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Foto: Symbolbild © Unsplash/Nick Fewings
Foto: Symbolbild © Unsplash/Nick Fewings

Weniger Plastik, mehr Lohn

Das ändert sich im Jahr 2022

Mehr Mindestlohn, ein Plastiktüten-Verbot, neue Führerscheine – im neuen Jahr soll und wird sich in Deutschland einiges verändern. Für Verbraucher hat das sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Ein Überblick.
Kürzere Kündigungsfrist

Ab dem 1. März wird die Kündigungsfrist für Laufzeitverträge, beispielsweise bei Zeitschriften-Abonnements, Fitnessstudios oder Energielieferanten, verkürzt. Bisher galt: Wird ein Vertrag nicht drei Monate vor dem Ende seiner Laufzeit gekündigt, verlängert er sich um ein Jahr. Ab März sollen die Verträge mit einer Frist von einem Monat kündbar sein. Wird die Frist verpasst, kann der Vertrag jederzeit erneut mit einmonatiger Frist gekündigt werden. Zusätzlich soll es ab Juli für Verträge, die online abgeschlossen wurden, auf der entsprechenden Website einen „Kündigungs-Button“ geben, um die Kündigung des Vertrags zu vereinfachen.

Mindestlohn und Rente steigen

Seit dem 1. Januar liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 9,82 Euro pro Stunde (bisher 9,60 Euro). Ab Juli soll er noch einmal auf 10,45 Euro steigen. Die neue Regierungskoalition hat sich zudem vorgenommen, den Mindestlohn auf zwölf Euro anzuheben; unklar ist allerdings noch, ab wann. Auch für Auszubildende steigt der Mindestverdienst. Für Berufe die nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelt sind, liegt die Untergrenze im ersten Ausbildungsjahr nun beispielsweise bei 585 Euro im Monat. Rentnerinnen und Rentner bekommen ebenfalls mehr Geld. Ab dem 1. Juli steigen die Renten in den alten Bundesländern um 4,6 Prozent, in den neuen um 5,3 Prozent.

Briefporto angehoben

Teurer wird es hingegen beim Verschicken von Briefen oder Postkarten. Die Deutsche Post hat zum neuen Jahr das Briefporto angehoben. Für einen Standardbrief steigt es beispielsweise um fünf Cent auf 85 Cent, bei Postkarten steigt das Porto von 60 Cent auf 70 Cent.

Rauchen wird teurer

Auch Raucherinnen und Raucher müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Weil die Tabaksteuer ab 2022 erhöht wurde, beträgt der Zuschlag bei einer Packung mit 20 Zigaretten nun durchschnittlich zehn Cent mehr. Bis 2026 soll die Tabaksteuer schrittweise weiter um insgesamt 40 Cent pro Packung erhöht werden. Auch Substanzen für E-Zigaretten und der Tabak für Wasserpfeifen werden teurer.

Mehr Geld für Benzin und Diesel

Zum ersten Mal wurde zum Jahresbeginn die 2021 eingeführte CO2-Bepreisung auf fossile Brennstoffe angehoben. Damit steigen auch die Zuschläge für Benzin und Diesel um jeweils etwa 1,5 Cent pro Liter – bei Benzin auf 8,5 Cent pro Liter und bei Diesel auf 9,5 Cent pro Liter. Auch Heizöl und Erdgas werden dadurch teurer.

Plastiktüten verboten

Seit Januar sind Einweg-Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern verboten. Das gilt für die typischen Einweg-Einkaufstüten, die nun nicht mehr in Umlauf gebracht werden dürfen. Die dünneren, sogenannten „Hemdchenbeutel“ für Obst und Gemüse sind aber weiterhin erlaubt, genauso wie stabilere Mehrwegtüten aus Kunststoff.

Pfandpflicht auf Dosen und Einwegflaschen

Für weniger Plastikmüll soll auch die Pfandpflicht sorgen, die seit Anfang des Jahres für fast alle Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff sowie Getränkedosen gilt. Auch für sie muss also künftig beim Einkauf 25 Cent Pfand gezahlt werden. Ausgenommen sind lediglich Plastikflaschen und Dosen, die Milchprodukte enthalten. Flaschen, die bereits im Umlauf sind, dürfen zudem noch bis zum Juli verkauft werden.

Verbot für Kükenschreddern

Das Töten männlicher Küken von Legehennen ist seit dem 1. Januar in Deutschland nicht mehr erlaubt. Stattdessen können die Eier mit männlichen Küken bereits vor dem Ausbrüten aussortiert, oder die geschlüpften Küken als sogenannte „Bruderhähne“ gemästet werden. Bisher wurden jährlich etwa 45 Millionen männliche Küken getötet, weil sie keine Eier legen und nicht schnell genug ausreichend Fleisch ansetzen.

Keine Papiertickets mehr im Zug

Seit Januar können in Fernzügen keine Papiertickets mehr beim Zugpersonal gekauft werden. Wer beim Einsteigen noch kein Ticket hat, hat nach der Abfahrt zehn Minuten Zeit, um sich online über die App der Deutschen Bahn oder deren Website eine Fahrkarte zu kaufen. Ausgenommen von dieser Regelung sind schwerbehinderte Menschen, sie können weiterhin Tickets beim Zugpersonal bekommen.

Führerscheine umtauschen

Nach und nach müssen ab diesem Jahr alle alten Papierführerscheine in Karten umgetauscht werden. Begonnen hat die Umtauschaktion mit all denjenigen, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind und ihren Führerschein vor 1999 ausgestellt bekommen haben. Sie müssen ihre alten „Lappen“ bis zum 19. Januar 2022 in einen Führerschein im Scheckkartenformat umtauschen. Wegen coronabedingten Engpässen bei den Führerscheinstellen sollen aber erst ab Juli Verwarngelder fällig werden, wenn ein Führerschein noch nicht getauscht wurde.

Online-Register für Organspender

Voraussichtlich ab Frühjahr 2022 soll es ein Online-Register für potenzielle Organspender geben; ab Sommer sollen die Nutzerinnen und Nutzer auch per App darauf zugreifen können. Im Register können sie angeben, ob sie Organspender sind und diese Angaben jederzeit ändern oder widerrufen. Der Organspendeausweis soll aber ebenfalls weiterhin gültig sein. Das Register ist Teil einer großen Aufklärungskampagne zur Organspende und soll es potenziellen Spendern vereinfachen, ihre Entscheidung zu registrieren. Wichtig: Die aktuelle Rechtslage bleibt dabei bestehen. Eine Organspende ist also nur dann möglich, wenn die Spender zu Lebzeiten eingewilligt, oder die Angehörigen zugestimmt haben.
 
5. Januar 2022, 11.30 Uhr
Laura Oehl
 
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Laura Oehl >>
 
 
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