind langweilig, Platten kaufen ist viel sinnlicher.
6. Dezember 2017, 10.10 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
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