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Foto: Im Tagestreff Bärenstraße können bis zu 30 obdachlose Männer übernachten. Foto: red
Foto: Im Tagestreff Bärenstraße können bis zu 30 obdachlose Männer übernachten. Foto: red

Obdachlosen-Hilfe

Notschlafplätze sollen vor Kälte schützen

Ab Mitte November stellen Stadt und Träger wieder zusätzliche Notschlafplätze für Obdachlose in Frankfurt bereit. Dort sollen sie einen warmen und ruhigen Schlafplatz finden. Auch der Kältebus ist bereits wieder in der Stadt unterwegs.
„Kein Mensch muss auf der Straße schlafen“, sagte Sozialdezernentin Elke Voitl (Bündnis 90/Die Grünen) am Montag im Tagesaufenthalt der Caritas im Ostend. Damit das vor allem in der bevorstehenden kalten Jahreszeit gilt, stellt die Stadt gemeinsam mit Caritas, Diakonischem Werk und dem Frankfurter Verein für soziale Heimstätten ab Mitte November wieder zusätzliche Schlafplätze für Obdachlose im Stadtgebiet bereit.

Mehr als 200 Notübernachtungsplätze gibt es laut Voitl bereits. Hinzu kommen 200 Plätze in der B-Ebene am Eschenheimer Tor, die aufgrund der Corona-Pandemie bereits das zweite Jahr in Folge auch über den Sommer geöffnet war. Aktuell prüfe die Stadt zudem, ob die Notschlafplätze dort dauerhaft bestehen bleiben können. „Dass die B-Ebene am Eschenheimer Tor auch im Sommer geöffnet war, hat bei den Menschen für große Beruhigung gesorgt“, sagt Christine Heinrichs, stellvertretende Leiterin des Frankfurter Vereins, der für die Notübernachtung dort verantwortlich ist. „Es ist ein Privileg, in der Nacht ruhig schlafen zu können“, so Heinrichs.

Diese Möglichkeit sollen die Obdachlosen ab dem 15. November zusätzlich auch im Tagestreff 017 Ost vom Diakonischen Werk sowie im Tagestreff Bärenstraße der Caritas im Ostend haben. Bereits seit zehn Jahren bekommen obdachlose Menschen dort tagsüber eine warme Mahlzeit, Beratung, oder können duschen und ihre Wäsche waschen. Rund 47 000 Mahlzeiten gebe man im Jahr aus, erklärte Caritas-Abteilungsleiter Stephan Griebel-Beutin. Im Winter können betroffene Menschen auch nachts dort unterkommen. Häufig kämen sie über Beratungsstellen oder den Kältebus zum Tagestreff.

Bereits seit Mitte Oktober ist der Kältebus wieder jede Nacht in der Stadt unterwegs. Zwischen 20.30 Uhr und 5 Uhr fährt er meist über eine feste Route verschiedene Schlafplätze an, an denen Obdachlose auf der Straße übernachten. Häufig bekommen die Mitarbeitenden aber auch Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern, die sich telefonisch (069/43 14 14) beim Kältebus-Team des Frankfurter Vereins melden. Nicht alle Obdachlosen, die sie aufsuchen, wollen oder können sich helfen lassen. Laut Stadt gibt es derzeit etwa 100 Menschen, die dauerhaft auf der Straße leben und Hilfsangebote nur schwer annehmen können; insgesamt lebten derzeit etwa 240 Menschen auf der Straße. An diejenigen, die nicht mit zu einem Notschlafplatz fahren wollen, verteilt der Kältebus beispielsweise Isomatten und Schlafsäcke. Dabei gehe es vor allem um „Überlebenssicherung“, so das Kältebus-Team. Und es hilft, Vertrauen aufzubauen, um die Menschen irgendwann – manchmal auch erst nach Jahren – doch zu einem Notschlafplatz fahren und ihnen Beratung anbieten zu dürfen.

Erstmals in diesem Jahr werden die zusätzlichen Winter-Notschlafplätze nach Geschlechtern aufgeteilt. Bisher hatte es häufig separate Bereiche für Frauen in gemeinsamen Unterkünften gegeben. Diese Angebote hätten Frauen in den vergangenen Jahren aber nicht so gut aufgesucht, erzählte Karin Kühn vom Diakonischen Werk. Auch in den bereits bestehenden Übernachtungsmöglichkeiten wie im Ostpark, am Eschenheimer Tor oder in der Rudolfstraße kommen Männer und Frauen gemeinsam unter. Zusätzlich zum Haus Lilith organisiert das Diakonische Werk im Tagestreff 017 Ost in diesem Jahr rund zehn Notschlafplätze nur für Frauen. Im Tagestreff der Caritas in der Bärenstraße kommen dagegen ausschließlich Männer unter. Bei 30 Plätzen können hier auch obdachlose Männer einen Platz finden, denen es schwerfällt, sich in großen Gruppen wie am Eschenheimer Tor aufzuhalten.
 
1. November 2022, 12.39 Uhr
Laura Oehl
 
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Laura Oehl >>
 
 
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