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Frankfurter Erklärung
Scharfe Kritik an Corona-Strategie in Schulen
Mehrere Schulverbände werfen in einer sogenannten „Frankfurter Erklärung“ Kultusminister Alexander Lorz vor, unzureichend auf das Pandemiegeschehen zu reagieren. Kritik kommt auch seitens der Schülerschaft, die mit einem Schulstreik droht.
Maskenpflicht, Corona-Tests, die Entwicklung der Infektionszahlen sowie die Belüftung der Unterrichtsräume – all das seien Themen, die, ausgelöst durch die Corona-Krise, das laufende Schuljahr 2020/21 überschatteten und zu Missständen führten. So heißt es in der sogenannten „Frankfurter Erklärung“ vom Dienstag, in der sieben Verbände aus dem Schulbereich Kritik an der Pandemie-Strategie des Hessischen Kultusministeriums (HKM) üben. Darin werfen sie Kultusminister Alexander Lorz (CDU) vor, „meistens erst nachträglich auf das Pandemiegeschehen“ zu reagieren und klare Entscheidungen aufzuschieben.
„Wir fordern, dass der Gesundheitsschutz an den Schulen vor die pauschalisierte politische Zielsetzung eines unbedingt durchzuhaltenden Präsenzunterricht gestellt werden muss“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Einschätzung der Landesregierung, dass nach den Sommerferien die Rückkehr zu einem angepassten Regelbetrieb möglich sei, habe sich „als vollkommen falsch“ herausgestellt. Das HKM weigere sich, tragfähige Konzepte zu erarbeiten; das Handeln wirke vielmehr „planlos“, kritisieren die Verbände, zu denen unter anderem die Gewerkschaft für Erziehung und Bildung (GEW) sowie der Grundschulverband der, Landesgruppe Hessen zählen. „Diverse Vorschriften, Hygienepläne sowie Anforderungen an die Schulen werfen viele Fragen auf und lassen die Schulleitungen mit der Lösung von Aufgaben und den daraus resultierenden Konflikten allein.“ Darüber hinaus bestünden teilweise Widersprüche zu anderen Vorschriften wie etwa deren des Gesundheitsamtes oder des Robert-Koch-Instituts (RKI). Die Verhältnisse vor Ort seien zwar von Region zu Region unterschiedlich zu bewerten, es könne jedoch nicht sein, „dass zwei Kinder einer Familie unterschiedliche Anweisungen hinsichtlich des Schulbesuchs erhalten“.
Fehlende Lüftungsanlagen, Personalmangel sowie die unzureichende technische Ausstattung für Hybrid-Unterricht seien Missstände, denen man sich im Sommer hätte annehmen können, da eine zweite Welle vorhersehbar gewesen sei. Darüber hinaus werden in der Erklärung einheitliche Quarantäne-Maßnahmen gefordert sowie eine Regelung, wie maskenverweigernden Eltern, Schülerinnen und Schülern entgegen getreten werden könne.
Kritik kommt auch seitens der Linken-Fraktion im Hessischen Landtag. Elisabeth Kula, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, teilte mit, Minister Lorz müsse „endlich damit aufhören, die Verantwortung auf andere abzuschieben“ und stattdessen auch Kinder und Jugendliche sowie die Beschäftigten an den Schulen in den Prozess einbinden. „Der Vorwurf, dass Hessens Kultusminister Alexander Lorz lediglich nachträglich auf das Pandemiegeschehen reagiere und Entscheidungen auf die lange Bank schiebe, ist absolut berechtigt. Es ist ein schlechter Witz, dass Lorz immer wieder aufs Neue die Verantwortung auf Schulträger, Schulaufsichtsbehörden, Schulen und vor allem auf die Schulleitungen schiebt.“
Frankfurter Schüler:innen drohen mit Schulstreik
Neben Politik und Schulverbänden werden auch Stimmen aus den Schülervertretungen laut. Gemeinsam mit der Klimaschutzbewegung Fridays for Future rufen sie zu einem Schulstreik auf, sollte sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern. Sie fordern den Übergang in ein Hybrid-Modell, da der Mindestabstand zurzeit an den meisten Schulen nicht einhaltbar sei. „Für viele Schüler*innen ist der Schulweg neben der Schule das größte Sicherheitsrisiko, da die Beförderungsmittel des ÖPNV während der Stoßzeiten oft überfüllt sind. Wir haben Angst, selbst
infiziert zu werden und unkontrolliert Mitschüler*innen und Familie anzustecken.“ Durch das Wechselmodell könnten Ansteckungen minimiert, Kontaktpersonen leichter nachverfolgt und der Mindestabstand besser eingehalten werden. Luftfilteranlagen und Fortbildungen für das Lehrpersonal seien ebenfalls dringend notwendig, heißt es in der Mitteilung.
