Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Adobe Stock/Paulo Vilela
Foto: Adobe Stock/Paulo Vilela

Jom haScho’a

Der Holocaust geschah vor den Augen aller

An Jom haScho’a wird weltweit der jüdischen Opfer, aber auch dem Widerstand während des Nationalsozialismus gedacht. Doch dafür Sorge zu tragen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, ist kein „jüdisches“ Thema. Ein Kommentar.
Sechs Fackeln werden in der Regel am Vorabend zu Jom haScho’a entzündet. Sie stehen für die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die während des Holocaust ermordet wurden. Vor nunmehr 70 Jahren wurde der Gedenktag in dem damals noch jungen Staat Israel eingeführt, um der Opfer des Nationalsozialismus, aber auch dem jüdischen Widerstand zu gedenken. In diesem Jahr fällt Jom haScho’a auf den 7. und 8. April; heute Abend wird die Jüdische Gemeinde Frankfurt eine digitale Gedenkstunde abhalten.

Das Erinnern an die Verbrechen des Holocaust wird niemals an Relevanz verlieren, in diesem Jahr, mitten in der Pandemie, ist das Gedenken einmal mehr wichtiger denn je. Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung greifen nicht zuletzt aufgrund der Krise, der sich die Gesellschaft derzeit gegenübersieht, wieder verstärkt um sich. Wo Ängste und Unsicherheiten herrschen, wird der Boden für Vorurteile, Ablehnung und letztlich auch Gewalt bereitet.

Heute werden weltweit in Gedenkstunden und Erinnerungszeremonien die Namen der Opfer verlesen, die Stadt Frankfurt hat zudem kürzlich die „Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)“ offiziell in ihr städtisches Handeln übernommen, „um noch gezielter und effektiver gegen die verschiedenen Formen des Antisemitismus in Frankfurt am Main vorgehen zu können“. Gleichzeitig werden für das Wochenende in mehreren Städten wieder zahlreiche Querdenken-Demonstrationen erwartet – und damit wieder pervertierte Verweise auf den Nationalsozialismus, welche die Opfer verhöhnen und Verschwörungsideologien befeuern.

Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig, Gedenktage wie Jom haScho’a stärker in das Bewusstsein der Mehrheitsgesellschaft zu rücken. Dafür Sorge zu tragen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, ist kein „jüdisches“ Thema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gleiches gilt für jede andere Form der Diskriminierung oder Ausgrenzung. Jom haScho’a erinnert uns alle, auch und insbesondere die Nicht-Jüd:innen, daran, dass der Holocaust vor den Augen aller geschah.
 
8. April 2021, 12.58 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Die Außenstelle der Robert-Koch-Schule in Höchst wird seit über einem Jahr renoviert. Schüler müssen deswegen ausweichen, ein Neubau könnte frühestens 2029 stehen.
Text: Florian Aupor / Foto: Robert-Koch-Schule in Frankfurt Höchst © Adobestock/sehbaer_nrw
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
19. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Female Duo
    Alte Nikolaikirche am Römerberg | 19.00 Uhr
  • Luciano Biondini, Michel Godard und Lucas Niggli
    St. Bonifatius | 20.00 Uhr
  • Joya Marleen
    Brotfabrik | 20.00 Uhr
Nightlife
  • The Big Easy
    Colos-Saal | 23.30 Uhr
  • Gibson Affairs
    Gibson | 23.00 Uhr
  • King Kong Kicks
    Centralstation | 22.30 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • hr-Sinfonieorchester
    Hessischer Rundfunk | 20.00 Uhr
  • Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
    Rheingoldhalle | 19.30 Uhr
  • Orchestra della Svizzera Italiana
    Kurhaus Wiesbaden | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Der Raub der Sabinerinnen
    Schauspiel Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Goethe: Faust I
    Volksbühne im Großen Hirschgraben | 19.30 Uhr
  • Glück
    Kammerspiele Wiesbaden | 20.00 Uhr
Kunst
  • Bruder Moenus
    Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse | 10.00 Uhr
  • 244ff. – Von Friedrich bis Ferdinand
    Schloss Bad Homburg | 10.00 Uhr
  • Denis Dailleux
    Galerie Peter Sillem | 18.00 Uhr
Kinder
  • Pop Up-Technothek – MINT zum Anfassen
    KiBi – Zentrale Kinder- und Jugendbibliothek | 15.00 Uhr
  • Prinzhexin – Wie ein Prinzessin zur Hexe wird
    Löwenhof | 15.00 Uhr
  • Die Biene Maja
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 16.00 Uhr
Freie Stellen