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Prävention

Schutz für Kinder in Not

Vernachlässigung und Gewalt gehören zum Alltag in vielen Familien. Mit den „Kinderschutztandems“ hat die Stadt Frankfurt ein einzigartiges Programm gestartet, das betroffenen Kindern helfen soll.
Vernachlässigung, Gewalt, Missbrauch – Lehrer haben immer wieder mit Kindern zu tun, die in Not sind und Unterstützung brauchen. „Oft spielt sich das ja im Verborgenen ab. In der Schule fällt das dann den Lehrern auf“, sagte Bürgermeisterin Jutta Ebeling (Grüne) am Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Präventionsprogramms. Damit Pädagogen in solchen Krisenfällen nicht alleingelassen werden, hat die Stadt Frankfurt die „Kinderschutztandems“ ins Leben gerufen. An 29 Frankfurter Schulen arbeiten seit 2010 Lehrer und Sozialarbeiter Hand in Hand, um Kindern in Krisensituationen Schutz und Hilfe zu bieten. Gemeinsam mit Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) stellte die Bildungsdezernentin das Programm in der Otto-Hahn-Schule vor. Lernstörungen, aggressives Verhalten und Schulabsenz können Folgen und Indikatoren dafür sein, dass etwas zu Hause nicht stimmt. Doch wie damit umgehen? Die Schultandems werden für solche Probleme geschult: Hellhörig sein und entsprechend handeln, das trainieren die Mitarbeiter vorab am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, um im Alltag adäquat reagieren zu können. Das Projekt, an dem Stadt und Staatliches Schulamt gleichermaßen beteiligt sind, soll dazu beitragen, dass die Schulen Kinderschutz als Aufgabe und Auftrag begreifen. Das Zauberwort dabei heißt: Vernetzung. Lehrer profitieren vom Know-How ihrer Tandempartner aus dem sozialpädagogischen Bereich, arbeiten mit Eltern und Schulleitung zusammen und übergeben wenn nötig Fälle an das zuständige Sozialrathaus. Erster Schritt ist immer das Gespräch mit dem Kind oder Jugendlichen. Wie so ein Gespräch aussehen kann, zeigten zwei Schülerinnen der Otto-Hahn-Schule in einem Rollenspiel: Ein Mädchen kommt in die Lehrersprechstunde wegen eines blauen Briefes – im Gesprächsverlauf wird deutlich: die Schülerin ist zu Hause völlig auf sich gestellt. Die Eltern haben keine Zeit und kein Interesse an ihrer Tochter. Mittagessen oder Unterstützung bekommt sie zu Hause nicht. Für Lehrerin Eileen Büchner ist das Alltag. Seit das Projekt läuft, haben fünf Schüler bei ihr angeklopft. Gemeinsam mit Tandempartnerin Gabriele Gdanietz vom Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit und den beiden Otto-Hahn-Schülerinnen hat sie basierend auf ihren Erfahrungen das Rollenspiel vorbereitet. Welche Schritte würden auf das Gespräch folgen? „Zunächst ein runder Tisch mit den Lehrern des Mädchens, dann würden wir das Elterngespräch vorbereiten. Die Elternarbeit ist der Dreh- und Angelpunkt.“ Auf der Basis einer schriftlichen Vereinbarung zwischen den Beteiligten wird beim nächsten Treffen überprüft, inwieweit sich die Situation verbessert hat. 50.000 Euro ließ sich die Stadt das Programm im ersten Jahr kosten. Anfragen von weiteren Schulen gibt es viele. Derzeit konzentriert sich das Projekt auf „Brennpunktschulen“. Doch das soll sich ändern, sagt Jutta Ebeling: „Wir wollen das Programm auch auf Realschulen ausdehnen“, verspricht die Bildungsdezernentin. „Im Koalitionsvertrag ist das schon festgelegt.“
 
11. Mai 2011, 17.20 Uhr
Jasmin Takim
 
 
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