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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Verabschiedung von Zoodirektor Manfred Niekisch

Der Frankfurter "König der Tiere" geht in den Ruhestand

Nach neun Jahren als Direktor des Frankfurter Zoos wurde Manfred Niekisch am Mittwoch feierlich im Kaisersaal des Römers verabschiedet. Der Zoologe will sich im Ruhestand weiterhin für den Artenschutz engagieren.
Wenn Manfred Niekisch durch den Zoo spazierte und über die Tiere berichtete, dann war der Franke immer in seinem Element. Ein guter Erzähler ist er noch dazu, darum hat man dem Zoodirektor auch immer gerne zugehört, wenn er über den Artenschutz, die Ausbaupläne des Tierparks oder auch die Zuchterfolge des Frankfurter Zoos gesprochen hat. Seine Botschaften wurden gehört, das strahlte nach draußen. Am Mittwoch wurde der Bad Homburger in den Ruhestand entlassen, freilich nicht ohne eine feierliche Verabschiedung im Kaisersaal, bei der Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) nochmal die Errungenschaften des Zoologen während seiner neunjährigen Amtszeit als Zoodirektor würdigte. Andächtig lauschten nicht nur Vertreter des aktuellen Magistrats, sondern auch Theaterintendant Claus Helmer, der ehemalige Uni-Präsident Werner Müller-Esterl, der frühere Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) und die einstige Bürgermeisterin Jutta Ebeling (Grüne), die wie Niekisch aus Franken stammt.




Foto: Harald Schröder

Ina Hartwig nannte Niekisch den „König der Tiere“, immerhin hatte er seit dem 1. März 2008 ein Auge auf 4500 Tiere und 500 Arten im Frankfurter Zoo. 850 000 Besucher zählt der Zoo pro Jahr und unter Niekischs Ägide wurden zahlreiche bauliche Veränderungen des Tierparks durchgeführt, der Magistrat hatte eigens ein 30-Millionen-Euro-Paket in den Haushalt eingestellt, um den Zoo einerseits für die Besucher attraktiver zu gestalten oder die Arbeit für die 150 Mitarbeiter zu erleichtern, aber vor allem auch, um den Tieren einen adäquateren Lebensraum zu bieten. Das 150. Jubiläum begleitete Niekisch als Zoodirektor, 2008 musste er sich auch von Publikumsliebling Gorilla Matze verabschieden, ein trauriger Moment. Umso erfreulicher dann der neugestaltete Borgori-Wald, das 2009 eröffnete Gibbon-Haus, die Südamerika-Anlage Ukumari-Land und der neue Eingang im Jahr 2013, die neue Quarantänestation und das im September 2014 eröffnete Kiwizentrum. Derzeit ist die neue Pinguinanlage im Bau, die im Sommer 2018 eingeweiht werden wird. Die Eröffnung wird dann ein anderer Zooleiter vornehmen. Noch steht die Nachfolge von Manfred Niekisch zumindest offiziell noch nicht fest.




Ina Hartwig übergibt Manfred Niekisch eine Urkunde. Foto: Bernd Kammerer

„Der Zoo wird mir schon sehr fehlen“, sagt Niekisch, der sich zum Abschiedsfest eine mit lauter Fröschen gemusterte Krawatte umgebunden hat. Sein Lieblingstier ist übrigens die Gelbbauchunke, der er seine Promotion widmete. „Ich werde der Region treu bleiben und mich weiterhin für den Artenschutz einsetzen“, sagt der engagierte Zoologe. Künftig wird er auch mehr Zeit haben für seine umfangreiche, rund 12.000 Bände umfassende Buchsammlung, für argentinischen Tango, Reisen und die zwei Enkelinnen. Die Modernisierung des Zoos, der Ausbau der Gehege für die Krokodile, die Giraffen und die Nashörner, das liegt Niekisch am Herzen, wie er bei seiner Ansprache im Kaisersaal zum Abschied noch mal verdeutlichte. Auch brauche es für das Zoo-Gesellschaftshaus ein umfassendes Nutzungs- und Planungskonzept. „Hier ist die Politik gefordert!“, sagt Niekisch. An die Magistratsmitglieder gewandt mahnte er: „Halten sie weiter Ihre schützende Hand über den Zoo!“. Das schönste Geschenk zum Abschied wird für Niekisch vielleicht nicht das Espressotassenset der Stadt gewesen sein. Mit Freude konnte er verkünden, dass am Mittwoch im Zoo ein Bonobojunges zur Welt gekommen ist.





Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) überreichte Niekisch noch ein Plüschgrüngürteltier und verriet: „Der Herr Niekisch war mein erster Chef!“. Das sei damals bei ihr nach dem Studium gewesen, als sie beim World Wildlife Fund gearbeitet habe und er für die Naturschutzabteilung verantwortlich gewesen sei. „Drei Jahre haben wir gemeinsam gearbeitet. Ich habe viel von ihm gelernt, aber er konnte auch recht taff sein“.
 
20. Dezember 2017, 17.53 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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