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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Super Puma

Einsatz über den Wolken

Normalerweise fliegen im Super Puma der Bundespolizei Bereitschaftspolizeikräfte, Staatsgäste und Regierungsmitglieder. Wir durften mal mitfliegen und Frankfurt von oben bewundern.
Ein Rundflug mit dem Super Puma der Bundespolizei? Wer könnte bei diesem Angebot schon nein sagen. Zumal der Normalbürger höchstselten die Gelegenheit bekommt, in einen solchen 16 Meter langen Transporthubschrauber zu steigen, letztlich handelt es sich dabei um ein kostspieliges Einsatzgerät. Der Stückpreis soll bei über 20 Millio nen Euro liegen. Beim G20-Gipfel oder bei zu befürchtenden Krawallen kommt der blaue Hubschrauber zum Einsatz, oder zum Schutz von Grenzen, Küsten oder auch Bahnanlagen. Bis zu 20 Personen passen in den Hubschrauber, gemütlich ist es dann eher weniger, vor allem wenn es sich dabei um Polizeispezialkräfte in sperrigen Monturen handelt.

„Der Super Puma wird in der Regel für den Transport von Bereitschaftspolizeikräften oder Spezialpolizeikräften genutzt“, sagt Reza Ahmari. Der 50-jährige Frankfurter ist Erster Polizeihauptkommissar und Pressesprecher der Bundespolizei am Flughafen, mit 2400 Mitarbeitern eine der größten Dienststellen der Bundesrepublik. Eine Sonderanfertigung des Super Puma, mit VIP-Ausstattung, transportiert Bundeskanzlerin Angela Merkel und auch Staatsgäste schnell und sicher von A nach B. Es wird sich zeigen, dass wir an diesem schönen sonnigen Tag eher den Polizeialltag nachempfinden können, denn luxuriös sieht die Ausstattung nicht aus, eher zweckmäßig. Aber dazu gleich mehr.

Heli im Einsatz
Der Frankfurter Flughafen ist 2300 Hektar groß und eine leise Ahnung davon beschleicht uns, als wir in einem Kleinbus über das Vorfeld fahren und die Passagiermaschinen, die am Airport geparkt sind, weit hinter uns lassen. Unser Ziel ist das GAT, das General Aviation Terminal. Wir halten JWD im Süden des Flughafens und zwar ganz in der Nähe von Privatjets mit heruntergelassenen Treppen, deren Anblick unsere Fantasie anregt. Es dauert eine Weile, dann hören wir das durchdringende Dröhnen der Rotoren des einschwebenden Helikopters. Der Herzschlag beschleunigt sich ganz automatisch, ein Adrenalinschub angesichts des bevorstehenden Fluges. Doch die Landung der Crew war schon mal ganz sanft, das gibt Hoffnung.

Die Hubschrauberbesatzung besteht aus zwei Piloten und einem Flugzeugtechniker. Jörg Schwarzmann, Jürgen Vogt und Ralf Paulus sind eigens für uns von der Fliegerstaffel Fuldatal, das liegt bei Kassel, eingeflogen, um uns Frankfurt von oben und natürlich ihr Arbeitsgerät zu zeigen. Der Super Puma AS 332 der Bundespolizei ist Bestandteil der größten zivilen Hubschrauberflotte Europas. In unter zwei Stunden kann der Transporthubschrauber fast überall in Deutschland sein, was im Notfall eine große Flexibilität bedeutet. Leer wiegt der Super Puma übrigens 5,8 Tonnen, wenn er für vier Stunden Flugzeit vollgetankt ist, hat er ein Startgewicht von 8,6 Tonnen. Stolze 2300 Liter Kerosin passen in den Tank.

Wir heben ab
Wir steigen mit unseren Warnwesten ein, erhalten noch Ohrenschützer gegen den Lärm und werden bald erfahren, dass Kommunikation beim Geknatter der Rotoren ohne Verstärkung kaum möglich ist. Nicht schlimm, wir wollen ja was sehen, nicht reden. Und dann geht es schon los. Senkrecht, fast wie schwerelos steigen wir in die Luft und bald schon sehen die Flugzeuge aus wie im Miniaturwunderland. Der Frankfurter Flughafen, das Luftfahrtdrehkreuz, an dem 80 000 Menschen arbeiten, 96 Airlines vertreten sind, täglich 1268 Starts und Landungen stattfinden, er sieht geradezu winzig aus.

Die durchschnittliche Geschwindigkeit des Super Puma liegt bei 125 Knoten, was in etwa 220 Kilometer pro Stunde entspricht. Normalerweise fliegt er in 500 bis 600 Metern Höhe. Obwohl der Himmel am Boden so blau erschien, als wir über Frankfurt fliegen, wird es leicht diesig. Aber was wir sehen, verschlägt uns, die Frankfurt von oben eher vom Henninger Turm oder vom Maintower aus kennen, doch vor Ehrfurcht die Sprache.





Die Skyline, an der wir uns ohnehin nie müde sehen, offenbart sich uns von ganz neuen, manchmal auch schrägen Blickwinkeln, wenn der Hubschrauber sich im Fluge neigt. Wir sind froh, in Flugrichtung zu sitzen, das erweist sich als bekömmlicher als auf den uns gegenüberliegenden Plätzen. Aber der Ausblick lässt uns unsere Befindlichkeiten ohnehin vergessen. Die Hochhäuser, etwa die Europäische Zentralbank und der Westhafentower, glitzern wie in die Luft ragende Glassplitter in der Sonne, der Ginnheimer Turm reckt sich uns keck aus dem Nebel entgegen. Unser Fazit: Frankfurt sieht von oben ganz schön majestätisch aus. Wir sind beeindruckt, aber zugegeben auch wieder froh, als wir nach der sanften Landung wieder festen Boden unter den Füßen haben.
 
30. Juli 2018, 10.38 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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