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Ulrike Haages Soundart im Mousonturm
Wovon ich schreibe? Von Konzert der Pianistin Ulrike Haage, Gewinnerin des Deutschen Jazzpreises. Aber ist das Jazz, was sie da mit akustischem Flügel und Laptop mit allerlei schönen Geräusch- und Rhythmusspuren auf die Bühne bringt? Eine Definitionsfrage. Schaut man sich ihre wunderschön gestaltete Website an, entdeckt man eine weit offenere und schönere Definition: Soundart. Es ist tatsächlich Klangkunst, die durch höchst unterschiedliche Inspirationen und Einflüsse genährt wird. Ganz sicher auch von der Klassik. Und wer mag, kann Chopin raushören, die Impressionisten, die Minimalisten, einige Neutöner. Es gibt Momente, das glaubt man, den "Bolero" zu hören. Denn oft baut Ulrike Haage aus dem Repitativen der Motive, der Beats, ähnlich schöne Spannungsbögen auf wie wir es aus Ravels Klassiker kennen und setzt darauf dann - und da sind wir beim Jazz - sehr dynamische Improvisationen, die dann wie die Essenz eines ganzen Esbjörn Svensson-Konzertes klingen, allerdings ohne Trio. Die Rhythmusspuren haben oft einen - ich nenne es jetzt mal - "Ethno"-Touch, assoziieren afrikanische, asiatische und noch andere Patterns. Auch wenn die Beats elektronisch generiert sind, so klingen sie doch immer sehr organisch und gehen mit dem Klang des Klavieres ein homogenes Ganzes ein. Und bei zeitgenössischen Komponisten kommen wir dann an, welche Ulrika Haage den Flügel "präpariert", in sein inneres geht, die Saiten mit Holzblöcken, Algen, Ketten und einem Tischtennisball "bearbeitet". Es war eine spannende Reise durchs weiße Land.
TEXT/FOTO: DETLEF KINSLER
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