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Foto: Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt
Foto: Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt

Kundgebung „Gegen queer*-feindliche Gewalt“

Für Solidarität und Toleranz

Am heutigen Gründonnerstag findet von 17 bis 19 Uhr an der Hauptwache eine Kundgebung „Gegen queer*-feindliche Gewalt“ statt. Laut einer Studie des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland e. V. steigen die Zahlen der trans- und queer-feindlichen Angriffe bundesweit.
Nach transphoben Übergriffen im vergangenen November und am 20. März in der Frankfurter Innenstadt ist heute eine Soli-Kundgebung „Gegen queer*-feindliche Gewalt“ an der Hauptwache geplant. Ganz in der Nähe ereignete sich die erste Gewalttat gegen die 20-jährige Youtube-Persönlichkeit „Kweendrama". Zuletzt hatte auch die AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF) Stellung zu den Angriffen bezogen und „unmissverständliche Signale und Maßnahmen“ vonseiten der Politik gefordert.

Aufgerufen zur heutigen Kundgebung hat das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt in Kooperation mit dem Verein Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti). Grund dafür sieht Sue Ehmisch, Mitinitiatorin der Kundgebung und Teil der Orga AG Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt, in den sich häufenden Übergriffen gegen Personen der Queer-Community: „Die Zahlen queer*-feindlicher Angriffe steigen bundesweit. Unsere Kundgebung soll die Solidarität und den Zusammenhalt der LSBTIAQ*-Community deutlich machen,“ erklärt Ehmisch.

Laut einer Studie, die der Lesben- und Schwulenverband Deutschland e. V. (LSVD) in Auftrag gegeben hat, wurden im Jahr 2020 insgesamt 204 Gewaltdelikte mit trans- oder queer-feindlichem Hintergrund verzeichnet. Davon ereigneten sich 40 Übergriffe gegen Trans-Menschen. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher. Grund dafür sei die Tatsache, dass gerade Trans-Menschen den Gang zur Polizei aus Angst vor weiterer Diskriminierung scheuten.

Auch Petra Weitzel, Vorstandsmitglied des dgti e. V, macht sich gegen Trans- und Homosexuellenfeindlichkeit stark und bewertet die vergangenen Übergriffe als „grundlos“: „Grundlos deshalb, weil Transsein zum Menschsein gehört. Solche Taten haben jedoch Ursachen. Regierungen, die Jahrzehnte lang Hass gegen Minderheiten aller Art ganz bewusst nicht wahrnehmen wollten. Bewusst deshalb, weil die gleichen Gruppen in der Bevölkerung, die gerne wegschauen und gewähren lassen, die an solchen Regierungen beteiligten Parteien wählen.“ Hass werde auch von Politiker:innen und „angeblichen Schützer:innen von Werten und Sprache“ verbreitet. Sie gäben vor, so Weitzel, immaterielle Werte schützen zu wollen und sorgten gleichzeitig dafür, dass Werte wie die unveräußerlichen Menschenrechte mit Füßen getreten würden.

„Falls sich jemand ernsthaft fragen sollte, warum der Staat von Gesetzes wegen den Auftrag haben muss, gegen Transfeindlichkeit vorzugehen, dann sind solche Taten der Beweis für die Notwendigkeit der Ergänzung des Art. 3 Grundgesetz und im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage“, macht Perta Weitzel deutlich. Ein nationaler Aktionsplan gegen Trans- und Homosexuellenfeindlichkeit sei die Konsequenz. „Aus diesem Grund fordern wir die Ergänzung des Art. 3 Grundgesetz um geschlechtliche Identität und sexuelle Identität,“ so das dgti-Vorstandsmitglied.

Der Artikel 3 des Grundgesetzes besagt, dass „niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden“ darf und garantiert die Gleichheit vor dem Gesetz.

Sue Ehmisch, Mitinitiatorin der Kundgebung, macht zudem auf die Alltäglichkeit trans- oder homophober Übergriffe aufmerksam und betont, dass Beschimpfungen und abwertende Blicke für viele Trans-Menschen sowie gleichgeschlechtliche Paare keine Seltenheit seien. „Ich wünsche mir eine progressive Politik für die Anerkennung der geschlechtlichen und sexuellen Identität sowie mehr Aufmerksamkeit seitens der Medien beispielsweise in Form von Dokumentationen und Gesprächsrunden“, sagt sie. Expert:innen gebe es genug.

Als Redner:innen für die heutige Kundgebung sind Sylvia Weber (Dezernentin für Integration und Bildung), Michael Müller (Fraktionsvorsitzender der Linken im Römer), Verena David (LSU Hessen), Rolf Würz (LiSL Hessen), Julia Eberz (Mitglied im Sprecher:innen-Team der AG Queer Bündnis 90/Die Grünen) sowie ein breites Bündnis von Vertreter:innen der queeren Community geplant. Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt weist zudem darauf hin, dass die Kundgebung unter Einhaltung aller Hygieneregeln stattfindet und das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes verpflichtend ist.
 
1. April 2021, 11.39 Uhr
Margaux Adam
 
 
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