Zum vierten Mal fand das Projekt „Starkes Theater für starke Kinder“ statt, in der drei Kinderhäuser ein eigenes Stück entwickelten. Neben einer Unterwasserwelt und viel Schattenspiel gab es auch Zombies.

„Eins, zwei, drei – Bühne frei!“ tönt es aus dem Publikum bevor es mucksmäuschenstill wird und dämmeriges Licht angeht. Eine durchsichtige Plastikplane auf dem Boden, die von Kindern an den Ecken gehalten wird, schlägt Wellen und ein Junge in einem roten Jackett ruft ganz aufgeregt „Wo ist meine Theatergruppe? Wieso finde ich keine Theatergruppe?“ Der Junge befindet sich vor einer Unterwasserwelt und die darin lebenden Unterwasserwesen wollen ihm helfen, eine Gruppe für sein kommendes Theaterstück zu finden. Seine Reise wird ihn noch durch die Schattenwelt und die Roboterwelt führen.

Rund 50 Kinder zwischen sechs und elf Jahren aus den Stadtteilen Rödelheim, Nied und Niederrad nahmen erneut am Projekt „Starkes Theater für starke Kinder“ teil. In der ersten Osterferienwoche fand in jedem der drei Stadtteile eine Theaterwoche statt, in der die Kinder gemeinsam mit Theaterpädagogen ein eigenes Stück entwickelten. Seit dem Start im Frühjahr 2015 hat das Projekt nun schon seine vierte Runde durchlaufen. Als Inspiration für die Theaterstücke diente dieses Mal die Aufführung „Out“ von der Theatercompagnie Unterwasser aus Italien, welches sich die Kinder während des Starke Stücke-Festivals angesehen haben. Darin wird stark auf visuelle Elemente gesetzt, die die Teilnehmer auch in ihren eigenen Interpretationen übernommen haben wie Schattenspiel, Puppentheater, Lichteffekte und Musik.

Für viele Kinder war das der erste Kontakt mit Theater, weshalb das Projekt ihnen eine einmalige Gelegenheit bietet, tiefer in die Welt des Theaters einzutauchen und ihnen Zugänge zum Theater eröffnet, die sie sonst vielleicht niemals bekommen hätten. Das Projekt ist Teil einer Kooperation im Rahmen des Starke Stücke Festivals, das von der KulturRegion FrankfurtRheinMain und dem Jugendbildungswerk gemeinsam mit den Kinderhäusern in Rödelheim, Nied und Niederrad durchgeführt wird. Gefördert wird das Ganze durch „Wege ins Theater!“, welches das Förderprogramm der ASSITEJ ist.

Dass die Theaterwoche auch ein voller Erfolg war, zeigten die Teilnehmer in einer Abschlusspräsentation am vergangenen Freitag. Die Kinder aus dem Kinderhaus Nied setzten auf eine visuelle Unterwasserwelt, dessen blauhaariger König dem Theaterdirektor half, Schauspieler für sein Stück zu finden. Gesungen und getanzt wurde dabei auch. Auf starke visuelle Performances und ein Schattenspieltheater setzte das Kinderhaus aus Niederrad, die eine ganze Geschichte vor der Leinwand spielten und ihr Stück mit einer langen Polonaise endeten. Gruselig wurde es bei der Aufführung der Kids aus Rödelheim, die fast vollkommen im Dunkeln spielten und die Untoten erweckten.