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Stimmengewirr im Palmengarten
Weit gefehlt: denn nächste Woche wird der Algerier Akli D., produziert von Mano Chao sicherlich mit einem vollen wie auch lauten Sound überraschen. Bei Gino Sitson, dem Kameruner, der auch in den USA lebt, mit seiner drei Mitstreitern/innen aus dem Kamerun, Martinique und Madagaskar, war das - obwohl auf CD auch Instrumente zu hören sind - nicht angesagt.
"nur" mit vier Stimmen geht es Sitson darum, Jazz, Gospel, Blues und die Musikd es Schwarzen Kontinents in eine neue Form zu gießen. Wenn er auch den anderen Drei genügend Freiraum für solistische Entfaltung gibt (gottseidank, denn nur so kam wirklich Stimmvielfalt zu Gehör), so ist es doch seine Stimme, die im Mittelpunkt des Geschehens steht. da liebt er es, sich in höchste Höhen aufzuschwingen was selbst den erfahrendsten Tonmann am Mischpult in Verlegenheit bringen könnte, gäbe es nicht Limiter, die vor eine Verzerrung bewahren.
Mit seinen Lautmalereien und seiner Body Percussion ist Sitson oft viel zu nah an Bobby McFerrin, der ja gerade erst beim 10. Mainzer Zeltfestival zu hören war. Auch wenn beim Quartett im direkten Vergleich zum Voicestra alles afrikanisch grundierter und "folkiger" erscheint, drängt sich dieser Vergleich auf.
Wer sich nah genug an die Bühne rantrauter, empfand Sitson vielleicht als zu "kasperig" wenn er zu sehr mit seiner Stimme spielte und selbst mit seienr Sprechstimme bei den Ansagen nicht seine normale Stimmlage benutzte. Wer aber ganz nah dran war erkannte schnell, dass dieser "Kunstgriff" durchaus einen Entertainerfaktor hatte und das Publikum stärker einband in die musikalisch nicht immer einfache Kost.
TEXT/TBILD: DETLEF KINSLER
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