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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Alice Sara Ott

Die magische Fantasiewelt von Edvard Grieg

„Wonderland“ heißt das aktuelle Album der Münchener Pianistin Alice Sara Ott. Das passt. Denn Alice im Wunderland präsentiert am Freitag in der Alten Oper magische Klänge von Edvard Grieg, u.a. aus der „Peer Gynt Suite“.
Wenn Alice Sara Ott mit dem hr-Sinfonieorchester Tschaikowskys „Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll“ in der Alten Oper präsentiert wie im November 2015, dann trägt sie auch in der Reihe „Junge Konzerte“ eine wunderschöne, grüne Abendrobe. Keine Frage: die junge Münchenerin mit japanischem Familienzweig liebt es elegant. Nicht minder stilvoll konnte man sie aber auch schon mit dem luxemburgischen Piano-Kollegen Francesco Tristano in T-Shirt und Lederhose erleben. Oder barfuß wie beim „Chopin Project“ mit dem Isländer Ólafur Arnalds im Mousonturm. Es muss sich gut und richtig für sie anfühlen und keinem Verhaltenskodex entsprechen. Nur dieses Privileg will sie auch ihrem Publikum gönnen. „Ich bin gegen den Dresscode, den es im klassischen Konzertsaal gibt. Der lässt so viele Menschen versteifen, da bleiben manche Generationen sogar fern, die nicht gewohnt sind im Jackett und mit Schlips rumzulaufen“, bemängelt sie. „Ich bin der Meinung, dass man sich der Musik nur dann komplett öffnen kann, wenn man sich auch hundertprozentig wohl fühlt.“ Für die 28-Jährige gibt es keine Regeln in der Musik. „Man soll niemanden vorschreiben, wie er die Musik zu genießen hat. Jeder soll seinen eigenen Weg da hineinfinden.“ Als sie schon 2010 im Rahmen der „Yellow Lounge“-Konzertreihe in Frankfurts Raumschiff-Discothek Cocoon auftrat, der Flügel mitten im Raum, erlebte ein durchmischtes Publikum in Picknick-Atmosphäre eine Künstlerin in Plauderlaune. Wann kann man in der Klassik sein Konzert schon mal moderieren? Sie spielte Chopin und Liszt. Zu ihrem Selbstverständnis gehört es, sich in die Biografien der Komponisten einzufühlen, um sie adäquat interpretieren zu können. „Liszt war ein Casanova seiner Zeit“, überraschte sie ihre Zuhörer. „Er hat seine vielen Liebesgeschichten auch immer wieder in seinen Stücken verarbeitet und ich finde man kann das hören.“ Man hatte das Gefühl, sie konnte sich gerade noch zurückhalten, den leidenschaftlichen Ungarn als Lustmolch zu titulieren. In Reykjavik jedenfalls lernte sie, das „Menschliche in der Musik“ stärker herauszukitzeln. Je näher und intimer, je lieber. Auch wenn sich den Klassikverwaltern und Puristen die Nackenhaare kräuseln, wenn man versucht, der Klassik wieder ihr ursprüngliches Leben einzuhauchen. Alice Sara Ott jedenfalls steht für den lustvollen Umgang mit klassischer Musik.
 
27. April 2017, 10.49 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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