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Rettich-Propaganda im Park
Noch bevor der Chronist des Musikgeschehens in Frankfurt in den Park geradelt kam, waren die Stoffel-Besucher schon im Rettich-Wahn. Nicht genug damit, dass die Devilish Double Dylans die bayrische Folklorekost in fast alle ihre Songs gepackt hatte, nein, sie verteilten auch noch Rettich ans Publikum – klein und scharf, „so wie er sein muss“ (O-Ton Michi Herl). Der Hintergrund der Rettich-Manie: Ein Rettichfieber hat die Doubledylans erfasst. Mit ihrer vierten Scheibe "Rettichretter" brechen sie sich eine Bohne ins Land der Wurzelgemüse. Hier schart sich illusteres Volk um einen Helden, den sie Rettichretter nennen. Er hat einen Erntehelfer, der eine Rübenrupfmaschiene baut und dadurch arbeitslos wird (Ring them Bells). Der Rettichretter rettet sofort (I want you) und wird verwickelt in die Geschichte mit Lilli und Rosmarie (and the Jack of Hearts). Bohnendeppen kommen und gehen (Subterranean Homesick Blues) und ganze Spargelcliquen heben in Heißluftballons ab (Maggies Farm). Der Rettichretter spricht auf dem Acker (In the Garden) wo Hase und Igel um die Wette laufen (All along the Watchtower). In der Ferne schält ein Erbsenzähler Schoten (I'll be Your Baby Tonight) und die Doubledylans zupfen die Rettichgitarren und singen dazu gewohnt schön und schräger als das Original. Wer sich fragt was das alles mit Bob Dylan zu tun hat, kann auf dem Album und bei den Shows nach Antworten suchen. "Leute esst Rettich bis die Tränen kommen." Jetzt wäre es interessant zu erfahren, was Dylonologen wie Dr. Peter Kemper vom Hessischen Rundfunk dazu sagen...
Heute beim Stoffel im Güntherburgpark: Women on drums um 18 Uhr (ja dann trommelt mal den Regen weg, Ladies...) und Rezi-Babbel, Stoltze meets Mainhattan - Mundart und Blues.
TEXT/BILD: DETLEF KINSLER
2. Juli 2007, 11.10 Uhr
red
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