„Wir fordern, dass der Gesundheitsschutz an den Schulen vor die pauschalisierte politische Zielsetzung eines unbedingt durchzuhaltenden Präsenzunterricht gestellt werden muss“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Einschätzung der Landesregierung, dass nach den Sommerferien die Rückkehr zu einem angepassten Regelbetrieb möglich sei, habe sich „als vollkommen falsch“ herausgestellt. Das HKM weigere sich, tragfähige Konzepte zu erarbeiten; das Handeln wirke vielmehr „planlos“, kritisieren die Verbände, zu denen unter anderem die Gewerkschaft für Erziehung und Bildung (GEW) sowie der Grundschulverband der, Landesgruppe Hessen zählen. „Diverse Vorschriften, Hygienepläne sowie Anforderungen an die Schulen werfen viele Fragen auf und lassen die Schulleitungen mit der Lösung von Aufgaben und den daraus resultierenden Konflikten allein.“ Darüber hinaus bestünden teilweise Widersprüche zu anderen Vorschriften wie etwa deren des Gesundheitsamtes oder des Robert-Koch-Instituts (RKI). Die Verhältnisse vor Ort seien zwar von Region zu Region unterschiedlich zu bewerten, es könne jedoch nicht sein, „dass zwei Kinder einer Familie unterschiedliche Anweisungen hinsichtlich des Schulbesuchs erhalten“.
Fehlende Lüftungsanlagen, Personalmangel sowie die unzureichende technische Ausstattung für Hybrid-Unterricht seien Missstände, denen man sich im Sommer hätte annehmen können, da eine zweite Welle vorhersehbar gewesen sei. Darüber hinaus werden in der Erklärung einheitliche Quarantäne-Maßnahmen gefordert sowie eine Regelung, wie maskenverweigernden Eltern, Schülerinnen und Schülern entgegen getreten werden könne.
Kritik kommt auch seitens der Linken-Fraktion im Hessischen Landtag. Elisabeth Kula, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, teilte mit, Minister Lorz müsse „endlich damit aufhören, die Verantwortung auf andere abzuschieben“ und stattdessen auch Kinder und Jugendliche sowie die Beschäftigten an den Schulen in den Prozess einbinden. „Der Vorwurf, dass Hessens Kultusminister Alexander Lorz lediglich nachträglich auf das Pandemiegeschehen reagiere und Entscheidungen auf die lange Bank schiebe, ist absolut berechtigt. Es ist ein schlechter Witz, dass Lorz immer wieder aufs Neue die Verantwortung auf Schulträger, Schulaufsichtsbehörden, Schulen und vor allem auf die Schulleitungen schiebt.“
Frankfurter Schüler:innen drohen mit Schulstreik
Neben Politik und Schulverbänden werden auch Stimmen aus den Schülervertretungen laut. Gemeinsam mit der Klimaschutzbewegung Fridays for Future rufen sie zu einem Schulstreik auf, sollte sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern. Sie fordern den Übergang in ein Hybrid-Modell, da der Mindestabstand zurzeit an den meisten Schulen nicht einhaltbar sei. „Für viele Schüler*innen ist der Schulweg neben der Schule das größte Sicherheitsrisiko, da die Beförderungsmittel des ÖPNV während der Stoßzeiten oft überfüllt sind. Wir haben Angst, selbst
infiziert zu werden und unkontrolliert Mitschüler*innen und Familie anzustecken.“ Durch das Wechselmodell könnten Ansteckungen minimiert, Kontaktpersonen leichter nachverfolgt und der Mindestabstand besser eingehalten werden. Luftfilteranlagen und Fortbildungen für das Lehrpersonal seien ebenfalls dringend notwendig, heißt es in der Mitteilung.
25. November 2020, 12.50 Uhr
sie
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Am Sonntag (31. März) wird die Uhr um 2 Uhr nachts eine Stunde nach vorne gedreht. Damit endet unter anderem in Frankfurt die Winterzeit und die Mitteleuropäische Sommerzeit beginnt.
Text: Sina Claßen / Foto: Symbolbild © AdobeStock/Berit Kessler
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29. März 2024
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