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Foto: © Holger Ullmann
Foto: © Holger Ullmann

Neuinfektionen überfordern Gesundheitsamt

Entscheidung über Weihnachtsmarkt soll bald fallen

Ob der Weihnachtsmarkt stattfinden kann, ist vonseiten der Politik noch nicht geklärt, eine Entscheidung soll jedoch bald fallen. Das Gesundheitsamt kann aufgrund der vielen Neuinfektionen trotz der Hilfe durch die Bundeswehr keine vollständige Rückverfolgung mehr leisten.
Kann der Frankfurter Weihnachtsmarkt unter den aktuellen Bedingungen noch stattfinden? Laut der Frankfurter Rundschau sollen sich die Römer-Fraktionen von CDU, SPD und Grünen einig sein, dass das Stattfinden eines Weihnachtsmarkts nicht verantwortbar sei. Derzeit bewegten sich die Infektionszahlen in Frankfurt auf einem „viel zu hohen Niveau“, sagte Olaf Schiel, Sprecher des Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT. Man habe mit Sperrstunde und Maskenpflicht eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen werden. Dennoch gibt es einiges, was wir jetzt entscheiden müssen“, sagte Schiel. Nun müsse man klären, wie man mit den geplanten Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt umgehe. Dafür habe der Oberbürgermeister für Freitagabend eine Telefonkonferenz mit dem hauptamtlichen Magistrat geplant, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.

Da die Infektionsentwicklung in den vergangenen Wochen stetig im Fluss gewesen sei, habe man das Konzept für den Weihnachtsmarkt immer wieder an die gültige Landesverfassung anpassen müssen, erläuterte Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH. Nun warte man auf die Entscheidung aus der Politik, denn in der kommenden Woche müsse man damit beginnen, erste logistische Maßnahmen zu ergreifen. „Das ist nun schon recht knapp, auch für die Standbetreiber. In vier Wochen würde der Weihnachtsmarkt beginnen“, so Feda. Aktuell plane man mit acht Meter breiten Wegen, eingezäunten Verzehrflächen und dort jeweils drei Quadratmeter Platz pro Person. Das Ganze solle, trotz der vielen Vorschriften, dennoch das Gefühl eines Weihnachtsmarkts vermitteln. „Eine einzelne Bude mit Christbaumkugeln ist kein Weihnachtsmarkt“, sagte Feda.

Gesundheitsamt: Keine lückenlose Infektionsverfolgung mehr möglich

Am Donnerstag bereits kündigte der Vorsitzende des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler an, dass die Gesundheitsämter vieler Städte und Kreise bei der Nachverfolgung von Infektionsketten bereits an ihre Grenzen stießen und sich die Lage angesichts der steigenden Infektionszahlen noch weiter verschärfen werde. Auch das Frankfurter Gesundheitsamt könne es mit aktuell 100 bis 200 neuen Fällen täglich nicht leisten, jeden einzelnen Fall zurückzuverfolgen. Das teilte der Leiter des Gesundheitsamts René Gottschalk am Freitagmorgen gegenüber dem ZDF-Morgenmagazin mit.

„Die Mitarbeiter sind überlastet, eine solche Fülle kann man nicht im Detail abarbeiten“, sagte Gottschalk. Am Freitag seien erneut 30 weitere Bundeswehrsoldaten in Frankfurt angekommen, um die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes bei der Rückverfolgung zu unterstützen. Damit sind aktuell insgesamt 60 Bundeswehrsoldaten in Frankfurt im Einsatz. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, aber auch die Bundeswehr kann uns aus dieser Misere nicht heraushelfen“, so der Gesundheitsamtsleiter. Deshalb beschränke man die Nachverfolgung nun vorerst auf Personen, die mit älteren Menschen oder Menschen mit Begleiterkrankungen in Kontakt stünden. Im Moment gebe es auch noch ausreichend Intensivbetten in Frankfurt, Problem sei vielmehr die Auslastung des Personals in den Kliniken.

Staatstheater Wiesbaden: Keine Vorstellungen im Großen Saal

Aufgrund der neuen Verordnung der Landeshauptstadt Wiesbaden, wonach Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen nun untersagt sind, sehe man sich gezwungen, den Spielbetrieb im Großen Haus bis einschließlich zum 1. November einzustellen. Die Sondergenehmigung, für 298 Zuschauerinnen und Zuschauern zu spielen, wurde dem Staatstheater Wiesbaden entzogen. Laut dem Wiesbadener Gesundheitsamts könnten dementsprechend aufgrund der derzeitigen Infektionslage keine Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. In den anderen Spielstätten des Staatstheaters, das Kleine Haus, Wartburg sowie Studio und Foyer, könnten weiterhin wie geplant Veranstaltungen stattfinden.

Im Schauspiel Frankfurt finden die Vorstellungen vorerst weiterhin unter den geltenden Corona-Bedingungen statt. „Aktuell müssen wir noch nicht schließen. Wir können aber auch nicht einschätzen, inwiefern sich das in den kommenden Tagen ändern wird“, so Sandra Strahonja, Sprecherin des Schauspiel Frankfurt gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT.

Privatperson klagt gegen Personenbeschränkung

Gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Frankfurt, dass in privaten Räumen eine Gäste-Obergrenze von zehn Personen oder zwei Haushalten gilt, reichte eine Privatperson beim Verwaltungsgericht Frankfurt Klage ein. Die Regelung sei „evident rechtswidrig“. Die Klage war erfolgreich, die Kammer gab dem Antrag statt. Zwar verfolge die Allgemeinverfügung ein legitimes Ziel, die Bestimmung in sich sei jedoch nicht schlüssig, so das Verwaltungsgericht. Der Antrag betreffe jedoch nur den Antragsteller und nicht sämtliche Bürgerinnen und Bürger.

Auch am Flughafen Frankfurt Hahn zeigen sich die Spuren der zweiten Welle noch einmal verstärkt: Aktuell fliegen die Flugzeuge nur noch insgesamt sechs Ziele an: Lamezia Terme, Neapel, Pescara, Teneriffa-Süd, Nador und Thessaloniki. Das teilte RTL am Freitagmorgen mit.
 
23. Oktober 2020, 12.35 Uhr
jwe
 
 
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